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DIW-Konjunkturbarometer sackt im Oktober ab

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Konjunkturbarometer des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin)

Männerhand hält deutsche Flagge auf schwarzen Hintergrund, Konjunkturkurve im Vordergrund
(c) AdobeStock

Das Konjunkturbarometer des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) sackt im Oktober merklich ab. Nachdem der Barometerwert im September noch einen Jahreshöchstwert von gut 96 Punkten erreichte, entfernt er sich mit nun 91,1 Punkten wieder deutlich von der neutralen 100-Punkte-Marke, die ein durchschnittliches Wachstum der deutschen Wirtschaft anzeigt. Weiterhin belasten zahlreiche Unsicherheiten:  Die Exportindustrie schwächelt angesichts der feindseligen US-Handelspolitik, dem starken Wettbewerb mit China und der insgesamt hinkenden Weltwirtschaft. Außerdem sind viele Unternehmen wohl noch skeptisch, ob etwas aus dem von der Bundesregierung angekündigten „Herbst der Reformen“ wird. „Die beschlossenen finanzpolitischen Maßnahmen dürften zwar nach und nach Wirkung entfalten und die Binnenwirtschaft ankurbeln, aktuell ist davon allerdings noch wenig zu spüren“, sagt Geraldine Dany-Knedlik, Konjunkturchefin des DIW Berlin.

 

Aus der deutschen Industrie kommen gemischte Signale. Bei den Auftragseingängen zeichnet sich bereits seit Jahresbeginn eine Bodenbildung ab, besonders die inländischen Neuaufträge haben sich zuletzt positiv entwickelt. So hält sich auch der Auftragsbestand auf hohem Niveau. Allerdings ging die Industrieproduktion nach einem kräftigen Plus im Juli im August (letzter verfügbarer Wert) merklich zurück und die Lageeinschätzung der deutschen Industrieunternehmen bleibt auch im Oktober noch verhalten. Die Geschäftserwartungen haben sich derweil aufgehellt. Der Einkaufsmanagerindex kletterte ebenfalls deutlich und erreichte einen neuen Jahreshöchstwert. „Trotz der angespannten Lage und der hohen Unsicherheit blicken die Unternehmen vorsichtig optimistisch in die Zukunft,“ kommentiert Laura Pagenhardt, DIW-Konjunkturexpertin. „Die Unternehmen setzen wohl darauf, dass das umfangreiche Fiskalpaket vor allem der inländischen Nachfrage bald neuen Schwung verleiht.“

 

Bei den Dienstleistungen hat sich das Geschäftsklima nach einem zwischenzeitlichen Rückgang zuletzt ebenfalls wieder etwas verbessert. Insgesamt bleibt die Lage jedoch auch dort verhalten. So hat die Inflationsrate zuletzt wieder etwas zugelegt, das Konsumklima stagniert weit im negativen Bereich. Auch vom Arbeitsmarkt kommen kaum positive Signale: Die Arbeitslosenzahl verharrt am aktuellen Rand weiter auf erhöhtem Niveau. So dürfte sich auch bei den Dienstleistern vor allem dann eine langsame Erholung einstellen, wenn die finanzpolitischen Impulse der Bundesregierung zu wirken beginnen.

 

„Der Weg zum Aufschwung bleibt holprig, auch weil die Weltwirtschaft als Wachstumsimpuls für die exportorientierte deutsche Industrie ausfällt“, resümiert Konjunkturexperte Guido Baldi. „Aber die Investitionspakete der Bundesregierung sollten bald ihre Wirkung entfalten und die deutsche Wirtschaft wieder in eine Wachstumsphase führen.“ 

 

Weitere Details beim DIW Berlin.

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