Logo der Deutsche Handelskammer in Österreich

Energieverbrauch 2024 um 1 % unter Vorjahr

  • News

Privater Verbrauch fiel um 5 %, Dienstleistungssektor verbrauchte um 4 % mehr

Energiewirtschaft - diverse Gebäude in grün dargestellt welche Strom erzeugen
(c) elnur_adobe.stock.com

Im Jahr 2024 sank der energetische Endverbrauch in Österreich gegenüber dem Vorjahr um 1 % auf 1 044 Petajoule (PJ). Der Verbrauch der privaten Haushalte sank um 5 %, der Verbrauch bei den Dienstleistungen stieg um 4 % und der Verbrauch der Industrie nahm um knapp 1 % zu. Der Anteil erneuerbarer Energieträger am Gesamtenergieeinsatz stieg auf 20 %. Das geht aus der aktuellen Energiebilanz von Statistik Austria hervor.

 

„Der Energieverbrauch in Österreich ist im Jahr 2024 leicht um 1 % gegenüber 2023 gesunken. Dies ist der wärmeren Witterung und dem um 5 % gesunkenen Verbrauch der privaten Haushalte zuzuschreiben. Im Dienstleistungssektor ist der Verbrauch wiederum um 4 % gestiegen. Der sehr leichte Anstieg des Industrieverbrauchs von knapp 1 % spiegelt das konstant niedrige Produktionsniveau wider“, so Manuela Lenk, fachstatistische Generaldirektorin von Statistik Austria.

 

Der energetische Endverbrauch bei den Dienstleistungen stieg um 4 % auf 97 PJ, während bei der Industrie ein geringer Anstieg, um etwa 1 % auf 288 PJ, verzeichnet wurde. Der Energieeinsatz im Straßenverkehr verringerte sich um 1 % auf insgesamt 296 PJ. Im Flugverkehr stieg der Energieverbrauch hingegen um 11 % auf 41 PJ, wobei der bisher höchste Wert der österreichischen Luftfahrtgeschichte aus dem Jahr 2019 wiedererreicht wurde. Der Verbrauch der privaten Haushalte ging vor allem aufgrund des geringeren Einsatzes von Heizenergieträgern, bedingt durch die wärmere Witterung, um etwa 5 % auf 288 PJ zurück.

 

Anteil erneuerbarer Energieträger am energetischen Endverbrauch auf 20 % gestiegen

 

Der etwas geringere Gesamtenergieeinsatz im Vergleich zum Vorjahr spiegelt sich auch bei einzelnen Energieträgern wider. Der Verbrauch von Ölprodukten ging - bedingt durch den verminderten Verbrauch als Heizenergieträger - zurück, wobei dieser Rückgang durch den vermehrten Einsatz im Verkehrssektor abgeschwächt wurde. Insgesamt lag der Verbrauch von Ölprodukten um rund 2 % unter dem Vorjahresniveau. Der Einsatz von Heizöl extraleicht bei den Privathaushalten sank um rund 18 % auf 23 PJ. Der Rückgang geht sowohl auf den geringeren Heizenergiebedarf infolge der um 4 % niedrigeren Heizgradsummen als auch auf den vermehrten Umstieg von fossilen auf erneuerbare Energieträger zurück. Im Verkehrssektor war ein leichter Rückgang im Verbrauch von fossilen Kraftstoffen zu beobachten (-1 % auf 308 PJ), wobei der Rückgang im Straßenverkehr (−7 PJ) den Anstieg im Flugverkehr (+4 PJ) überlagerte.

 

Erdgas wurde neben der verringerten Nachfrage in den Privathaushalten als Heizenergieträger (−8 % auf 45 PJ) auch in der Industrie für die Erzeugung von Prozesswärme (−2 % auf 95 PJ) in geringerem Umfang eingesetzt. Bei den biogenen Energieträgern stieg der Verbrauch gegenüber dem Vorjahr um 4 % auf 109 PJ. Dabei wurde der Rückgang beim Einsatz von Brennholz (−4% auf 64 PJ) sowie von Holzpellets und -briketts (−10% auf 22 PJ), der Entwicklung der Heizgradsummen folgend, durch den Anstieg des industriellen Einsatzes von biogenen Energieträgern überlagert. Der Anstieg in der Industrie war v.a. durch den erhöhten Einsatz an Ablaugen aus der Papierindustrie (+10 % auf 25 PJ) bedingt.

 

Über alle Wirtschaftssektoren gesehen, hatten im Jahr 2024 die Erdölprodukte mit 35 % den größten Anteil am energetischen Endverbrauch, gefolgt von elektrischer Energie (22 %), den erneuerbaren Energieträgern (20 %) und Erdgas (15 %). Im Jahr 2023 war der Anteil der erneuerbaren Energieträger noch bei 19% gelegen.

 

Produktion aus Wasserkraft und Fotovoltaik stark angestiegen

 

Die inländische Erzeugung von Rohenergie lag 2024 mit 584 PJ um etwa 5 % über der Erzeugung des Vorjahres. Die Förderung der fossilen Energieträger Erdgas und Erdöl ging um 3 % bzw. 1 % auf 19 PJ bzw. 20 PJ zurück. Bei der Erzeugung von erneuerbaren Energieträgern war ein Anstieg um 6 % auf 518 PJ, v. a. durch die höhere Produktion aus Wasserkraft (+12 % auf 165 PJ) aufgrund hoher Niederschlagsmengen, zu beobachten. Die gesamte Produktion von elektrischer Energie stieg um 11 % auf 284 PJ, insbesondere durch die höhere Stromproduktion aus Wasserkraft sowie durch einen Anstieg der Windkraft (+15 % auf 33 PJ) sowie von Fotovoltaik (+18 % auf 29 PJ). Zwischen den Jahren 2000 und 2022 war Österreich ein Netto-Stromimporteur, in den Jahren 2023 und 2024 wurde ein Stromüberschuss produziert. 

Ein hoher Zuwachs erfolgte, wie schon im Vorjahr, bei der Nutzung von Umgebungswärme durch Wärmepumpen (+8 % auf 26 PJ). Der Energieträger Fernwärme verzeichnete, infolge des steigenden Netzausbaues und trotz der wärmeren Witterung, sowohl bei der Produktion wie auch beim Endverbrauch einen Anstieg von jeweils rund 1 % auf 81 PJ bzw. 70 PJ.

In den Kategorien:

Die neuesten Nachrichten lesen

Alle Neuigkeiten ansehen

Suchen Sie etwas Anderes?

In unserem Informationszentrum finden Sie aktuelle Neuigkeiten, Downloads, Videos, Podcasts...

Zum Info Hub