Gastgeber Harald Rametsteiner begrüßte Gabriela Maria Straka (Multifunktionärin mit Führungsrollen wie Vorstandsmitglied respACT oder Chefredakteurin MANZ Verlag für Nachhaltigkeit & Kreislaufwirtschaft in Unternehmen zur interaktiven Live-Lecture. Im Mittelpunkt standen Einblicke zu aktuellen Themen wie Nachhaltigkeitsberichterstattung, soziale Verantwortung, Governance und zukünftige Entwicklungen.
Am 2. Juli diskutierte Harald Rametsteiner, Lehrgangsleiter des berufsbegleitenden MBA General Management der FH des BFI Wien & E-Learning Group, mit Gabriela Maria Straka über wichtige Themen wie ESG-Indikatoren zum Messen, soziale Nachhaltigkeit, technologische Entwicklungen wie die Unterstützung durch KI und Governance als verantwortungsvolle Führung.
Die Management-Insights Lecture bot praxisnahe Einblicke für die Master-Studierenden, mit Teilnehmenden aus der Schweiz, Österreich und Deutschland. Die vielfältigen Fragen aus dem Publikum wurden von Gabriela Maria Straka flexibel und kompetent beantwortet, interessant waren auch die Vergleiche zwischen den Ländern. Zu den wesentlichen Themen zählten:
Der Stellenwert von Nachhaltigkeit in Unternehmen
Gabriela Maria Straka vermittelte zu Beginn eine Einschätzung zur Entwicklung von ESG in den Unternehmen. Zu den plakativen Aussagen zählte, dass die ausgewiesenen Verantwortlichen für Nachhaltigkeit eigentlich durch die Selbstverständlichkeit der verantwortungsvollen Unternehmensführung abgelöst werden sollten.
Die Basis ist die Transformation über alle Abteilungen, aus denen die Parameter des Handels zusammengetragen werden. Beispiele aus der Praxis, von der Industrie über Markenartikler bis zum Handel, veranschaulichten die Chancen und Herausforderungen rund um Lieferketten und integrierte Nachhaltigkeit in Organisationen.
ESG-Parameter zum Messen der Nachhaltigkeit
Im zweiten Teil ging sie auf die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) und die damit verbunden Standards für nachvollziehbare Berichterstattung ein. Die Expertin drückte auch aus, dass das Messen von Nachhaltigkeit für greifbare Transparenz bei Konsumenten und Investoren sorgt bzw. taxonomiefähige und konforme nachhaltige Wirtschaftstätigkeit & Investitionen lenkt. Relevante Ratings (von Lieferanten bis zur Börse) sind eines der meßbaren Ergebnisse am Markt.
Vor dem Hintergrund der EU-Diskussionen rund um die “Omnibus” Regeln gibt es derzeit in einigen Punkten fehlende Rechtssicherheit. Gabriela Maria Straka empfiehlt – unabhängig von rechtlichen Vorgaben – das freiwillige Berichten über ESG-Strategien und Maßnahmen, für KUMs gibt es die vereinfachten VSME-Regeln, auch vor dem Hintergrund der Möglichkeiten für die Unterstützung mit Förderungen und Finanzierungen.
Soziale Nachhaltigkeit in unterschiedlichen Facetten
Zunächst bezeichnete Gabriela Maria Straka die soziale Verantwortung als das oft “stumme S” des ESG, da es manchmal schwerer darstellbar ist. Sie sieht den Teilbereich Arbeitssicherheit als sehr gut messbar, auch geprägt von langjähriger Erfahrung mit Standards wie GRI 403 und der Wichtigkeit von Gesundheit und Arbeitssicherheit.
Als zweiten Bereich geht sie auf die Löhne im Vergleich zum Existenzminimum ein, gefolgt von Dimensionen wie Arbeitszeit & Überstunden, Mitarbeiterflukuation und Unfallraten. Zum Abschluss behandelte Gabriela Maria Straka den Bereich rund um Diversity und Frauen-Unterstützung ein, den Abschluss bildete die fehlende Sozialtaxonomie. Zu einzelnen Aspekten gab es einen interessanten Diskurs mit den Master-Studierenden.
Goverance als verantwortungsvolle Unternehmensführung
Für Gabriela Maria Straka geht es beim G von ESG um die “Policy”, wie das Definieren von Aspekten rund um Audits, Compliance und Beschwerdemanagement. Es zählt dazu auch das Einhalten von Gesetzen. Ergänzend umfasst Governance die Unternehmenskultur wie Verantwortlichkeiten, Entscheidungswege & Kontrollmechanismen.
Für Gabriela Maria Straka erkennt man die Ernsthaftigkeit von Governance am Leben der Nachhaltigkeit durch Stellenwert & Anreize bei den Führungspersonen zur Strategie, tatkräftigen Umsetzung und somit Transformation mit echten Veränderungen, abseits der reinen Berichterstattung.
Hohe Beteiligung der Teilnehmenden
Die zweite Management-Insights Lecture zum ESG-Schwerpunkt bestätigt das hohe Interesse an Themen der Nachhaltigkeit. Es gab eine Vielzahl von interessanten Fragen der zahlreichen Teilnehmenden, die zum Nachdenken und Diskutieren anregten. Zum Abschluss gingen die beiden Gesprächspartner mit Tipps auf “low hanging fruits” für Master-Studierende ein.
Die "Management-Insights" Reihe wird fortgesetzt und verspricht weitere spannende Diskussionen von Harald Rametsteiner, Lehrgangsleiter des MBA General Management der FH des BFI Wien & E-Learning Group mit Expert:innen aus verschiedenen Branchen. Das Fachgespräch wird vom Management Club, Handelsverband, Great Place to Work und der Deutschen Handelskammer in Österreich unterstützt.