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Österreichs Bevölkerung wächst nur durch Zuwanderung

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Statistisches Jahrbuch Migration & Integration 2025

Fiktive Personen, die eine Österreichkarte bilden
(c) AdobeStock

Im Durchschnitt des Jahres 2024 lebten laut Statistik Austria rund 2,51 Millionen Personen mit Migrationshintergrund in Österreich (27,8 % der Gesamtbevölkerung), etwa 696 100 bzw. 38,4 % mehr als im Jahr 2015 (1,81 Millionen). Das geht aus dem Statistischen Jahrbuch Migration & Integration hervor, in dem Daten zu Zuwanderung und Integration sowie die Ergebnisse der Migrationserhebung 2025 zusammengefasst sind.

 

Mehr als ein Viertel der Bevölkerung in Österreich hat Migrationshintergrund. Dieser Anteil ist seit 2015 kontinuierlich von 21,4 % auf 27,8 % gestiegen. Österreichs Bevölkerung wächst seit Jahrzehnten nur durch Zuwanderung und würde sich angesichts negativer Geburtenbilanzen ohne Zuwanderung langfristig auf das Niveau der 1950er-Jahre verringern. Drei Viertel der im Ausland Geborenen leben nicht nur hier, sondern fühlen sich Österreich auch zugehörig, so die Bilanz von Statistik Austria bei der Präsentation des Statistischen Jahrbuchs Migration & Integration 2025.

 

Deutsche und Rumän:innen sind größte Zuwanderungsgruppen
Die größte Gruppe der 1 855 400 am 1. Jänner 2025 in Österreich lebenden Menschen mit nicht-österreichischer Staatsbürgerschaft sind 239 500 deutsche Staatsangehörige, gefolgt von 155 700 rumänischen sowie 124 800 türkischen und 122 500 serbischen Staatsbürger:innen. Auf den Rängen fünf bis zehn finden sich Staatsangehörige aus Ungarn, Kroatien, Syrien, Bosnien und Herzegowina, der Ukraine und Polen. Seit Jahresbeginn 2020 gab es in absoluten Zahlen die stärksten Zuwächse bei Personen mit ukrainischer (+76 300), syrischer (+53 300), deutscher (+39 500), rumänischer (+32 300) und kroatischer Staatsbürgerschaft (+25 800).

 

Nach zehn Jahren haben knapp 42 % der im Ausland Geborenen die österreichische Staatsbürgerschaft
Von den 1 125 800 seit mehr als zehn Jahren in Österreich lebenden im Ausland Geborenen hatten insgesamt 41,9 % die österreichische Staatsbürgerschaft. Unter in Drittstaaten Geborenen war der Anteil der österreichischen Staatsangehörigen mit 45,6 % deutlich größer als unter in EU-, EFTA-Staaten und dem Vereinigten Königreich (GB) Geborenen (37,0 %). Besonders hohe Anteile österreichischer Staatsangehöriger gab es bei in Ägypten (76,2 %), Iran (70,1 %) und Tschechien (69,8 %) geborenen Personen mit mehr als zehnjährigem Aufenthalt in Österreich.

 

Stärkere Zugehörigkeit zu Österreich als zum Herkunftsland
Im Rahmen der Migrationserhebung 2025 wurde erfragt, wie die Bevölkerung in Österreich mit und ohne Migrationshintergrund Integrationsprozesse und migrationsbezogene Fragen wahrnimmt. Erhoben wurde u. a. das Zugehörigkeitsgefühl von Zugewanderten. Mehr als drei Viertel (75,7 %) fühlen sich Österreich zugehörig. Besonders stark ist die Bindung bei Zugewanderten aus Syrien (83,6 %), Bosnien und Herzegowina (79,8 %) sowie Somalia (78,3 %). Die geringste gefühlte Zugehörigkeit zu Österreich findet sich bei in der Ukraine Geborenen (64,7 %).

 

Gefragt wurde auch nach der gefühlten Zugehörigkeit zum Herkunftsland. Knapp die Hälfte (46,6 %) der im Ausland Geborenen fühlt sich weiterhin dem Herkunftsland verbunden. Stärker ist dies bei Zugewanderten aus der Ukraine (59,4 %) und Somalia (52,2 %) der Fall. Dagegen sieht ein Viertel (25,1 %) der Befragten keine Verbundenheit mit dem Herkunftsland. Besonders gering ist der Anteil bei in Afghanistan (37,2 %)
und der Russischen Föderation Geborenen (32,0 %).

 

In Österreich Geborene sehen Zusammenleben kritischer
Knapp die Hälfte (46,2 %) der in Österreich Geborenen bewertet das Miteinander als „eher schlecht“ oder „sehr schlecht“, nur 20,9 % als „sehr gut“ oder „eher gut“. Die kritischen Stimmen sind im Vergleich zu den Vorjahren (2022: 25,1 %; 2023: 34,0 %; 2024: 40,2 %) weiter angewachsen. Allerdings bestehen Unterschiede nach Kontakthäufigkeit: In Österreich Geborene, die besonders häufig Kontakt zu Migrant:innen haben, stufen das Zusammenleben als tendenziell besser ein als jene, bei denen dies seltener oder nie der Fall ist.

 

Zugewanderte wiederum schätzen das Miteinander zwischen Österreicher:innen und Migrant:innen zu 57,9 % als „sehr gut“ oder „eher gut“ ein. Auch hier bewerten Personen, die häufiger Kontakt zu Österreicher:innen haben, das Zusammenleben tendenziell besser als jene, bei denen dies seltener oder nie der Fall ist.

 

Deutsch wird öfter im Freundeskreis als zu Hause gesprochen
In der Migrationserhebung 2025 wurde auch der Sprachgebrauch in verschiedenen Situationen erfragt. 45,1 % der befragten Zugewanderten gaben an, zu Hause überwiegend oder ausschließlich in ihrer Herkunftssprache zu kommunizieren, 16,4 % dagegen ausschließlich oder überwiegend in deutscher Sprache. Die Kommunikation mit Freund:innen findet häufiger in deutscher Sprache statt: 30,0 % gaben an, mit befreundeten Personen ausschließlich oder überwiegend Deutsch zu sprechen, 48,7 % Deutsch in Kombination mit einer anderen Sprache. 21,2 % kommunizierten mit Freund:innen überwiegend oder
ausschließlich in ihrer Herkunftssprache.

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