Die Umsätze in Industrie und Bau sind im Dezember 2023 laut Konjunkturfrühschätzungen von Statistik Austria im Vergleich zum Dezember des Vorjahres um 10,5 Prozent zurückgegangen. Der Beschäftigtenindex stieg um 0,1 Prozent, während der Index der geleisteten Arbeitsstunden um 2,9 Prozent zurückging. Das Transportaufkommen auf der Straße sank im 4. Quartal 2023 um 6,3 Prozent.
„Die Konjunkturflaute hat auch im Dezember 2023 weiter angehalten. Einer ersten Schätzung zufolge lag der Umsatz in Industrie und Bau um 10,5 Prozent unter dem vom Dezember2022 und ist damit zum zehnten Mal in Folge im Jahresvergleich zurückgegangen. Das Arbeitsvolumen ist um 2,9 Prozent geschrumpft. Dennoch sehen wir nach wie vor keinen Beschäftigtenabbau: Mit einem Plus von 0,1 Prozent ist der Beschäftigtenindex im Jahresabstand stabil geblieben“, so Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.
Die Entwicklung der Umsätze zeigte in der Frühschätzung für Dezember 2023 in der Industrie (−11,6 Prozent) eine weiterhin rückgängige Tendenz. Auch der Baubereich wies mit −4,1 Prozent eine negative Entwicklung auf. Das Arbeitsvolumen sank im Vorjahresvergleich in der Industrie um 3,5 Prozent, im Bau um 1,3 Prozent. Beim Beschäftigtenindex gab es in der Industrie einen Rückgang von 0,1 Prozent, im Bau stieg der Index im Vergleich zum Vorjahr um 0,9 Prozent (siehe Tabelle 1).
Produzierender Bereich im Oktober 2023 mit nominellem Umsatzrückgang
Den vorliegenden nominellen Daten für Oktober 2023 liegen die Ergebnisse von 82 132 Unternehmen des gesamten Produzierenden Bereichs (Sachgüterbereich und Bau) zugrunde. Diese realisierten mit 1 043 049 unselbständig Beschäftigten (+0,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat) Umsatzerlöse in Höhe von 35,2 Mrd. Euro. Das entspricht einem nominellen Umsatzminus von 7,9 Prozent gegenüber Oktober 2022. Der Umsatz im Sachgüterbereich lag bei nomineller Betrachtung ebenfalls unter den Werten des Vorjahresmonats (−9,7 Prozent auf 28,9 Mrd. Euro). Im Bau hingegen war die Konjunktur im Oktober 2023 noch leicht auf Wachstumskurs (+1,0 Prozent auf 6,4 Mrd. Euro; siehe Tabelle 2).
Produktionsrückgang im Sachgüterbereich im Oktober 2023
Gegenüber dem Vorjahresmonat ging der abgesetzte Produktionswert im gesamten Sachgüterbereich (Abschnitte B bis E der ÖNACE 2008) im Oktober 2023 nominell um 10,2 Prozent auf 28,3 Mrd. Euro zurück. Die größten Einbußen innerhalb der zehn größten Branchen des Sachgüterbereichs verzeichneten dabei die Energieversorgung (−29,6 Prozent auf 7,0 Mrd. Euro), die Herstellung von Holz-, Flecht-, Korb- und Korkwaren (ohne Möbel, −13,2 Prozent auf 0,9 Mrd. Euro) sowie die Metallerzeugung und -bearbeitung (−7,4 Prozent auf 2,0 Mrd. Euro).
Hingegen konnten unter den zehn größten Branchen der österreichischen Industrie die Sparten Kokerei und Mineralölverarbeitung (+16,4 Prozent auf 1,0 Mrd. Euro) sowie der Maschinenbau (+13,0 Prozent auf 2,6 Mrd. Euro) zweistellige Zuwachsraten erzielen (siehe Tabelle 3).
Abnahme beim Straßengüterverkehr österreichischer Unternehmen im 4. Quartal 2023
Laut Frühschätzung ging das Transportaufkommen österreichischer Unternehmen im Straßengüterverkehr im 4. Quartal 2023 im Vergleich zum Vorjahresquartal (94,6 Mio. t) um 6,3 Prozent auf 88,7 Millionen Tonnen (Mio. t) zurück (siehe Tabelle 4). Dabei nahm die Transportleistung im In- und Ausland um 1,7 Prozent auf 6,3 Milliarden Tonnenkilometer (Mrd. tkm) ab, die Anzahl der beladenen Fahrten verringerte sich um 5,2 Prozent auf 6,6 Mio. Die Transportleistung innerhalb des Bundesgebietes verringerte sich um 0,5 Prozent (auf 4,5 Mrd. tkm), jene außerhalb Österreichs ging um 4,8 Prozent auf 1,7 Mrd. tkm zurück.
Straßengüterverkehr österreichischer Unternehmen im Jahr 2023 zurückgegangen
Unter Berücksichtigung der Frühschätzungen für das 3. und 4. Quartal kann auch bereits ein vorläufiges Jahresergebnis für 2023 veröffentlicht werden. 2023 wurde von österreichischen Unternehmen ein Transportaufkommen von insgesamt 370,1 Mio. t erbracht, was einer Abnahme um 5,2 Prozent im Vergleich zu 2022 (390,4 Mio. t) entspricht. Die gesamte Transportleistung im In- und Ausland fiel dabei um 3,1 Prozent auf 26,0 Mrd. tkm (2022: 26,8 Mrd. tkm). Auf der Inlandstrecke verringerte sich diese um 2,6 Prozent auf 18,7 Mrd. tkm, außerhalb des Bundesgebietes um 4,6 Prozent auf 7,3 Mrd. tkm.