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Beschäftigte verdienten 2022 im Mittel 17,49 Euro brutto pro Stunde

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14,1 Prozent der Beschäftigten arbeiteten zu einem Niedriglohn, Anteil seit 2006 fast unverändert

KIBild: Personen befinden sich auf Zahnrädern und symbolisieren Arbeitsprozesse

Die Bruttostundenverdienste der unselbständig Beschäftigten in der Privatwirtschaft lagen laut Statistik Austria 2022 im Mittel (Median) bei 17,49 Euro. Die höchsten Verdienste hatten Beschäftigte in der Energieversorgung mit 27,12 Euro, die niedrigsten wurden in der Beherbergung und Gastronomie mit 11,16 Euro verzeichnet. Frauen verdienten in allen Branchen weniger als Männer und arbeiteten häufiger zu einem Niedriglohn von weniger als zwei Drittel des Medianlohns bzw. 11,66 Euro. Insgesamt lag der Niedriglohnanteil 2022 bei 14,1 Prozent. Bei den Frauen zählten 20,6 Prozent und bei den Männern 9,4 Prozent zu den Niedriglohnbeschäftigten.

 

„In Österreich gibt es markante Verdienstunterschiede nach Branchen und Berufen. Einen eindeutig positiven Einfluss auf die Verdienstmöglichkeiten hat die Ausbildung. Beschäftigte mit Universitäts- oder Fachhochschulabschluss erhielten brutto pro Stunde fast doppelt so viel wie Personen mit höchstens Pflichtschulabschluss – Bildung macht sich bezahlt“, sagt Tobias Thomas, fachstatistischer Generaldirektor von Statistik Austria.

 

Starke Unterschiede nach Branchen und Berufen
Nach Branchen waren die höchsten Verdienste in der Energieversorgung (27,12 Euro), der Information und Kommunikation (24,63 Euro) sowie in der Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen (24,42 Euro) zu finden (siehe Tabelle 1). Am niedrigsten waren die Bruttostundenverdienste 2022 in der Beherbergung und Gastronomie mit 11,16 Euro (ohne Trinkgelder). In der beschäftigungsstärksten Branche, der Herstellung von Waren, lagen die mittleren Bruttostundenverdienste 2022 bei 19,77 Euro. Im Handel, der zweitgrößten Branche, lagen die Verdienste im Mittel bei 15,30 Euro.

 

Nach Berufsgruppen waren die Verdienste von Führungskräften mit 34,64 Euro erwartungsgemäß am höchsten, gefolgt von Beschäftigten in akademischen Berufen mit 24,39 Euro und Fachkräften in technischen und gleichrangigen nichttechnischen Berufen mit 20,82 Euro (siehe Tabelle 1). Personen in Handwerks- und verwandten Berufen verdienten mit 17,93 Euro etwas mehr als Bürokräfte und verwandte Berufe mit 17,21 Euro. Am niedrigsten waren die Verdienste von Beschäftigten in Dienstleistungsberufen sowie Verkaufskräften mit 13,16 Euro und jene von Hilfsarbeitskräften mit 12,30 Euro brutto pro Stunde.

 

Frauen verdienten im Mittel weniger und waren häufiger zu Niedriglöhnen beschäftigt
Die Bruttostundenverdienste von Frauen waren gemessen am Median in allen erhobenen Branchen und Berufshauptgruppen niedriger als jene von Männern. Insgesamt lagen die mittleren (Median-) Bruttostundenverdienste der Frauen 2022 mit 15,73 Euro um 15,8 Prozent unter jenen der Männer mit 18,69 Euro. Die Differenz hat sich in den vergangenen Jahren verringert, 2006 lag der Wert noch bei 22,7 Prozent (siehe Tabelle 2).

 

Wenig Veränderung zeigt sich beim Anteil der Niedriglohnbeschäftigten, sowohl 2006 als auch 2022 betrug der Niedriglohnanteil insgesamt 14,1 Prozent (siehe Tabelle 3). Als niedriglohnbeschäftigt gilt, wer weniger als zwei Drittel des Medianlohns verdient. Bezogen auf die Bruttostundenverdienste lag die Grenze 2022 bei 11,66 Euro. Frauen arbeiten häufiger zu einem Niedriglohn als Männer. 2022 zählten 20,6 Prozent der Frauen und 9,4 Prozent der Männer zu den Niedriglohnbeschäftigten.

 

Positiver Einfluss von höherer Ausbildung auf das Verdienstniveau
Einen positiven Einfluss auf die Löhne und Gehälter hat generell das Bildungsniveau. Beschäftigte mit höchstens Pflichtschulabschluss erhielten 2022 13,15 Euro brutto pro Stunde. Beschäftigte mit einem Lehrabschluss verdienten 17,08 Euro und Beschäftigte mit BHS-Matura 20,42 Euro. Bei Beschäftigten mit Universitäts- oder Fachhochschulabschluss lagen die Bruttostundenverdienste bei 24,17 Euro und waren damit 1,8-mal so hoch wie jene von Personen mit höchstens Pflichtschulabschluss (siehe Tabelle 1).

 

Männer erzielten höchste Verdienste in Vorarlberg; Frauen in Wien
Nach Bundesländern waren die Verdienste in Vorarlberg mit 19,48 Euro am höchsten und im Burgenland mit 15,40 Euro am niedrigsten (siehe Tabelle 1). Frauen konnten in Wien mit 16,89 Euro brutto pro Stunde die höchsten Verdienste erzielen. Männer verdienten mit 21,40 Euro in Vorarlberg am besten. Die mittleren Bruttostundenverdienste von Frauen lagen in Vorarlberg mit 16,60 Euro um 22,4 Prozent unter jenen der Männer. Vorarlberg ist damit das Bundesland mit den höchsten Verdienstunterschieden zwischen Frauen und Männern. In Wien war der geschlechtsspezifische Lohnunterschied mit 11,3 Prozent gemessen an den mittleren Bruttostundenverdiensten am niedrigsten.

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