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Bruttoinlandsprodukt 2024 um 0,7 % gesunken

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Entwicklung im 2. Quartal 2025 leicht rückläufig

Hand dreht einen Würfel und ändert die Ausrichtung eines Pfeils neben der Abkürzung BIP
(c) AdobeStock

Der bereits 2023 verzeichnete Rückgang der heimischen Wirtschaft setzte sich im Jahr 2024 fort. Laut den volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen (VGR) von Statistik Austria sank das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) 2024 um 0,7 % im Vergleich zum Vorjahr. Den stärksten Rückgang verbuchte dabei die Herstellung von Waren.

 

2024 ist die Wirtschaftsleistung Österreichs das zweite Jahr in Folge zurückgegangen und das Bruttoinlandsprodukt sank um 0,7 % unter das Niveau des Vorjahres. Die deutlichsten Rückgänge sehen wir erneut in der Herstellung von Waren, insbesondere in Branchen, die auf Investitions- und Exportgüter spezialisiert sind“, so Manuela Lenk, fachstatistische Generaldirektorin von Statistik Austria.

 

 Im Jahr 2024 wuchs das BIP nominell um 3,4 % und lag somit bei 494 Mrd. Euro. Das entspricht einem Wert von 53 830 Euro pro Einwohner:in. Der BIP-Deflator, also das Verhältnis der Wirtschaftsleistung zu laufen[1]den Preisen und zu Vorjahrespreisen, zeigt die Veränderung des Preisniveaus der heimischen Produktion, er lag im Jahr 2024 bei 104,1.

 

Für das 1. Halbjahr 2025 stehen nun revidierte vorläufige Daten zur Verfügung. Ihnen zufolge wuchs das BIP im 1. Quartal 2025 um 0,2 % gegenüber dem Vorquartal, im 2. Quartal ging es hingegen um 0,1 % zurück (saison- und kalenderbereinigt). Im Jahresvergleich zeichnet sich eine leichte Erholung ab: Gegenüber dem 1. Quartal 2024 legte das BIP im 1 Quartal 2025 um 0,2 % zu, und gegenüber dem 2. Quartal 2024 stieg es im 2. Quartal 2025 um 0,3 %.

 

BIP-Rückgang 2024 geht vor allem auf negative Entwicklung in der Produktion zurück

 

 Die nun vorliegenden vorläufigen Detaildaten der BIP-Jahresrechnung zeigen, dass der Rückgang der Wirtschaftsleistung des Jahres 2024 sich vor allem auf die Entwicklung der Herstellung von Waren (−5,6 %) zurückführen lässt. Insbesondere Branchen, die auf Export- bzw. Investitionsgüter spezialisiert sind, verzeichneten hohe Rückgänge, allen voran der Fahrzeugbau (−15,8 %) sowie die Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten und elektrischen Ausrüstungen (−9,5 %). Auch der Bau verzeichnete 2024 ein Minus (−4,2 %). Ein leicht positiver Wachstumsbeitrag ging hingegen von den Dienstleistungen aus. Sie stiegen 2024 insgesamt um 0,6 %, wobei insbesondere der Bereich öffentliche Verwaltung, Bildung und Gesundheit ein kräftiges Plus von 3,4 % aufwies.

 

Rückgänge bei Investitionen und im Außenhandel, Anstieg beim Konsum

 

2024 gab es bei sämtlichen Investitionskategorien ein Minus. Besonders starke Rückgänge verzeichneten die Bau- (−5,9 %) und die Maschineninvestitionen (−3,8 %). Auch der Außenhandel ging 2024 zurück. Die Exporte von Waren verringerten sich um 4,5 %, die Importe von Waren um 5,3 %. Anstiege gab es hingegen bei den Konsumausgaben, die im Jahr 2024 im Vergleich zu 2023 insgesamt um 1,8 % wuchsen. Der öffentliche Konsum erhöhte sich dabei um 3,8 %. Auch der Konsum der privaten Haushalte legte 2024 im Vorjahresvergleich wieder leicht zu (+0,9 %), nachdem er sich 2023 rückläufig entwickelt hatte.

 

 Arbeitsmarkt erwies sich 2024 als stabil

 

Im Jahr 2024 erwies sich der Arbeitsmarkt als relativ stabil. Die von Arbeitnehmer:innen geleisteten Arbeitsstunden lagen mit 6,1 Mrd. um 0,3 % über dem Vorjahreswert. Auch die Anzahl der unselbständig beschäftigten Personen blieb nahezu konstant (+0,1 %) bei 4,2 Millionen. Das Arbeitnehmer:innenentgelt stieg 2024 nominell um 7,4 %, und die Nettolöhne und -gehälter wuchsen um 7,3 %. Bei den Selbständigen wurde 2024 im Vergleich zum Vorjahr ein leichter Rückgang geleisteter Arbeitsstunden (-0,5 %) verzeichnet. Die Anzahl der Selbständigen ging um 0,4 % zurück.

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