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Exporte im 1. Halbjahr 2025 leicht rückläufig

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Importe im Vergleich zu den ersten sechs Monaten des Vorjahres gestiegen

Links und rechts Geschäftstätigkeiten mit Laptop, Mittig LKW, Gappelstappler und Flugzeut mit Containern
(c) AdobeStock

Im 1. Halbjahr 2025 sank der Wert der Warenexporte laut vorläufiger Ergebnisse von Statistik Austria im Vergleich zum 1. Halbjahr des Vorjahres um 3,1 % auf 94,17 Mrd. Euro. Gleichzeitig stieg der Wert der Importe um 2,9 % auf 97,46 Mrd. Euro. Das daraus resultierende Handelsbilanzdefizit belief sich auf 3,29 Mrd. Euro.

 

„Der Außenhandel Österreichs zeigt sich in der ersten Jahreshälfte 2025 stabil. Verglichen mit dem 1. Halbjahr des Vorjahres fielen die Exportwerte mit −3,1 % leicht rückläufig aus, während die Importe um 2,9 % zugenommen haben. Der Rückgang bei den Exporten geht vor allem auf den Handel mit den USA und der Schweiz zurück. Die Schweiz hat auch wesentlich zum Anstieg der Importe beigetragen. Von allen Handelspartnern sind die Einfuhren aus der Schweiz mit +74,4 % am stärksten gestiegen, gefolgt von China – hier betrug das Importplus im 1. Halbjahr 13,0 %“, so Manuela Lenk, fachstatistische Generaldirektorin von Statistik Austria.

 

1. Halbjahr 2025: Einfuhren um 2,9 % gestiegen, Ausfuhren um 3,1 % zurückgegangen

 

Im Zeitraum Jänner bis Juni 2025 lag der Gesamtwert der Einfuhren von Waren laut vorläufiger Ergebnisse bei 97,46 Mrd. Euro, der Wert der ausgeführten Waren belief sich auf 94,17 Mrd. Euro. Entsprechend stiegen die Einfuhren im Vergleich zu den ersten sechs Monaten des Vorjahres um 2,9 %, während die Ausfuhren um 3,1 % zurückgingen. Unter dem Strich erzielte Österreich dadurch ein Handelsbilanzdefizit von 3,29 Mrd. Euro, nach einem Überschuss von 2,43 Mrd. Euro im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

 

Im Handel mit den zehn wichtigsten Importpartnern gab es heuer im 1. Halbjahr jeweils fünf Zu- und Abnahmen bei den Importen. Neben der Zunahme bei der Schweiz (+74,4 %) gab es die größten absoluten Zunahmen bei Importen aus China (+13,0 %) und Deutschland (+1,0 %). Die größten absoluten Abnahmen wurden mit Frankreich (−10,3 %) sowie Polen (−4,6 %) verzeichnet.

 

Im Handel mit den zehn bedeutendsten Exportpartnern zeigten – mit Ausnahme von Italien (+5,1 %) und Tschechien (+3,6 %) – alle Länder Abnahmen. Die Exporte in die Vereinigten Staaten (−14,4 %), in die Schweiz (−11,5 %) und nach Frankreich (−11,1 %) zeigten die höchsten absoluten Rückgänge.

 

Aus den Mitgliedstaaten der Europäischen Union importierte Österreich im Zeitraum Jänner bis Juni 2025 Waren im Wert von 63,92 Mrd. Euro (+0,3 %). Der Wert der in die EU-Länder exportierten Waren verzeichnete mit −1,2 % eine leichte Abnahme im Vergleich zum Vorjahreszeitraum und betrug 64,39 Mrd. Euro. Das Handelsbilanzaktivum mit der Europäischen Union belief sich auf 0,48 Mrd. Euro, nach einem Überschuss von 1,47 Mrd. Euro in den ersten sechs Monaten 2024.

 

Der Außenhandel mit Drittstaaten zeigte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum eine Zunahme bei den Importen (+8,1 % auf 33,55 Mrd. Euro) und eine Abnahme bei den Exporten (−6,9 % auf 29,78 Mrd. Euro). Daraus ergab sich ein Handelsbilanzdefizit mit Drittstaaten von 3,77 Mrd. Euro (siehe Tabelle 2).

 

Der Handel mit den Vereinigten Staaten, einem wichtigen Handelspartner Österreichs (Import: 6. Platz, Export: 2. Platz), verzeichnete importseitige Abnahmen von 1,6 %, die in erster Linie auf die Produktgruppe Maschinen und Fahrzeuge (−23,3 %, −0,32 Mrd. Euro) zurückgingen. Auch exportseitig fiel die Entwicklung negativ aus (−14,4 %). Die größten Handelsrückgänge betrafen hier die gleiche Produktgruppe wie im Import (−17,5 %, −0,69 Mrd. Euro).

 

Der Handel mit Österreichs wichtigstem Partnerland Deutschland verzeichnete leichte importseitige Zunahmen von 1,0 %. Exportseitig fiel die Entwicklung hingegen negativ aus (−1,1 %). Die größten Handelsrückgänge betrafen hier chemische Erzeugnisse (−19,1 %, −0,71 Mrd. Euro), vor allem medizinische und pharmazeutische Produkte (−33,4 %, (−0,62 Mrd. Euro).

 

Juni 2025: Abnahmen im EU-Handel

 

Aus den Mitgliedstaaten der Europäischen Union importierte Österreich im Juni 2025 Waren im Wert von 10,34 Mrd. Euro, während Waren im Wert von 10,44 Mrd. Euro in diese Länder exportiert wurden. Im Vergleich zu Juni 2024 sanken die Intra-EU-Importe (−0,5 %); die Intra-EU-Exporte nahmen ebenfalls ab (−5,1 %). Es ergab sich eine positive Handelsbilanz mit den Mitgliedstaaten der Europäischen Union in Höhe von 0,10 Mrd. Euro.

 

Die Importe aus Drittstaaten stiegen im Juni 2025 im Vergleich zum Juni 2024 um 6,3 % auf 5,53 Mrd. Euro; die Extra-EU-Exporte gingen um 14,8 % auf 4,42 Mrd. Euro zurück. Das daraus entstandene Defizit der Handelsbilanz mit Drittstaaten lag bei 1,12 Mrd. Euro (siehe Tabelle 1). Ausschlaggebend war hier vor allem der Handel mit China (Handelsbilanz: −0,97 Mrd. Euro), gefolgt von der Schweiz (Handelsbilanz: −0,32 Mrd. Euro). Das höchste Handelsbilanzaktivum wurde mit den Vereinigten Staaten verzeichnet (Handelsbilanz: +0,30 Mrd. Euro).

 

Insgesamt zeigten sechs der zehn Produktgruppen in diesem Monat rückläufige Exportwerte. Die vier bedeutendsten Produktgruppen im österreichischen Außenhandel – Maschinen und Fahrzeuge, bearbeitete Waren, chemische Erzeugnisse und sonstige Fertigwaren – verzeichneten zusammen ein Exportminus von 10,6 % auf 12,33 Mrd. Euro. Die höchsten absoluten Rückgänge im Export wurden bei chemischen Erzeugnissen (−20,6 %; −0,58 Mrd. Euro) beobachtet, gefolgt von Maschinen und Fahrzeugen (−7,6 %; −0,46 Mrd. Euro). Die höchsten absoluten Exportzunahmen wiesen die Gruppen andere Waren (+166,6 %; +0,22 Mrd. Euro) sowie Nahrungsmittel (+2,7 %; +0,03 Mrd. Euro) auf.

 

Bei den Importen gab es Abnahmen bei der Hälfte der vier bedeutendsten Produktgruppen – zusammen verzeichneten sie dennoch eine Zunahme von 1,3 % auf 12,52 Mrd. Euro. Chemische Erzeugnisse (+6,8 %; +0,14 Mrd. Euro) und Maschinen und Fahrzeuge (+0,9 %; +0,05 Mrd. Euro) zeigten innerhalb der bedeutendsten Produktgruppen Zunahmen. Die größten absoluten Abnahmen verzeichneten hier bearbeitete Waren (−0,7 %; −0,02 Mrd. Euro). Außerhalb der vier bedeutendsten Produktgruppen wiesen die Importe von Brennstoffen und Energie die höchsten absoluten Abnahmen auf (−16,4 %; −0,18 Mrd. Euro). Verantwortlich war hierfür hauptsächlich die Gruppe Gas, bei welcher der Einfuhrwert um 41,2 % sank, während die importierte Menge um 47,5 % abnahm. Bei Erdöl und Erdölerzeugnissen sank der Einfuhrwert um 12,9 %, die importierte Menge nahm hingegen um 5,9 % zu

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