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Exporte im Jänner 2025 zurückgegangen, Importe gestiegen

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30 Jahre EU-Mitgliedschaft mit positiven Auswirkungen auf Außenhandel, Deutschland durchgehend wichtigster Handelspartner Österreichs

Containerhafen Kran hebt Container an
(c) AdobeStock

Im Jänner 2025 sank der Wert der Exporte im Außenhandel Österreichs laut vorläufiger Ergebnisse von Statistik Austria im Vergleich zu Jänner 2024 um 1,7 Prozent auf 15,80 Mrd. Euro. Im gleichen Zeitraum stieg der Importwert von Waren um 1,5 Prozent auf 15,49 Mrd. Euro. Das daraus resultierende Handelsbilanzaktivum betrug 0,31 Mrd. Euro.

 

„Zu Jahresbeginn 2025 sind Österreichs Exporte erneut zurückgegangen und die Importe im Vorjahresvergleich leicht gestiegen. Weil der Wert der Exporte den der Importe trotzdem übertroffen hat, war die Handelsbilanz mit 310 Millionen Euro leicht positiv. Mit einem Anteil von etwa zwei Dritteln wickelt Österreich seinen Außenhandel überwiegend mit Mitgliedstaaten der Europäischen Union ab. Im Jänner 2025 hat sich der Beitritt Österreichs in die Europäische Union zum 30. Mal gejährt und der Handel mit den EU-Mitgliedstaaten hat sich seit Jänner 1995 deutlich intensiviert. So haben sich etwa sowohl die Importe als auch die Exporte mit Österreichs wichtigstem Handelspartner Deutschland verdreifacht“, so Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.

 

Jänner 2025: positive Handelsbilanz mit der Europäischen Union
Aus den Mitgliedstaaten der Europäischen Union importierte Österreich im Jänner 2025 Waren im Wert von 9,97 Mrd. Euro, während Waren im Wert von 10,83 Mrd. Euro in diese Länder exportiert wurden. Gegenüber Jänner 2024 sanken die Intra-EU-Importe (−1,4 Prozent), die Intra-EU-Exporte nahmen hingegen zu (+1,5 Prozent). Es ergab sich eine positive Handelsbilanz mit den Mitgliedstaaten der Europäischen Union in Höhe von 0,86 Mrd. Euro.

 

Die Importe aus Drittstaaten beliefen sich im ersten Monat des Jahres 2025 auf 5,51 Mrd. Euro und stiegen im Vergleich zum Jänner des Vorjahres um 7,3 Prozent an; die Extra-EU-Exporte sanken um 8,0 Prozent auf 4,96 Mrd. Euro. Das daraus entstandene Defizit der Handelsbilanz mit Drittstaaten lag bei 0,55 Mrd. Euro (siehe Tabelle).

 

Maschinen und Fahrzeuge sowohl im Import wie auch im Export an erster Stelle
Insgesamt zeigten drei der zehn Produktgruppen in diesem Monat rückläufige Exportwerte. Die vier bedeutendsten Produktgruppen im österreichischen Außenhandel – Maschinen und Fahrzeuge, bearbeitete Waren, chemische Erzeugnisse und sonstige Fertigwaren – verzeichneten zusammen ein Exportminus von 3,6 Prozent auf 13,09 Mrd. Euro. Chemische Erzeugnisse (+3,2 Prozent; +0,09 Mrd. Euro) und sonstige Fertigwaren (+1,9 Prozent; +0,03 Mrd. Euro) erzielten hier Zunahmen. Die höchsten absoluten Rückgänge im Export wurden bei Maschinen und Fahrzeugen (−10,1 Prozent; −0,60 Mrd. Euro) beobachtet.

 

Bei den Importen gab es Zunahmen bei drei der vier bedeutendsten Produktgruppen – zusammen verzeichneten sie eine leichte Zunahme von 0,3 Prozent auf 11,82 Mrd. Euro. Die stärksten absoluten Zunahmen fanden sich hier bei sonstigen Fertigwaren (+5,3 Prozent; +0,11 Mrd. Euro) sowie bei bearbeiteten Waren (+4,5 Prozent; +0,10 Mrd. Euro). Maschinen und Fahrzeuge (−4,8 Prozent; −0,25 Mrd. Euro) erzielten auch importseitig die höchsten absoluten Rückgänge. Außerhalb der vier bedeutendsten Produktgruppen gingen auch die Importe von Brennstoffen und Energie zurück (−4,4 Prozent; −0,06 Mrd. Euro). Der Importwert der Untergruppe Gas verringerte sich dabei um 21,9 Prozent, die importierte Menge sank um 28,4 Prozent. Bei Erdöl und Erdölerzeugnissen sank der Einfuhrwert um 3,2 Prozent, die Importmenge stieg leicht um 0,9 Prozent.

 

30 Jahre EU-Beitritt: Starke Steigerungen beim Handel mit den EU-Mitgliedstaaten
Mit Jänner 1995 trat Österreich gemeinsam mit Finnland und Schweden der Europäischen Union bei, womit die Anzahl der damaligen Mitgliedstaaten auf 15 anstieg. Nach dem Ausstieg des Vereinigten Königreichs im Jahr 2020 gehörten mit Beginn des Jahres 2025 insgesamt 27 Staaten der EU an. Die Mitgliederanzahl hatte sich seit Österreichs Beitritt folglich beinahe verdoppelt.

 

Im Vergleich mit Jänner 1995 waren sowohl die Import- (+276,8 Prozent) wie auch die Exportwerte (+346,9 Prozent) des Handels mit den Ländern der heutigen EU im Jänner 2025 rund viermal so hoch. Auf Ebene der einzelnen Staaten betrachtet, stach vor allem der Importhandel mit Estland heraus, welcher im Vergleich zu Jänner 1995 beinahe auf das Siebzigfache anstieg, während exportseitig der Austausch mit Rumänien knapp 50-mal so hoch ausfiel wie zuvor. Deutschland war in den vergangenen 30 Jahren durchgehend der wichtigste Handelspartner Österreichs. Absolut betrachtet wies Österreichs wichtigster Handelspartner auch die höchsten Steigerungen im Vergleich zum damaligen Beitrittsmonat auf und verdreifachte sich sowohl bei den Import- wie auch bei den Exportwerten (Import: +218,1 Prozent, +3,36 Mrd. Euro; Export: +256,8 Prozent, +3,31 Mrd. Euro).

 

Auf der Produktebene profitierte der Handel von Maschinen und Fahrzeugen mit den Ländern der heutigen EU am meisten. So konnte er sich im Vergleich zu vor 30 Jahren in beiden Verkehrsrichtungen verdreifachen (Import: +252,8 Prozent, +2,35 Mrd. Euro; Export: +252,9 Prozent, +2,39 Mrd. Euro). Der Anteil dieser Produktgruppe am EU-27-Handel nahm jedoch ab (Importanteil: von 35,1 Prozent auf 32,8 Prozent; Exportanteil: von 39,0 Prozent auf 30,8 Prozent). Hingegen legte der Anteil der Gruppe chemische Erzeugnisse vor allem exportseitig kräftig zu (Importanteil: von 12,8 Prozent auf 14,8 Prozent; Exportanteil: von 9,0 Prozent auf 17,6 Prozent).

 

Der Anteil des Handels mit den Ländern der heutigen Europäischen Union betrug seit dem Beitritt in keinem Jahr, in beiden Verkehrsrichtungen, unter 64 Prozent. Im Laufe der Jahre entwickelt sich dieser Anteil im Handel mit den derzeitigen EU-Mitgliedstaaten jedoch rückläufig (1995: Importanteil 76,2 Prozent; Exportanteil 74,8 Prozent; 2024: Importanteil 66,5 Prozent; Exportanteil: 67,0 Prozent).

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