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Bruttoinlandsprodukt 2023 um 1,0 Prozent gesunken

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Rückgang bei Produktion und Dienstleistungen, Bau besonders stark betroffen

Inflation EURO Geldschein Pfeil geht nach unten

Österreichs Bruttoinlandsprodukt (BIP) sank 2023 um 1 Prozent. Das geht aus den Jahresergebnissen der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen (VGR) der Statistik Austria hervor. Alle drei Wirtschaftssektoren – Land- und Forstwirtschaft, Produktion und Dienstleistungen – verzeichneten real einen Rückgang.

 

„2023 ist Österreich nach dem tiefen Einbruch im Corona-Jahr 2020 erneut in eine Rezession gerutscht. Nach dem kräftigen Wirtschaftswachstum von 4,8Prozent im Jahr 2021 und von 5,3Prozent im Jahr 2022 sank die Wirtschaftsleistung 2023 um 1 Prozent. Insbesondere die Baubranche und der Handel verzeichneten deutliche Rückgänge. Die Dienstleistungsbranche erwies sich 2023 mit einem Minus von 0,6 Prozent in dem krisengeprägten gesamtwirtschaftlichen Umfeld am resilientesten“, so Tobias Thomas, fachstatistischer Generaldirektor von Statistik Austria.

 

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wuchs nominell um 5,6 Prozent und lag somit bei 473,2 Mrd. Euro. Das entspricht einem Wert von 51 830 Euro pro Einwohner:in. Der BIP-Deflator, also das Verhältnis von BIP zu laufenden und zu Vorjahrespreisen, der die Veränderung des Preisniveaus der heimischen Produktion zeigt, lag im Jahr 2023 bei 106,6.

 

Bruttowertschöpfung in vielen Wirtschaftsbereichen im Minus
Die Herstellung von Waren verzeichnete nach einem kräftigen Plus von 6,7 Prozent im Jahr 2022 einen Rückgang von 1,8Prozent. Mit einem Rückgang der Bruttowertschöpfung um 7,5 Prozent war der Bausektor besonders stark von der Rezession betroffen. Der Produzierende Bereich, also Industrie und Bau zusammen, hatte damit ein Minus von 2,4Prozent. Auch der Handel hatte 2023 mit −5,7Prozent hohe Einbußen zu verzeichnen. Positive Impulse gingen hingegen von einigen Dienstleistungsbereichen, wie etwa Beherbergung und Gastronomie (+5,4Prozent und Kunst, Unterhaltung und Erholung (+5,1Prozent), aus.

 

Konsum der privaten Haushalte verzeichnete einen Rückgang, Bauinvestitionen brachen ein
Bei den Konsumausgaben zeigt sich ein divergierendes Bild. Während der Staat (+1,2 Prozent) und die NPOs (+5,8 Prozent) noch positive Wachstumsraten auswiesen, gingen die Konsumausgaben der privaten Haushalte real um 0,7 Prozent zurück. Die Bruttoanlageinvestitionen wiesen ein Minus von 3,2 Prozent aus. Ursächlich dafür ist der starke Rückgang der Bauinvestitionen. Die Wohnbauinvestitionen wiesen ein Minus von 11,9 Prozent aus, negativ entwickelten sich auch der sonstige Hochbau mit −7,6Prozent sowie der Tiefbau mit −2,4Prozent. Einen starken Anstieg gab es lediglich bei Fahrzeuginvestitionen mit einem Plus von 17,2 Prozent. Investitionen in Maschinen und Ausrüstungen verzeichneten 2023 einen geringen Anstieg von 0,1 Prozent, nach einer Stagnation im Jahr davor.

 

Im Jahr 2023 gab es sowohl bei den Exporten als auch bei den Importen im Vergleich zum Vorjahr einen realen Rückgang. Aufgrund des deutlich stärkeren Rückgangs der Importe kam es zu einer signifikanten Erhöhung des Außenbeitrags, der 2023 im Vergleich zu 2022 wieder einen positiven Saldo aufwies und nominell auf 10 Mrd. Euro anstieg. Die Exporte verringerten sich real um etwa 0,4 Prozent. Der Rückgang der Importe (−4,6Prozent) ist auf unterschiedliche Entwicklungen bei den Waren- und Dienstleistungsimporten zurückzuführen. Während die Warenimporte real um 7,4 Prozent sanken, stiegen die Dienstleistungsimporte um 3,6 Prozent, was vor allem auf die anhaltende Erholung der Reiseverkehrsimporte (+14,8 Prozent) zurückzuführen ist.

 

Stabiler Arbeitsmarkt
Der Arbeitsmarkt erwies sich 2023 als relativ stabil, auch wenn sich der positive Trend der vergangenen Jahre abschwächte. Die geleisteten Arbeitsstunden der Arbeitnehmer:innen stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 1,4 Prozent auf 6,1 Mrd. Die Anzahl der unselbständig Beschäftigten wuchs im Vergleich zu 2022 um 1,4 Prozent auf rund 4,25 Millionen. Beim Arbeitnehmer:innenentgelt wurde bedingt durch die hohen Gehaltsabschlüsse ein Anstieg von 8,0 Prozent ermittelt. Die Nettolöhne und -gehälter stiegen um 8,8 Prozent. Bei den Selbständigen wurde im Vergleich zum Jahr 2022 bei den geleisteten Arbeitsstunden ein Rückgang von 1,3 Prozent verzeichnet. Die Anzahl der Selbständigen ging um 0,7 Prozent zurück. Bei der Betrachtung aller Beschäftigten konnte ein Anstieg der geleisteten Arbeitsstunden von 0,9 Prozent beobachtet werden.

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