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Inflation im Jänner 2025 bei 3,2 Prozent

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Wegfall strompreisdämpfender Maßnahmen treibt Inflation nach oben

Zwei Geldscheine die mit Pfeil nach oben durchkreuzt werden
(c) AdobeStock

Im Jänner 2025 stieg der Verbraucherpreisindex laut Statistik Austria auf 126,4 Punkte. Die Preise waren damit im Schnitt um 3,2 Prozent höher als ein Jahr davor. Im Vergleich zum Vormonat Dezember 2024 erhöhte sich das durchschnittliche Preisniveau in Österreich um 1,0 Prozent.

 

„Das Auslaufen der Strompreisbremse, der Anstieg der Netzentgelte bei Strom und Erdgas und die Anhebung von Erneuerbaren-Förderung und CO2-Steuer haben die Teuerung in Österreich zu Jahresbeginn 2025 steigen lassen. Im Jänner lag die Inflation bei 3,2 Prozent, nach 2,0 Prozent im Dezember 2024. Lebensmittel verteuerten sich zwar etwas mehr als noch im Dezember, dennoch war der Preisanstieg hier im Jänner nur etwa halb so hoch wie die Gesamtinflation. In der Gastronomie war die Teuerung hingegen fast doppelt so stark wie der allgemeine Preisanstieg“, sagt Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.

 

Ohne die Preisentwicklung bei Strom läge die Inflation bei 2,4 Prozent
Wohnung, Wasser, Energie war mit einer deutlichen Teuerung (durchschnittlich +4,4 Prozent; Einfluss: +0,95 Prozentpunkte) nach zwölf Monaten wieder der wichtigste Treiber der Inflation im Jahresvergleich. Im Dezember hatte es mit +0,2 Prozent beinahe Preisstabilität gegeben (Einfluss: +0,05 Prozentpunkte). Hauptverantwortlich für den Anstieg waren die Haushaltsenergie, die sich deutlich verteuerte (+5,1 Prozent; Einfluss: +0,41 Prozentpunkte), nachdem sie sich im Dezember noch stark verbilligt hatte (−10,9 Prozent; Einfluss: −0,54 Prozentpunkte). Dazu trug vor allem die Preisentwicklung von Strom bei, wo ab Jänner die Strompreisbremse, der Netzkostenzuschuss für GIS-befreite Haushalte sowie der Stromkostenergänzungszuschuss (für Haushalte mit mehr als drei Personen) nicht mehr preisdämpfend wirksam waren. Im Gegensatz dazu wurden die Netzentgelte erhöht und die Aussetzung der Erneuerbaren-Förderpauschale sowie des Erneuerbaren-Förderbeitrag aufgehoben. Verglichen mit dem Preisniveau vom Jänner 2024 ergab sich für Jänner 2025 somit eine deutliche Verteuerung (+35,3 Prozent, Einfluss: +0,70 Prozentpunkte; Dezember: −4,1 Prozent, Einfluss: −0,09 Prozentpunkte). Auch bei den Gaspreisen wurden die Netzentgelte erhöht, ebenso die Erdgasabgabe sowie die CO2-Steuer, wodurch die Verbilligungen nicht mehr so stark ausfielen (−21,7 Prozent, Einfluss: −0,16 Prozentpunkte; Dezember: −28,4 Prozent, Einfluss: −0,29 Prozentpunkte). Ein kleineres Minus wiesen auch die Preise für feste Brennstoffe auf (−13,4 Prozent; Dezember: −14,6 Prozent). Ähnlich entwickelten sich auch die Preise für Heizöl (−3,0 Prozent; Dezember: −8,0 Prozent) und Fernwärme (−5,3 Prozent; Dezember: −6,1 Prozent). Die Mieten (inkl. Neuvermietungen) stiegen um 4,1 Prozent (Einfluss: +0,23 Prozentpunkte) und damit etwas weniger kräftig als im Dezember (+4,3 Prozent; Einfluss: +0,24 Prozentpunkte). Auch die Preise für die Instandhaltung von Wohnungen wurden etwas weniger stark angehoben (+3,2 Prozent, Einfluss: +0,20 Prozentpunkte; Dezember: +4,0 Prozent, Einfluss: +0,24 Prozentpunkte).

 

Restaurants und Hotels wiesen mit durchschnittlich +5,6 Prozent (Einfluss: +0,73 Prozentpunkte) eine geringere Teuerung als im Dezember auf (+6,2 Prozent; Einfluss: +0,81 Prozentpunkte). Bewirtungsdienstleistungen verteuerten sich mit +5,9 Prozent (Einfluss: +0,67 Prozentpunkte) weniger kräftig als im Dezember (+6,3 Prozent; Einfluss: +0,72 Prozentpunkte). Bei Beherbergungsdienstleistungen nahm der Preisdruck noch stärker ab (+3,9 Prozent, Einfluss: +0,06 Prozentpunkte, Dezember: +5,7 Prozent, Einfluss: +0,10 Prozentpunkte).

 

Die Teuerungen für Freizeit und Kultur fielen mit durchschnittlich +3,5 Prozent (Einfluss: +0,36 Prozentpunkte) deutlich kräftiger aus als im Dezember (+2,1 Prozent; Einfluss: +0,24 Prozentpunkte). Als ausschlaggebend dafür erwies sich die Preisentwicklung der Freizeit- und Kulturdienstleistungen (Jänner: +4,5 Prozent, Einfluss: +0,17 Prozentpunkte; Dezember: +1,0 Prozent, Einfluss: +0,04 Prozentpunkte). Auch bei Pauschalreisen verstärkte sich der Preisauftrieb (Jänner: +6,9 Prozent, Einfluss: +0,12 Prozentpunkte; Dezember: +4,9 Prozent, Einfluss: +0,11 Prozentpunkte).

 

Die Preise für Verkehr wurden durchschnittlich um 2,4 Prozent erhöht (Einfluss: +0,34 Prozentpunkte) und damit mehr als doppelt so stark wie im Dezember (+1,0 Prozent; Einfluss: +0,15 Prozentpunkte). Einerseits wirkten die Treibstoffe mit −0,2 Prozent kaum noch preisdämpfend (Einfluss: −0,03 Prozentpunkte; Dezember: −2,7 Prozent, Einfluss: −0,12 Prozentpunkte), wozu zum kleinen Teil die angehobene CO2-Steuer beitrug. Andererseits kam es bei Flugtickets zu massiven Preissprüngen (Jänner: +31,3 Prozent, Einfluss: +0,15 Prozentpunkte; Dezember: 13,5 Prozent, Einfluss: +0,08 Prozentpunkte). Reparaturen privater Verkehrsmittel verteuerten sich um 4,8 Prozent (Einfluss: +0,09 Prozentpunkte). Gebrauchte Kraftwagen kosteten um 2,7 Prozent mehr, neue um 0,8 Prozent.

 

Die Ausgaben für verschiedene Waren und Dienstleistungen stiegen mit +4,0 Prozent (Einfluss: +0,34 Prozentpunkte) weniger stark als im Dezember (+4,7 Prozent; Einfluss: +0,40 Prozentpunkte). Hauptverantwortlich dafür waren die weniger kräftig gestiegenen Preise für Versicherungen (Jänner: +3,8 Prozent, Einfluss: +0,16 Prozentpunkte; Dezember: +5,2 Prozent, Einfluss: +0,21 Prozentpunkte). Auch die Kosten für Körperpflege stiegen weniger stark (Jänner: +2,9 Prozent, Einfluss: +0,07 Prozentpunkte; Dezember: +3,6 Prozent, Einfluss: +0,08 Prozentpunkte).

 

Die Preise für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke stiegen mit +2,1 Prozent (Einfluss +0,24 Prozentpunkte) etwas stärker als im Dezember (+1,6 Prozent; Einfluss: +0,18 Prozentpunkte). Dazu trugen vor allem die Nahrungsmittelpreise bei, die im Jänner um 1,5 Prozent zulegten (Einfluss: +0,16 Prozentpunkte), merklich kräftiger als im Dezember (+1,0 Prozent; Einfluss: +0,10 Prozentpunkte). Insbesondere Verteuerungen bei Fleisch waren ausschlaggebend (Jänner: +2,3 Prozent, Einfluss: +0,05 Prozentpunkte; Dezember: +0,9 Prozent, Einfluss: +0,02 Prozentpunkte). Öle und Fette wiesen auch im Jänner ein zweistelliges Plus auf (+11,1 Prozent). Obst kostete um 4,2 Prozent mehr. Milch, Käse und Eier verteuerten sich um 1,8 Prozent, Brot und Getreideerzeugnisse um 1,3 Prozent. Gemüse hingegen verbilligte sich um 3,3 Prozent. Alkoholfreie Getränke verteuerten sich um 6,5 Prozent (Einfluss +0,08 Prozentpunkte; Dezember: +6,9 Prozent, Einfluss: +0,09 Prozentpunkte). Auch im Jänner blieb bei Frucht- und Gemüsesäften der Preisdruck groß (+16,7 Prozent).

 

Preisniveau von Dezember 2024 auf Jänner 2025 im Schnitt um 1,0 Prozent gestiegen Hauptpreistreiber im Vergleich zum Vormonat Dezember 2024 waren Teuerungen bei Strom (durchschnittlich +45,4 Prozent; Einfluss: +0,83 Prozentpunkte). Als Hauptpreisdämpfer im Vergleich zum Vormonat erwiesen sich aufgrund des Schlussverkaufs billigere Bekleidungsartikel (durchschnittlich −10,5 Prozent; Einfluss: −0,32 Prozentpunkte).

 

Teuerung laut harmonisiertem Verbraucherpreisindex im Jänner 2025 bei 3,4 Prozent
Der Indexstand des auf europäischer Ebene harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI 2015) lag im Jänner 2025 bei 137,09. Die harmonisierte Inflationsrate betrug 3,4 Prozent (Dezember 2024: +2,1 Prozent) und war etwas höher als jene des Verbraucherpreisindex (VPI). Preisanstiege für Beherbergungsdienstleistungen, für Strom sowie für Flugtickets (jeweils größere Gewichtungsanteile im HVPI als im VPI) erhöhten den HVPI gegenüber dem VPI. Teuerungen für die Instandhaltung von Wohnungen sowie für Versicherungen (jeweils geringere Gewichtungsanteile im HVPI als im VPI) dämpften hingegen den HVPI gegenüber dem VPI.

 

Teuerung des täglichen Einkaufs höher als die Gesamtinflation, beim wöchentlichen niedriger
Das Preisniveau des Mikrowarenkorbs, der den täglichen Einkauf widerspiegelt und überwiegend Nahrungsmittel, aber auch Tageszeitungen oder den Kaffee im Kaffeehaus enthält, stieg im Jänner im Jahresabstand um 3,7 Prozent. Das Preisniveau des Miniwarenkorbs, der einen wöchentlichen Einkauf abbildet und neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe beinhaltet, stieg im Jahresvergleich um 3,0 Prozent.

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