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Insolvenzen 2024 auf sehr hohem Niveau

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Firmenpleiten um etwa 23 Prozent gestiegen, rund 5 Prozent weniger Initiativen zur Unternehmensgründung als 2023

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(c) AdobeStock

Im Jahr 2024 stieg die Zahl der Insolvenzen laut vorläufigen Daten von Statistik Austria im Vergleich zu 2023 um rund 23 Prozent auf 6 545. Die Registrierungen von rechtlichen Einheiten sanken im gleichen Zeitraum um rund 5 Prozent auf 61 779.

 

„Die anhaltende Wirtschaftskrise und die großen Unsicherheiten schlagen auf die Insolvenzen durch und bremsen die Unternehmensgründungen ein. Zu Jahresende 2024 ist die Zahl der Firmenpleiten in Österreich nochmal kräftig gestiegen. Im 4. Quartal meldeten 1 713 Unternehmen Insolvenz an, etwa ein Fünftel mehr als im letzten Quartal 2023. Im Gesamtjahr 2024 legten die Unternehmensinsolvenzen kräftig um 23 Prozent auf insgesamt 6 545 zu, das ist der höchste Wert seit Beginn der Aufzeichnungen von Statistik Austria im Jahr 2019. Besonders betroffen war der Dienstleistungsbereich, gefolgt von der Baubranche und dem Handel. Zudem gab es 2024 rund 3 000 Registrierungen weniger als ein Jahr zuvor“, so Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.

 

Die Zahl der Insolvenzen lag im 4. Quartal 2024 mit 1 713 über dem Niveau des Vorquartals (+12,0 Prozent; 3. Quartal 2024: 1 530 Insolvenzen) und mit etwa 21 Prozent deutlich höher als im gleichen Quartal des Vorjahres (4. Quartal 2023: 1 420 Insolvenzen). Im Vergleich zum Vorjahresquartal nahmen die Insolvenzen in beinahe allen Wirtschaftsbereichen zu, wobei der Anstieg in der Sachgütererzeugung, bei den Finanzdienstleistungen/sonstigen Dienstleistungen und den persönlichen Dienstleistungen am stärksten war. Im Vergleich zum Vorquartal, dem 3. Quartal 2024, wurde das stärkste Plus bei Insolvenzen in den Bereichen Sachgütererzeugung, Handel und Bau verzeichnet. In Summe wurden im Jahr 2024 rund 23 Prozent mehr Firmenpleiten als im Jahr zuvor gezählt (2024: 6 545, 2023: 5 310).

 

Im Zeitraum Oktober bis Dezember 2024 wurden 13 812 Registrierungen rechtlicher Einheiten verzeichnet. Das sind um rund 10 Prozent weniger als im 4. Quartal des Vorjahres (15 334 Registrierungen) und etwa 7 Prozent weniger als im Vorquartal (3. Quartal 2024: 14 864). Im Unterschied zu einer Unternehmensgründung ist die Registrierung einer rechtlichen Einheit Teil eines Verwaltungsverfahrens und als Absichtserklärung zu verstehen. Sie bedeutet nicht in jedem Fall, dass auch tatsächlich eine wirtschaftliche Tätigkeit aufgenommen wird. Dennoch sind Registrierungen ein wichtiger Frühindikator für die Wirtschaftsentwicklung. Im Jahr 2024 wurden insgesamt 61 779 Registrierungen ermittelt, rund 3 000 oder 5 Prozent weniger als im Vorjahr (2023: 64 856).

 

Dienstleistungsbereiche, Handel und Bau mit meisten Insolvenzen
Die meisten Insolvenzen nach Branchen wurden im 4. Quartal 2024 bei den Finanzdienstleistungen/sonstigen Dienstleistungen (461), im Handel (300), im Bau (267) sowie in Beherbergung und Gastronomie (222) ermittelt, wobei diese Zahlen auch stark von der Anzahl der in den einzelnen Wirtschaftsbereichen aktiven Unternehmen abhängig sind. Vergleichsweise wenige Insolvenzfälle wiesen Information und Kommunikation (53) und Verkehr (115) auf. Im Vergleich zum 4. Quartal 2023 hat der Handel hier die Baubranche und die Sachgütererzeugung den Verkehr überholt (siehe Tabelle 1).

 

Höchste Anzahl an Registrierungen in Dienstleistungsbereichen
Die meisten Registrierungen gab es im 4. Quartal 2024 in den Wirtschaftsbereichen Finanzdienstleistungen/sonstige Dienstleistungen (4 048), persönliche Dienstleistungen (3 214) und Handel (2 595). Die wenigsten Registrierungen verzeichneten Verkehr (641) und Bau (725; siehe Tabelle 2).

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