Am 24. November 2025 lud die Bayerische Repräsentanz in Österreich zu einem hochkarätigen Mittagstalk in das Hotel am Konzerthaus in Wien. Unter dem Titel „Der SoutH2 Corridor – Umsetzungsstrategie und Maßnahmen des Freistaates Bayern für die Projektrealisierung“ diskutierten Expertinnen und Experten die wachsende Bedeutung einer leistungsfähigen Wasserstoffinfrastruktur für Süddeutschland, Österreich und Europa.
Die Veranstaltung entstand kurzfristig – ermöglicht durch die spontane Verfügbarkeit von Prof. Dr.-Ing. Frank Messerer, Ministerialdirigent und Leiter der Abteilung Energiepolitik, Energieinfrastruktur und -forschung im Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie. Prof. Messerer nutzte den Rahmen, um den Gästen aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Industrie die strategische Relevanz des SoutH2 Corridors zu erläutern: eines visionären, rund 3.300 Kilometer langen Wasserstoffnetzwerks, das Nordafrika über Italien und Österreich mit Deutschland verbindet und damit eine zentrale Rolle in der europäischen Energiewende einnehmen soll.
Im Fokus des Talks stand HyPipe Bavaria, das bayerische Schlüsselprojekt innerhalb des Korridors. Messerer zeigte auf, wie HyPipe künftig als Drehkreuz die Versorgung Süddeutschlands mit grünem Wasserstoff sichern, europäische Importströme einbinden und wesentliche Ziele von REPowerEU sowie des entstehenden European Hydrogen Backbone unterstützen soll. Die Teilnehmenden erhielten dabei detaillierte Einblicke in die bayerische Umsetzungsstrategie – von komplexen Planungsabläufen über politische Weichenstellungen bis hin zu technischen und regulatorischen Herausforderungen, um das Großprojekt zügig und verlässlich voranzubringen.
Mit seiner langjährigen Erfahrung als promovierter Elektrotechniker, Honorarprofessor und prägende Stimme der deutschen Energiepolitik führte Prof. Messerer fachlich präzise durch seine Ausführungen. Im anschließenden Dialog stellte er sich den zahlreichen Fragen des Publikums zu Regulatorik, Finanzierung, technischen Standards und der Bedeutung internationaler Kooperationen. Besonders hob er hervor, dass Versorgungssicherheit, Nachhaltigkeit und Diversifizierung der Energiequellen nur durch ein eng abgestimmtes europäisches Vorgehen langfristig erreicht werden können.
Die Veranstaltung bot damit nicht nur einen umfassenden Überblick über die aktuelle Wasserstoffstrategie des Freistaats Bayern, sondern auch wertvolle Gelegenheiten zum Austausch mit führenden Expertinnen und Experten sowie Entscheidungsträger:innen der Energiebranche. Die lebhafte Diskussion verdeutlichte einmal mehr das dynamisch wachsende Interesse an einer zukunftsfähigen europäischen Wasserstoffinfrastruktur.
Autor: Jan Malte Brelage, Praktikant DHK
Weitere Informationen finden Sie beim Bayerischen Staatsministerium