Laut Mikrozensus-Arbeitskräfteerhebung von Statistik Austria blieben im 3. Quartal 2024 trotz Rezession sowohl die Arbeitslosenquote mit 5,1 Prozent als auch die Erwerbstätigenquote mit 74,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr nahezu unverändert. Innerhalb der Wirtschaftsbereiche zeigte sich ein Beschäftigungswachstum im Dienstleistungssektor, während Industrie und Gewerbe erneut deutlich schrumpften.
„Der Arbeitsmarkt zeigt sich trotz tiefer Rezession durchaus robust. Insgesamt blieb die Zahl der Arbeitslosen und der Erwerbstätigen im 3. Quartal 2024 nahezu unverändert. Allerdings gingen im Vergleich zum Vorjahr die Erwerbstätigen in Industrie und Gewerbe kräftig zurück, während im Dienstleistungsbereich die Zahl der Erwerbstätigen deutlich gestiegen ist. Auffallend ist auch, dass Ältere länger im Erwerbsleben bleiben. Im 3. Quartal 2024 waren 59,6 Prozent der 55- bis 64-Jährigen erwerbstätig, das ist ein Anstieg um 1,9 Prozentpunkte; im internationalen Vergleich liegt die Erwerbsbeteiligung Älterer in Österreich aber weiterhin unter dem EU-Schnitt und deutlich von Ländern wie Deutschland, den Niederlanden oder Schweden entfernt“, so Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.
Deutlicher Rückgang der Erwerbstätigen in Industrie und Gewerbe
Obwohl die österreichische Wirtschaft in einer Rezession verharrt, blieb die Zahl der Erwerbstätigen im 3. Quartal 2024 mit 4 536 800 Personen ab 15 Jahren im Vergleich zum Vorjahresquartal nahezu unverändert (siehe Tabelle). Auffällig sind die Veränderungen nach Wirtschaftsbereichen: Im 3. Quartal 2024 stieg die Zahl der Erwerbstätigen im Dienstleistungssektor verglichen mit dem 3. Quartal des Vorjahres signifikant an (+67 900 bzw. +2,1 Prozent), während sie in der Land- und Forstwirtschaft (−9 000 bzw. −6,4 Prozent) sowie in Industrie und Gewerbe (−54 200 bzw. −4,6 Prozent) deutlich zurückging. Den größten Anteil am Rückgang in Industrie und Gewerbe hatte dabei die Herstellung von Waren mit einem Minus von 47 500 Erwerbstätigen.
Die Erwerbstätigenquote, also der Anteil der Erwerbstätigen an allen Personen im Alter von 15 bis 64 Jahren, blieb gegenüber dem Vorjahr mit 74,8 Prozent ebenfalls stabil. Signifikant zugenommen hat hingegen die Erwerbstätigenquote der 55- bis 64-Jährigen: Im 3. Quartal 2024 waren 59,6 Prozent aller Personen dieser Altersgruppe erwerbstätig, das entspricht einem Anstieg um 1,9 Prozentpunkte binnen Jahresfrist. Die Erwerbsbeteiligung der 60- bis 64-jährigen Frauen stieg innerhalb eines Jahres von 20,7 Prozent auf 24,1 Prozent, das ist ein Plus von 3,4 Prozentpunkten. Dieser Anstieg ist sowohl auf die Alterung der Erwerbsbevölkerung zurückzuführen als auch auf das seit Jahresbeginn 2024 gestiegene gesetzliche Pensionsantrittsalter von Frauen.
Arbeitslosigkeit auf Vorjahresniveau
Die Zahl der Arbeitslosen nach internationaler Definition blieb trotz schwacher Konjunktur ebenfalls nahezu unverändert. So waren im 3. Quartal 2024 insgesamt 245 200 beschäftigungslose Personen aktiv auf Arbeitssuche und für die Arbeitsaufnahme verfügbar, im 3. Quartal 2023 waren es 247 200.
Auch bei der internationalen Arbeitslosenquote von 5,1 Prozent gab es gegenüber dem Vorjahresquartal fast keine Veränderung. Nach nationaler Definition nahm die Arbeitslosenquote mit einem Plus von 0,6 Prozentpunkten auf insgesamt 6,5 Prozent dagegen zu. Dabei ist zu beachten, dass es sich bei den Definitionen der nationalen und der internationalen Arbeitslosigkeit um unterschiedliche Konzepte handelt. So reicht eine Arbeitslosenmeldung beim AMS nicht aus, um nach internationaler Definition als arbeitslos zu gelten.