Im Februar 2025 stieg der Verbraucherpreisindex laut Statistik Austria auf 127,1 Punkte. Die Preise waren damit im Schnitt um 3,2 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Im Vergleich zum Vormonat Jänner 2025 erhöhte sich das durchschnittliche Preisniveau in Österreich um 0,6 Prozent.
„Die höhere Inflation zu Jahresbeginn 2025 hält sich hartnäckig: Im Februar lag die Teuerung in Österreich bei 3,2 Prozent und war damit gleich hoch wie im Jänner 2025. Die Schnellschätzung für Februar war noch von 3,3 Prozent ausgegangen. Besonders Strom verteuerte sich im Jahresvergleich kräftig, vor allem da mit Jahresbeginn die Strompreisbremse und Strom- und Netzkostenzuschüsse für gewisse Haushalte ausgelaufen sind und die Netzentgelte erhöht wurden. Der Einfluss der Strompreise auf die Inflation war dadurch im Februar nahezu gleich hoch wie im Jänner und wird sich noch bis Jahresende auswirken“, sagt Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.
Ohne Ausgaben für Wohnen läge die Inflation bei 2,1 Prozent
Der Anstieg der Preise für Wohnung, Wasser, Energie (durchschnittlich +5,2 Prozent) beeinflusste die Inflationsrate mit +1,06 Prozentpunkten und war damit der wichtigste Treiber der Inflation im Jahresvergleich. Die Teuerung fiel stärker aus als im Jänner (+4,5 Prozent; Einfluss: +0,94 Prozentpunkte). Ausschlaggebend dafür waren die Preise für Haushaltsenergie, die sich mit +8,0 Prozent (Einfluss: +0,53 Prozentpunkte) noch kräftiger verteuerten als im Jänner (+5,1 Prozent; Einfluss: +0,41 Prozentpunkte). Das lag vor allem an den Gaspreisen, die im Februar nur noch um 12,3 Prozent unter dem Vorjahresniveau lagen (Einfluss: −0,05 Prozentpunkte), nach −21,7 Prozent im Jänner (Einfluss: −0,16 Prozentpunkte). Seit Jänner sind für Gas höhere Netzentgelte, Erdgasabgaben sowie eine gestiegene CO2-Steuer wirksam. Konstant hoch blieben die Preise für Strom (Februar: +35,7 Prozent, Einfluss: +0,69 Prozentpunkte; Jänner: +35,3 Prozent, Einfluss: +0,69 Prozentpunkte). Seit Jänner sind die Strompreisbremse, der Netzkostenzuschuss für GIS-befreite Haushalte sowie der Stromkostenergänzungszuschuss für Haushalte mit mehr als drei Personen nicht mehr preisdämpfend wirksam, die Netzentgelte wurden jedoch erhöht, die Erneuerbaren-Förderpauschale ausgesetzt und der Erneuerbaren-Förderbeitrag aufgehoben. Fernwärme erwies sich im Februar mit +0,1 Prozent nicht mehr als Preisdämpfer (Jänner −5,3 Prozent). Die Preise für feste Brennstoffe hingegen dämpften die Inflationsrate weiterhin (−11,4 Prozent; Jänner: −13,4 Prozent), ebenso wie Heizöl (−6,5 Prozent; Jänner: −3,0 Prozent). Mieten (inkl. Neuvermietungen) stiegen um 4,4 Prozent (Einfluss: +0,24 Prozentpunkte; Jänner +4,1 Prozent; Einfluss: +0,22 Prozentpunkte). Etwas weniger stark verteuerte sich die Instandhaltung von Wohnungen (+3,1 Prozent, Einfluss: +0,19 Prozentpunkte; Jänner: +3,3 Prozent, Einfluss: +0,20 Prozentpunkte).
Die Preise in Restaurants und Hotels wurden durchschnittlich um 6,0 Prozent angehoben (Einfluss: +0,78 Prozentpunkte; Jänner +5,6 Prozent, Einfluss: +0,73 Prozentpunkte). Dazu trugen vor allem teurere Beherbergungsdienstleistungen bei (+6,4 Prozent, Einfluss: +0,11 Prozentpunkte, Jänner: +3,9 Prozent, Einfluss: +0,06 Prozentpunkte). Bewirtungsdienstleistungen verteuerten sich um 6,0 Prozent (Einfluss: +0,67 Prozentpunkte; Jänner +5,9 Prozent; Einfluss: +0,66 Prozentpunkte).
Verschiedene Waren und Dienstleistungen verteuerten sich um 4,2 Prozent (Einfluss: +0,35 Prozentpunkte), etwas stärker als im Jänner (+4,0 Prozent; Einfluss: +0,33 Prozentpunkte). Hauptverantwortlich dafür war ein Preisschub beim Bereich Sozialschutz (Februar: +6,6 Prozent, Einfluss: +0,05 Prozentpunkte; Jänner: +3,0 Prozent, Einfluss: +0,02 Prozentpunkte). Auch Versicherungen (Februar: +4,4 Prozent, Einfluss: +0,17 Prozentpunkte; Jänner: +3,8 Prozent, Einfluss: +0,16 Prozentpunkte) und Körperpflege verteuerten sich (+2,6 Prozent, Einfluss: +0,06 Prozentpunkte; Jänner: +2,9 Prozent; Einfluss: +0,07 Prozentpunkte).
Die Preise für Freizeit und Kultur wurden durchschnittlich um 3,3 Prozent erhöht (Einfluss: +0,34 Prozentpunkte). Ausschlaggebend waren einerseits die Preise für Freizeit- und Kulturdienstleistungen (+4,1 Prozent; Einfluss: +0,15 Prozentpunkte), aber auch jene für Pauschalreisen (+5,3 Prozent; Einfluss: +0,10 Prozentpunkte).
Die Preisanstiege bei Nahrungsmitteln und alkoholfreien Getränken betrugen 2,6 Prozent (Einfluss: +0,30 Prozentpunkte). Nahrungsmittel verteuerten sich um 1,8Prozent (Einfluss: +0,19 Prozentpunkte; Jänner: +1,5 Prozent; Einfluss: +0,16 Prozentpunkte). Die Preise für Milch, Käse und Eier (Februar: +3,6 Prozent; Einfluss: +0,06 Prozentpunkte), Fleisch (+2,0 Prozent; +0,05 Prozentpunkte) und Brot und Getreideerzeugnisse (+1,6Prozent) erhöhten sich moderat, während die Teuerung für Öle und Fette mit +12,0 Prozent erneut zweistellig war. Gemüse hingegen verbilligte sich um 2,0 Prozent und Obst um 0,4 Prozent. Bei alkoholfreien Getränken nahm der Preisauftrieb zu (Februar: +8,9 Prozent, Einfluss: +0,11 Prozentpunkte; Jänner: +6,5 Prozent, Einfluss: +0,08 Prozentpunkte). Ausschlaggebend dafür waren Teuerungen bei Kaffee (Februar: +14,9 Prozent, Einfluss: +0,06 Prozentpunkte; Jänner: +6,0 Prozent, Einfluss: +0,03 Prozentpunkte).
Die Preise für Verkehr stiegen durchschnittlich um 0,8 Prozent (Einfluss: +0,11 Prozentpunkte) und damit deutlich weniger stark als im Jänner (+2,4 Prozent; Einfluss: +0,34 Prozentpunkte). Treibstoffpreise wirkten dämpfend (Februar: −3,6 Prozent, Einfluss: −0,18 Prozentpunkte; Jänner: −0,2 Prozent, Einfluss: −0,03 Prozentpunkte), außerdem bremste sich die Teuerung bei Flugtickets ein (+13,7 Prozent; Einfluss: +0,07 Prozentpunkte; Jänner +31,3 Prozent, Einfluss: +0,15 Prozentpunkte). Reparaturen privater Verkehrsmittel kosteten um 3,6 Prozent mehr (Einfluss: +0,06 Prozentpunkte). Gebrauchte Kraftwagen verteuerten sich um 4,7 Prozent, neue um 0,3 Prozent.
Preisniveau von Jänner 2025 auf Februar 2025 im Schnitt um 0,6 Prozent gestiegen Hauptpreistreiber im Vergleich zum Vormonat Jänner 2025 waren teurere Bewirtungsdienstleistungen (durchschnittlich +1,0 Prozent; Einfluss: +0,12 Prozentpunkte). Als Hauptpreisdämpfer im Vergleich zum Vormonat erwiesen sich billigere Flugtickets (durchschnittlich −12,8 Prozent; Einfluss: −0,08 Prozentpunkte).
Teuerung laut harmonisiertem Verbraucherpreisindex im Februar 2025 bei 3,4 Prozent
Der Indexstand des auf europäischer Ebene harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI 2015) lag im Februar 2025 bei 137,81 (Jänner: revidiert 137,13). Die harmonisierte Inflationsrate betrug 3,4 Prozent (Jänner 2024: +3,4 Prozent) und war etwas höher als jene des Verbraucherpreisindex (VPI). Preisanstiege für Strom und Beherbergungsdienstleistungen (jeweils größere Gewichtungsanteile im HVPI als im VPI) erhöhten den HVPI gegenüber dem VPI. Teuerungen für die Instandhaltung von Wohnungen sowie für Versicherungen (jeweils geringere Gewichtungsanteile im HVPI als im VPI) dämpften hingegen den HVPI gegenüber dem VPI.
Teuerung des täglichen Einkaufs höher als die Gesamtinflation
Das Preisniveau des Mikrowarenkorbs, der den täglichen Einkauf widerspiegelt und überwiegend Nahrungsmittel, aber auch Tageszeitungen oder den Kaffee im Kaffeehaus enthält, stieg im Februar im Jahresabstand um 3,9 Prozent. Das Preisniveau des Miniwarenkorbs, der einen wöchentlichen Einkauf abbildet und neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe beinhaltet, stieg im Jahresvergleich um 2,6 Prozent.