Im Mai 2025 sank der Wert der Warenexporte laut vorläufiger Ergebnisse von Statistik Austria im Vergleich zum Mai des Vorjahres um 1,6 % auf 15,17 Mrd. Euro. Gleichzeitig stieg der Wert der Importe um 0,9 % auf 15,93 Mrd. Euro. Das daraus resultierende Handelsbilanzdefizit belief sich auf 0,76 Mrd. Euro.
„Im Mai 2025 waren die Exporte Österreichs erneut leicht rückläufig. Insbesondere die Ausfuhren nach China sind im Jahresvergleich insgesamt um mehr als ein Fünftel zurückgegangen, die Exporte von Straßenfahrzeugen nach China sind nahezu vollständig eingebrochen. Auch der Handel mit den USA ist geschrumpft. Im Mai sind die Exporte in die Vereinigten Staaten um 9,1 % gesunken, Österreichs Importe aus den USA sind im Vergleich zum Mai des Vorjahres gar um 28,8 % zurückgegangen“, so Thomas Burg, fachstatistischer Generaldirektor von Statistik Austria.
Mai 2025: Abnahmen im EU-Importhandel, EU-Exporthandel mit leichten Zunahmen
Aus den Mitgliedstaaten der Europäischen Union importierte Österreich im Mai 2025 Waren im Wert von 10,43 Mrd. Euro, während Waren im Wert von 10,62 Mrd. Euro in diese Länder exportiert wurden. Im Vergleich zu Mai 2024 sanken die Intra-EU-Importe (-0,2 %); die Intra-EU-Exporte nahmen hingegen zu (+2,5 %). Es ergab sich eine positive Handelsbilanz mit den Mitgliedstaaten der Europäischen Union in Höhe von 0,19 Mrd. Euro.
Die Importe aus Drittstaaten stiegen im Mai 2025 im Vergleich zum Mai 2024 um 3,0 % auf 5,50 Mrd. Euro; die Extra-EU-Exporte gingen um 9,9 % auf 4,55 Mrd. Euro zurück. Das daraus entstandene Defizit der Handelsbilanz mit Drittstaaten lag bei 0,95 Mrd. Euro (siehe Tabelle 1). Somit ergab sich hier das höchste Handelsbilanzdefizit mit Drittstaaten seit genau zwei Jahren (Mai 2023: -1,03 Mrd. Euro). Ausschlaggebend war hier vor allem der Handel mit China (Handelsbilanz: -0,87 Mrd. Euro), gefolgt von der Schweiz (Handelsbilanz: -0,29 Mrd. Euro).
Auch der Handel mit den Vereinigten Staaten ist im Mai zurückgegangen: Die Exporte in die Vereinigten Staaten gingen um 9,1 % oder 0,10 Mrd. Euro zurück, den mit -44,3 % höchsten Einbruch gab es dabei bei medizinischen und pharmazeutischen Produkten. Österreichs Importe aus den USA sanken im Vergleich zum Mai des Vorjahres um 28,8 %.
Insgesamt zeigten fünf der zehn Produktgruppen in diesem Monat rückläufige Exportwerte. Die vier bedeutendsten Produktgruppen im österreichischen Außenhandel – Maschinen und Fahrzeuge, bearbeitete Waren, chemische Erzeugnisse und sonstige Fertigwaren – verzeichneten zusammen ein Exportminus von 2,8 % auf 12,55 Mrd. Euro. Die höchsten absoluten Rückgänge im Export wurden bei chemischen Erzeugnissen (-9,2 %; -0,23 Mrd. Euro) beobachtet, gefolgt von Brennstoffen und Energie (-19,5 %; -0,10 Mrd. Euro). Die höchsten absoluten Exportzunahmen wiesen die Gruppen Rohstoffe (+19,3 %; +0,09 Mrd. Euro) sowie andere Waren (+51,6 %; +0,09 Mrd. Euro) auf.
Bei den Importen gab es Abnahmen bei der Hälfte der vier bedeutendsten Produktgruppen – zusammen verzeichneten sie dennoch eine Zunahme von 0,1 % auf 12,41 Mrd. Euro. Chemische Erzeugnisse (+6,8 %; +0,16 Mrd. Euro) und bearbeitete Waren (+0,9 %; +0,02 Mrd. Euro) zeigten innerhalb der bedeutendsten Produktgruppen Zunahmen. Die größten absoluten Abnahmen verzeichneten hier sonstige Fertigwaren (-6,3 %; -0,15 Mrd. Euro). Außerhalb der vier bedeutendsten Produktgruppen wiesen die Importe von Brennstoffen und Energie die höchsten absoluten Abnahmen auf (-18,1 %; -0,20 Mrd. Euro). Verantwortlich waren hierfür hauptsächlich Erdöl und Erdölerzeugnisse, bei denen der Einfuhrwert um
17,3 % sank, obwohl die importierte Menge um 9,7 % zunahm. Bei Gas sank der Einfuhrwert um 35,0 % und die importierte Menge nahm um 45,1 % ab.
Jänner bis Mai 2025: Einfuhren um 2,9 % gestiegen, Ausfuhren um 2,5 % zurückgegangen
Im Zeitraum Jänner bis Mai 2025 lag der Gesamtwert der Einfuhren von Waren laut vorläufiger Ergebnisse bei 81,49 Mrd. Euro, der Wert der ausgeführten Waren belief sich auf 78,95 Mrd. Euro. Entsprechend stiegen die Einfuhren im Vergleich zu den ersten fünf Monaten des Vorjahres um 2,9 %, während die Ausfuhren um 2,5 % zurückgingen. Unter dem Strich erzielte Österreich dadurch ein Handelsbilanzdefizit von 2,54 Mrd. Euro, nach einem Überschuss von 1,84 Mrd. Euro im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Im Handel mit den zehn wichtigsten Importpartnern gab es heuer in den ersten fünf Monaten sechs Zu- und vier Abnahmen bei den Importen. Neben der Zunahme bei der Schweiz (+69,9 %) gab es die größten absoluten Zunahmen bei Importen aus China (+13,7 %) und Deutschland (+1,3 %). Die größten absoluten Abnahmen wurden mit Frankreich (-11,5 %) sowie Polen (-6,7 %) verzeichnet. Im Handel mit den zehn bedeutendsten Exportpartnern zeigten – mit Ausnahme von Italien (+5,5 %) und Tschechien (+3,4 %) – alle Länder Abnahmen. Die Exporte in die Vereinigten Staaten (-12,3 %), nach Frankreich (-12,3 %) und in die Schweiz (-8,1 %) zeigten die höchsten absoluten Rückgänge.
Aus den Mitgliedstaaten der Europäischen Union importierte Österreich im Zeitraum Jänner bis Mai 2025 Waren im Wert von 53,46 Mrd. Euro (+0,2 %). Der Wert der in die EU-Länder exportierten Waren verzeichnete mit -0,6 % eine leichte Abnahme im Vergleich zum Vorjahreszeitraum und betrug 53,87 Mrd. Euro. Das Handelsbilanzaktivum mit der Europäischen Union belief sich auf 0,41 Mrd. Euro, nach einem Überschuss von 0,86 Mrd. Euro in den ersten fünf Monaten 2024.
Der Außenhandel mit Drittstaaten zeigte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum eine Zunahme bei den Importen (+8,5 % auf 28,02 Mrd. Euro) und eine Abnahme bei den Exporten (-6,5 % auf 25,08 Mrd. Euro). Daraus ergab sich ein Handelsbilanzdefizit mit Drittstaaten von 2,95 Mrd. Euro (siehe Tabelle 2).