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Rezession in Österreich hält an

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WIFO-Presseaussendung

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Österreichs Wirtschaft schrumpfte 2024 um 1,2 Prozent und damit stärker als 2023 (-1,0 Prozent). Die Unternehmensumfragen des WIFO lassen noch keinen baldigen Aufschwung erwarten. Die Industrieproduktion ging weiter zurück und die Erwartungen sind gedämpft. Die Baukonjunktur dürfte sich auf niedrigem Niveau stabilisiert haben. Tourismus und Handel expandieren leicht.

 

"Die derzeitige Industrierezession dauert bereits länger an als die drei letzten Krisen und dürfte auch die größten Produktionseinbußen mit sich bringen", so der Autor des aktuellen WIFO-Konjunkturberichtes Marcus Scheiblecker.

 

Laut den neuen VGR-Daten von Statistik Austria sank die österreichische Wirtschaftsleistung im IV. Quartal 2024 um 0,4Prozent und damit etwas kräftiger als im III. Quartal (- 0,3Prozent gegenüber der Vorperiode). Da auch die Werte für die ersten drei Quartale 2024 deutlich nach unten revidiert wurden, ergibt sich für das Gesamtjahr 2024 nunmehr ein BIP-Rückgang um 1,2Prozent (real, vorläufig). Damit verschärfte sich die Rezession gegenüber 2023 (- 1Prozent).

 

Die international schwache Nachfrage nach Industrieprodukten dämpft die Produktion im Euro-Raum. In Deutschland schrumpfte der Industrieproduktionsindex 2024 bereits das dritte Jahr in Folge. Noch kündigen die Unternehmenserwartungen keine nennenswerte Verbesserung der Industriekonjunktur an, vielmehr herrscht nach wie vor Krisenstimmung. Die konkreter werdende Zolldrohung der USA auf Waren aus der EU dürfte die europäische Industrie auch in den kommenden Monaten belasten.

 

In den USA entwickelt sich die Wirtschaft bislang robust, allerdings nahm angesichts der wirtschaftspolitischen Weichenstellungen der neuen Regierung die Unsicherheit zu. Das BIP expandierte im IV. Quartal 2024 um 0,6Prozent und damit kaum schwächer als in der Vorperiode. Die Inflationsrate ist seit September 2024 aufwärtsgerichtet und erhöhte sich im Jänner weiter auf 3,0 Prozent (Dezember 2024: 2,9Prozent). Diese Entwicklung und die Aussicht auf neue Importzölle schüren die Erwartung eines erneuten Inflationsanstieges. Dies dämpft die Konsumlaune der privaten Haushalte.

 

Die schwache Konjunktur im Euro-Raum trifft auch die österreichische Industrie hart. Wenn gleich die Produktion bereits seit Anfang 2023 tendenziell abnimmt, beschleunigte sich die Talfahrt Ende 2024. Unternehmensumfragen deuten lediglich auf eine Verlangsamung des Abwärtstrends in den kommenden Monaten hin. Die Zolldrohung der USA, des zweitwichtigsten Handelspartners Österreichs, drückt die Stimmung zusätzlich.

Demgegenüber dürfte Österreichs Bauwirtschaft die Talsohle erreicht haben. Vermehrte Neuabschlüsse von Hypothekarkrediten, das etwas günstigere Zinsumfeld und die für Mitte 2025 erwartete Lockerung der Kreditvergaberichtlinien verbessern die Rahmenbedingungen für Bauinvestitionen.

 

Auch die Konsumnachfrage, die sich im IV. Quartal 2024 stabilisierte, gewinnt tendenziell an Schwung. Die realen Einzelhandelsumsätze zogen im 2. Halbjahr 2024 wieder an. Die Neuzulassungen von Pkws legten in den letzten Monaten kräftig zu. Lediglich das Verbrauchervertrauen schwächelt, belastet durch die Angst um den eigenen Arbeitsplatz und die zahlreichen Firmeninsolvenzen.

 

Der heimische Tourismus floriert nach wie vor. Nach einem Nächtigungsrekord im Sommer 2024 zeichnet sich auch für die Wintersaison 2024/25 ein neuer Höchststand ab. Die hohe Nachfrage kann zwar den Produktionsausfall in der Industrie bei weitem nicht kompensieren, dämpft aber den Abschwung.

 

Die Inflationsrate schnellte Anfang 2025 aufgrund des Auslaufens der Strompreisbremse, der Verteuerung fossiler Brennstoffe und des schwachen Euro wieder auf 3,2Prozent empor. Laut Schnellschätzung von Statistik Austria erhöhte sie sich im Februar weiter auf 3,3Prozent.

 

Der Arbeitsmarkt erweist sich angesichts der Konjunkturflaute noch als relativ robust. Die Arbeitslosenquote stieg zwar im Vergleich zum Vorjahr deutlich an, stagnierte aber in den letzten Monaten nahezu (saisonbereinigt). Gemäß der vorläufigen Schätzung des Bundesministeriums für Arbeit und Wirtschaft (BMAW) war die saisonbereinigte Zahl der unselbständigen Beschäftigungsverhältnisse im Februar 2025 trotz der Rezession höher als im Vormonat. Allerdings fiel der Zuwachs geringer aus als der Verlust an Beschäftigung zu Jahresbeginn.

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