Der Handel steht vor einer Zeitenwende: Steht er still, schrumpft er – oder er denkt radikal neu. Das zeigt der aktuelle Future:Guide Handel von The Future:Project und Theresa Schleicher, Deutschlands führender Handels-Zukunftsforscherin. „Wenn ein Viertel der Deutschen mehr sparen will, hat der Handel nur zwei Wege: stehen bleiben und kleiner werden – oder umdenken“, fasst Schleicher die Dringlichkeit zusammen.
Die Studie identifiziert sechs zentrale Trends, die das Gesicht des Handels in den kommenden Jahren prägen werden:
1. Chinese Power: Marken wie Temu und Shein entwickeln sich in Europa zu Alltags Ökosystemen. Sortiment, schnelle Lieferung, Gamified Loyalty und C2M-Datenintegration verbinden Konsumierende, Produzenten und Services zu einer neuen Handelslogik jenseits von Preisstrategien. Schleicher betont: „Die Chinaisierung des europäischen Handels ist keine Zukunftsmusik, sie passiert schon heute.“
2. Retail Agents: Künstliche Intelligenz übernimmt Sortimente, Preise und Kundenkommunikation. Dem Forschungs- und Beratungsunternehmen Gartner zufolge werden bis 2040 70 % der Konsumierenden täglich persönliche KI-Agenten nutzen. Die Retail Agents verstehen Kund:innen, treffen Entscheidungen und gestalten Sortimente, Preise und Services dynamisch – vom virtuellen Ernährungscoach bis zum empathischen Store-Assistenten.
3. Inspirational Intelligence: Vom Rabatt zur Überraschung – Influencer:innen gestalten das Einkaufserlebnis neu und Influencer-Marketing boomt mit 622 Mio. Euro Werbeausgaben (+30 % seit 2022). Doch einer Bitkom-Umfrage zufolge fehlt 49% der Handelsunternehmen eine Creator-Strategie. Aber auch neue POS Formate in Innenstädten, die überraschen und flexibel eingesetzt werden können, entstehen. Online wie im Store wird Konsum zum emotionalen, relevanten Erlebnis.
4. Functional Markets: Die Verbindung von Gesundheit, Genuss und Technologie: Produkte von Snacks über Textilien bis zu Wearables werden personalisiert, wirksam und erlebbar – Alltag, Lifestyle und Wohlbefinden verschmelzen. Gesundheit wird sinnlich, emotional und kuratierbar und das auch für Branchen wie DIY, Möbelbranche und anderen wichtigen Handelsbranchen, von denen man es nicht gedacht hat.
5. Nachhaltiger Mainstream: Nachhaltigkeit muss pragmatisch und sexy werden. Und: es ist eine große Chance, wenn Menschen sparen wollen. Gebrauchte, wiederaufbereitete und hochwertige Materialien schaffen Konsumerlebnisse, die nicht nur nachhaltig, sondern auch erschwinglich und emotional aufgeladen sind. Luxus, Qualität und Umweltbewusstsein verschmelzen in neuen Geschäftsmodellen.
6. New Glocal Cultures: Menschen bevorzugen europäische, lokale Produkte, mediterrane Lebensstile und Marken, die Geschichten, Qualität und Authentizität vermitteln. Regionalität und Nachhaltigkeit verbinden praktischen Nutzen mit einem glokalen Lebensgefühl. Regionale Identität wird zum Wettbewerbsvorteil – gerade im Zeitalter hybrider Konsumwelten. Hier entstehen auch für den DACH-Raum neue Möglichkeiten.
Der Future:Guide Handel, in Kooperation mit der Lebensmittel Zeitung, richtet sich an Entscheidungsträger:innen, Handelsunternehmen und alle, die verstehen wollen, wie KI, Creator-Kultur und globale Dynamiken den Handel prägen. Die Studie ist ab sofort verfügbar und die Trends präsentiert Theresa Schleicher auf der Bühne.
Publikation von The Future:Project - Hier geht es weiter zum Shop zum Bezug der Studie.
In Kooperation mit der Lebensmittel Zeitung.