Im Jahr 2024 wurden in Österreich einer Schätzung laut Statistik Austria zufolge rund 16,1 Mrd. Euro für Forschung und Entwicklung (F&E) eingesetzt. Die Forschungsquote, also der Anteil der F&E-Ausgaben am nominellen Bruttoinlandsprodukt (BIP), betrug damit 3,35 %.
Statistik Austria schätzt jährlich zu diesem Zeitpunkt üblicherweise bereits die Forschungsausgaben für das laufende Kalenderjahr. Aufgrund des noch ausständigen Voranschlags für das Bundesbudget 2025 wurden heuer lediglich die Werte bis inklusive 2024 aktualisiert.
Die Forschungsausgaben in Österreich liegen seit 2014 über dem EU-Ziel von 3 %. 2004 betrug die Forschungsquote erst 2,18 %, 2014 bereits 3,11 % und 2024 3,35 %. Für 2023 ergab die Schätzung eine Forschungsquote von 3,23 %, für 2022 3,18 % und für 2021 3,26 %. Die Schwankungen der Forschungsquote in den vergangenen Jahren sind hauptsächlich auf die Volatilität des nominellen Bruttoinlandsprodukts zurückzuführen. Dem pandemiebedingten Einbruch der Wirtschaftsleistung in den Jahren 2020 und 2021 folgte eine starke Erhöhung derselben von 2021 auf 2022 um 10,3 %, die höher als die Steigerung der Forschungsausgaben in diesen Jahren ausfiel (7,6 %), sodass die Forschungsquote wieder auf 3,18 % sank. 2023 stiegen die Forschungsausgaben (+7,4 %) etwas stärker als das Bruttoinlandsprodukt (+5,6 %), sodass sich die Forschungsquote wieder jener des Jahres 2021 annäherte. Für 2024 fiel der nominelle Anstieg des BIP mit 1,8 % sehr gering aus, die Forschungsausgaben erhöhten sich aber geschätzt um 5,5 %. Dies führte im Jahr 2024 mit 3,35 % zur bislang höchsten Forschungsquote in Österreich.
Über ein Drittel der Forschungsausgaben staatlich finanziert
Die F&E-Ausgaben werden aus verschiedensten Quellen finanziert. Vom Staat wurden 2024 fast 5,6 Mrd. Euro aufgewendet, was 34 % der gesamten F&E-Finanzierung 2024 und 11 % mehr als 2023 ausmacht. Schon von 2022 auf 2023 war die staatliche Forschungsfinanzierung nominell um 12 % angestiegen. 2024 stammte davon mit 4,6 Mrd. Euro der größte Anteil vom Bund, die Bundesländer trugen ca. 700 Mio. Euro zur Finanzierung von F&E bei. 2024 wurden geschätzt 49 % der F&E-Ausgaben in Österreich von inländischen Unternehmen finanziert (7,9 Mrd. Euro). Die F&E-Finanzierung der Unternehmen beinhaltet auch die Ausschüttungen der Forschungsprämie, von der 2024 laut Bundesministerium für Finanzen über 1,1 Mrd. Euro ausbezahlt wurden. 2,6 Mrd. Euro (16 %) wurden aus dem Ausland finanziert. Es handelt sich dabei ebenfalls hauptsächlich um Unternehmensfinanzierung. In der Mehrzahl sind das Finanzierungsströme innerhalb großer Konzerne, deren österreichische Tochterunternehmen F&E betreiben.
Schweden, Belgien und Österreich haben EU-weit die höchsten Forschungsquoten
Auf europäischer Ebene stehen aktuell vorläufige Daten nur für das Jahr 2023 zur Verfügung. Mit 3,57 % ist die Forschungsquote in Schweden deutlich am höchsten, Belgien steht bei 3,32 %. Österreich (3,23 %) wies die dritthöchste Forschungsquote innerhalb der EU auf. Die Forschungsquote Deutschlands lag bei 3,11 %. Die EU-27 wendeten insgesamt 2,22 % des Bruttoinlandsprodukts für F&E auf.
Bereits 2022 wiesen folgende Staaten durchwegs Forschungsquoten von über 3 % auf: Südkorea 4,85 %, USA 3,59 %, Japan 3,41 %, Schweiz 3,30 % (2021). Auch China lag 2022 mit einer Forschungsquote von 2,56 % mittlerweile recht deutlich über jener der EU-27.