Im Jahresdurchschnitt lag der Erzeugerpreisindex für den produzierenden Bereich laut Statistik Austria um 3,5 Prozent unter dem Wert des Vorjahres. Im Jahr 2023 waren die Erzeugerpreise im Vergleich zu 2022 noch um durchschnittlich 1,8 Prozent gestiegen.
„Im Jahr 2024 sind die Erzeugerpreise im Schnitt um 3,5 Prozent gefallen. 2023 hatten sich Industrieerzeugnisse im Vorjahresvergleich noch um 1,8 Prozent verteuert, nachdem der Preisanstieg 2022 auf einen Höchstwert von 19,4 Prozent geklettert war. Der Rückgang der Erzeugerpreise im Jahr 2024 ist zwar der höchste seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2000, im Jahresverlauf hat er sich allerdings ganz klar abgeschwächt: Im 1. Halbjahr 2024 lagen die Erzeugerpreise mit −5,2 Prozent noch deutlich unter dem Niveau des Vorjahres, im 3. Quartal schrumpfte der Rückgang bereits um mehr als die Hälfte auf 2,2 Prozent und im 4. Quartal betrug er nur mehr 1,8 Prozent“, so Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.
Energiepreise ließen im Jahr 2024 um 15,5 Prozent nach
Für die Indexentwicklung im Jahr 2024 (−3,5 Prozent) waren hauptsächlich die anhaltenden Preisrückgänge im Bereich Energie (−15,5 Prozent) verantwortlich. Im Jahr 2023 wurde für Energie noch ein schwacher Preisanstieg von 0,5 Prozent beobachtet. Besonders die Preisrückgänge bei elektrischem Strom und Dienstleistungen der Elektrizitätsversorgung (−20,2 Prozent) sowie bei industriell erzeugten Gasen und Dienstleistungen der Gasversorgung (−16,6 Prozent) ließen den Index für Energie im Jahr 2024 stark nachgeben.
Vorleistungsgüter verbilligten sich 2024 durchschnittlich um 0,3 Prozent und damit etwa im gleichen Ausmaß wie 2023 (−0,6 Prozent). Preisrückgänge für Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen (−4,8 Prozent) wirkten sich stark dämpfend auf den Index für Vorleistungsgüter aus. Ein deutliches Minus gegenüber dem Vorjahr verzeichneten auch die Preise für Holz- und Zellstoff, Papier, Karton und Pappe (−5,2 Prozent) sowie für chemische Grundstoffe, Düngemittel und Stickstoffverbindungen, Kunststoffe in Primärform und synthetischen Kautschuk in Primärform (−3,2 Prozent). Signifikante Preissteigerungen gegenüber 2023 gab es beiden Vorleistungsgütern hingegen für Nichteisen-Metalle und Halbzeug daraus (+3,2 Prozent).
Der Preisanstieg bei Investitionsgütern (+2,8 Prozent) schwächte sich 2024 merklich ab, im Vorjahr fiel die Preiserhöhung hier noch mehr als doppelt so hoch aus (+6,3 Prozent). Die Preise für Kraftwagen und Kraftwagenmotoren sowie für Stahl- und Leichtmetallbauerzeugnisse zogen im Vergleich zu 2023 im Schnitt jeweils um 3,1 Prozent an. Maschinen für sonstige bestimmte Wirtschaftszweig verteuerten sich um 2,5 Prozent.
Konsumgüter wiesen im Vergleich zu 2023 einen Preisanstieg um 1,9 Prozent aus. 2023 lag die Jahresveränderungsrate noch bei 4,5 Prozent. Verantwortlich für die Teuerung im Jahr 2024 waren Preiserhöhungen bei Münzen, Schmuck und ähnlichen Erzeugnissen (+4,8 Prozent), Getränken (+1,7 Prozent) sowie bei Möbeln (+2,4 Prozent). Der durchschnittliche Preisanstieg für Milch und Milcherzeugnisse lag im Jahr 2024 bei 1,6 Prozent. Rückgänge verzeichneten dagegen die Preise für pflanzliche und tierische Öle und Fette (−2,8 Prozent).
Erzeugerpreise im Dezember 2024 um 1,1 Prozent niedriger als im Vorjahresmonat
Im Dezember 2024 lag der Erzeugerpreisindex für den produzierenden Bereich bei 117,9 Punkten und fiel somit um 1,1 Prozent gegenüber Dezember 2023. Im November und Oktober 2024 hatten die Jahresveränderungsraten −2,0 Prozent bzw. −2,3 Prozent betragen. Damit schwächte sich der Preisrückgang weiter ab.
Der Indexrückgang im Dezember 2024 (−1,1 Prozent) war vorwiegend auf sinkende Preise im Bereich Energie (−9,4 Prozent) zurückzuführen. Erstmals seit August 2023 lag der Preisrückgang für Energie wieder unter der 10-Prozent-Marke (November 2024: −11,9 Prozent, Oktober 2024: −12,7 Prozent). Starke Preisnachlässe verzeichneten imDezember 2024 die Preise für industriell erzeugte Gase und Dienstleistungen der Gasversorgung (−11,3 Prozent).
Vorleistungsgüter verteuerten sich im Dezember 2024 im Schnitt um 1,4 Prozent im Vergleich zu Dezember 2023 und damit etwas stärker als in den Monaten zuvor (November 2024: +1,0 Prozent, Oktober 2024: +0,6 Prozent). Speziell die Preise für Nichteisen-Metalle und Halbzeug daraus (+10,5 Prozent) sowie für Holz- und Zellstoff, Papier, Karton und Pappe (+5,0 Prozent) legten gegenüber dem Vorjahreszeitraum zu. Investitionsgüter kosteten durchschnittlich um 2,7 Prozent mehr als im Dezember 2023. Die Preise für Konsumgüter verzeichneten im Dezember 2024 einen Anstieg um 2,5 Prozent.
Indexanstieg um 0,3 Prozent im Vergleich zu November 2024
Im Monatsabstand stieg der Erzeugerpreisindex im Dezember 2024 um 0,3 Prozent. Der Indexanstieg im Vergleich zum November 2024 resultiert überwiegend aus den Preissteigerungen in den Bereichen Energieversorgung (+0,6 Prozent) sowie Metallerzeugung und -bearbeitung (+1,1 Prozent). Preisrückgänge gab es dagegen in der Herstellung von Metallerzeugnissen (−0,3 Prozent) sowie in der Herstellung von chemischen Erzeugnissen (−0,4 Prozent).