Im Februar 2025 sank der Wert der Warenexporte laut vorläufiger Ergebnisse von Statistik Austria im Vergleich zum Februar des Vorjahres um 3,3 % auf 16,21 Mrd. Euro. Gleichzeitig stieg der Wert der Importe leicht um 3,2 % auf 16,17 Mrd. Euro. Das daraus resultierende Handelsbilanzaktivum belief sich auf 0,04 Mrd. Euro.
"Im Februar 2025 hat Österreich wie schon im Jänner weniger exportiert und mehr importiert als vor einem Jahr. Dadurch reduzierte sich der Handelsbilanzüberschuss auf 40 Millionen Euro. Neben der internationalen Wirtschaftslage ist Österreichs Außenhandel auch ganz wesentlich von geopolitischen Ereignissen geprägt. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine im Februar vor drei Jahren ist die Russische Föderation von Rang sechs der wichtigsten Importpartner Österreichs auf Platz 61 abgerutscht. Insbesondere die Energieimporte sind fast vollständig beendet worden“, so Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.
Februar 2025: positive Handelsbilanz mit EU, Exportminus bei bedeutendsten Produktgruppen
Aus den Mitgliedstaaten der Europäischen Union importierte Österreich im Februar 2025 Waren im Wert von 10,69 Mrd. Euro, während Waren im Wert von 10,95 Mrd. Euro in diese Länder exportiert wurden. Gegenüber Februar 2024 stiegen die Intra-EU-Importe minimal an (+0,2 %), die Intra-EU-Exporte nahmen hingegen leicht ab (−2,5 %). Es ergab sich eine positive Handelsbilanz mit den Mitgliedstaaten der Europäischen Union in Höhe von 0,26 Mrd. Euro.
Die Importe aus Drittstaaten beliefen sich im Februar 2025 auf 5,48 Mrd. Euro und stiegen im Vergleich zum Februar 2024 um 9,4 %; die Extra-EU-Exporte gingen um 5,0 % auf 5,26 Mrd. Euro zurück. Das daraus entstandene Defizit der Handelsbilanz mit Drittstaaten lag bei 0,21 Mrd. Euro (siehe Tabelle 1)
Insgesamt zeigten sechs der zehn Produktgruppen in diesem Monat rückläufige Exportwerte. Die vier bedeutendsten Produktgruppen im österreichischen Außenhandel – Maschinen und Fahrzeuge, bearbeitete Waren, chemische Erzeugnisse und sonstige Fertigwaren – verzeichneten zusammen ein Exportminus von 4,3 % auf 13,47 Mrd. Euro. Die höchsten absoluten Rückgänge im Export wurden bei Maschinen und Fahrzeugen (−8,6 %; −0,54 Mrd. Euro) beobachtet, gefolgt von bearbeiteten Waren (−1,2 %; −0,04 Mrd. Euro). Die höchsten absoluten Zunahmen wiesen die Gruppe Nahrungsmittel (+5,2 %; +0,05 Mrd. Euro) sowie Rohstoffe (+6,4 %; +0,03 Mrd. Euro) auf.
Bei den Importen gab es Zunahmen bei der Hälfte der vier bedeutendsten Produktgruppen – zusammen verzeichneten sie eine Zunahme von 1,0 % auf 12,49 Mrd. Euro. Die stärksten absoluten Zunahmen fanden sich hier bei chemischen Erzeugnissen (+18,4 %; +0,41 Mrd. Euro). Maschinen und Fahrzeuge (−4,7 %; −0,26 Mrd. Euro) erzielten auch importseitig die größten absoluten Rückgänge. Außerhalb der vier bedeutendsten Produktgruppen nahmen die Importe von Brennstoffen und Energie leicht zu (+1,8 %; +0,02 Mrd. Euro). Der Importwert der Untergruppe Gas verringerte sich dabei um 28,1 %, die importierte Menge sank um 46,6 %. Bei Erdöl und Erdölerzeugnissen stieg der Einfuhrwert um 3,5 %, die Importmenge stieg um 10,0 %.
Außenhandel mit Russischer Föderation seit Februar 2022 massiv zurückgegangen
Mit Beginn des Angriffskriegs der Russischen Föderation auf die Ukraine im Februar vor drei Jahren brach der Handel mit der Russischen Föderation deutlich ein (Februar 2025: Import: −97,8 %; Export: −67,0 % im Vergleich zu Februar 2022). Diese Entwicklung lässt sich vor allem auf den starken Importrückgang von Brennstoffen und Energien (−99,3 %) zurückführen, exportseitig nahm der Handel mit chemischen Erzeugnissen am stärksten (−55,4 %) ab. Während Russland vor drei Jahren noch Rang sechs importseitig und Rang 17 auf der Exportseite als wichtigster Handelspartner Österreichs einnahm, verschob sich das im Februar 2025 auf den 61. (Import) bzw. 33. (Export) Rang weit nach hinten. Auch der Handel mit der Ukraine entwickelte sich im Vergleich zu Februar 2022 negativ (Februar 2025: Import: −37,5 %, Export: −1,9 %). Zu den wichtigsten importseitigen Produkten gehören nach wie vor Rohstoffe, vor allem Erze und Metallabfall, und auf der Exportseite chemische Erzeugnisse, wobei hier der Handel mit medizinischen und pharmazeutischen Produkten dominierte.
Importe aus Vereinigtem Königreich seit Brexit rückläufig; Exporte gestiegen
Mit dem 1. Februar 2020 verließ das Vereinigte Königreich die Europäische Union. Damals befand sich das Land auf Rang 14 der wichtigsten Importpartner, während es im Export sogar Rang neun einnahm. Fünf Jahre später findet sich der Handelspartner um fünf Ränge nach hinten versetzt an 19. (Import) bzw. an 10. Stelle (Export). Verglichen mit damals kam es wertmäßig zu einem leichten importseitigen Handelsrückgang von 9,6 %, während sich der Export hingegen mit einer Zunahme von 28,4 % stark positiv entwickelte. Die wichtigsten Produkte gehörten heute wie vor fünf Jahren der Gruppe Maschinen und Fahrzeuge an (siehe Abbildung), wobei im Februar 2020 hier Straßenfahrzeuge beide Verkehrsrichtungen
dominierten, während fünf Jahre später elektrische Maschinen dieser Gruppe im Export überholten.
Jänner und Februar 2025: Einfuhren um 2,7 % gestiegen, Ausfuhren um 2,3 % zurückgegangen
Im Jänner und Februar 2025 lag der Gesamtwert der Einfuhren von Waren laut vorläufiger Ergebnisse bei 31,78 Mrd. Euro, der Wert der ausgeführten Waren belief sich auf 32,08 Mrd. Euro. Entsprechend stiegen die Einfuhren im Vergleich zu den ersten zwei Monaten des Vorjahres um 2,7 %, während die Ausfuhren um 2,3 % zurückgingen. Unterm Strich erzielte Österreich dadurch einen Handelsbilanzüberschuss von 0,30 Mrd. Euro, nach einem Überschuss von 1,90 Mrd. Euro im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
m Handel mit den zehn wichtigsten Importpartnern gab es heuer – mit Ausnahme von Polen (−9,4 %), Italien (−0,8 %) und Frankreich (−1,3 %) – bis Februar Zunahmen bei den Importen. Neben der Zunahme bei der Schweiz (+60,5 %) gab es die größten absoluten Zunahmen bei Importen aus China (+16,0 %), den Vereinigten Staaten (+6,9 %) und den Niederlanden (+5,4 %). Im Handel mit den zehn bedeutendsten Exportpartnern zeigten zwei Länder Zunahmen und acht Länder Abnahmen. Die Exporte nach Italien (+2,6 %) und Tschechien (+1,7 %) legten zu, die stärksten Rückgänge gab es bei den Exporten mit dem Vereinigten Königreich (−27,5 %), den Vereinigten Staaten (−7,2 %) und der Schweiz (−7,2 %).
Aus den Mitgliedstaaten der Europäischen Union importierte Österreich in den ersten zwei Monaten 2025 Waren im Wert von 20,80 Mrd. Euro (+0,1 %). Der Wert der in die EU-Länder exportierten Waren verzeichnete mit −0,2 % einen leichten Rückgang im Vergleich zum Vorjahreszeitraum und betrug 21,86 Mrd. Euro. Das Handelsbilanzaktivum mit der Europäischen Union belief sich auf 1,07 Mrd. Euro, nach einem Überschuss von 1,12 Mrd. Euro in den ersten zwei Monaten 2024.
Der Außenhandel mit Drittstaaten zeigte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum eine Zunahme bei den Importen (+8,2 % auf 10,98 Mrd. Euro) und eine Abnahme bei den Exporten (−6,6 % auf 10,21 Mrd. Euro). Daraus ergab sich ein Handelsbilanzdefizit mit Drittstaaten von 0,77 Mrd. Euro (siehe Tabelle 2).