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Arbeitsmarkt im 2. Quartal 2024: Weniger junge, mehr ältere Erwerbstätige

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15- bis 24-Jährige treten später in den Arbeitsmarkt ein, 55- bis 64-Jährige arbeiten länger

Geschäftsfrauen und -männer laufen über eine Treppe mit Geschäftsunterlagen

Laut Mikrozensus-Arbeitskräfteerhebung von Statistik Austria blieb die Erwerbsbeteiligung im 2. Quartal 2024 trotz des Rückgangs der Wirtschaftsleistung nahezu unverändert, die Arbeitslosigkeit stieg von 4,8 Prozent im 2. Quartal des Vorjahres auf 4,9 Prozent minimal an. Ältere Personen blieben etwas länger im Erwerbsleben, während junge Erwachsene später in den Arbeitsmarkt eintreten, weil sie länger in Ausbildung sind.

 

„Trotz des Rückgangs der Wirtschaftsleistung blieb der heimische Arbeitsmarkt heuer auch im 2. Quartal einigermaßen stabil. Insgesamt ist die Zahl der Erwerbstätigen nahezu unverändert geblieben. Nach Wirtschaftsbereichen betrachtet zeigen sich allerdings große Unterschiede. In Industrie und Gewerbe sowie in der Landwirtschaft gab es deutliche Rückgänge bei der Zahl der Erwerbstätigen, im Dienstleistungsbereich sehen wir hingegen einen klaren Anstieg. Auffällig ist auch, dass Ältere länger im Erwerbsleben bleiben. Im 2. Quartal 2024 waren 58,9 Prozent der 55- bis 64-Jährigen erwerbstätig, das ist ein Anstieg um 1,8 Prozentpunkte; im internationalen Vergleich ist die Erwerbsbeteiligung Älterer in Österreich aber weiterhin gering“, so Tobias Thomas, fachstatistischer Generaldirektor von Statistik Austria.

 

Plus bei Erwerbsbeteiligung der 55- bis 64-Jährigen, Minus bei den 15- bis 24-Jährigen

Die Zahl der Erwerbstätigen ab 15 Jahren blieb im 2. Quartal 2024 mit insgesamt 4 486 800 im Vergleich zum 2. Quartal des Vorjahres nahezu unverändert (siehe Tabelle). Auffallend sind die Veränderungen bei den Wirtschaftsbereichen: Im 2. Quartal 2024 stieg die Zahl der Erwerbstätigen in Dienstleistungsberufen (+58 900) signifikant an, während sie in der Land- und Forstwirtschaft (−15 200) sowie in Industrie und Gewerbe (−37 800) deutlich sank.

 

Die Erwerbstätigenquote, also Anteil der Erwerbstätigen an allen Personen im Alter von 15 bis 64 Jahren, blieb im 2. Quartal 2024 mit 74,0 Prozent stabil. Signifikant zugenommen hat die Erwerbstätigenquote der 55- bis 64-Jährigen: Im 2. Quartal 2024 waren 58,9 Prozent aller Personen dieser Altersgruppe erwerbstätig, das ist ein Anstieg um 1,8 Prozentpunkte im Jahresabstand. Mit einem Minus von 2,8 Prozentpunkten auf 49,6 Prozent ist der Anteil der 15- bis 24-Jährigen, die einer Erwerbstätigkeit nachgehen, stark zurückgegangen. Der Rückgang der Erwerbsbeteiligung junger Erwachsener geht jedoch mit einer höheren Teilnahme an Aus- und Weiterbildung einher.

 

Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen
Die Zahl der Arbeitslosen nach internationaler Definition ist leicht angestiegen. So waren im 2. Quartal 2024 insgesamt 232 200 beschäftigungslose Personen aktiv auf Arbeitssuche und für die Arbeitsaufnahme verfügbar, das sind um 7 500 mehr als im 2. Quartal 2023 (224 700). Dieser Anstieg geht mit einem Plus von 11 400 ausschließlich auf das Konto der Männer, die Zahl der arbeitslosen Frauen ist im gleichen Zeitraum sogar leicht gesunken.

 

Die nicht saisonbereinigte Arbeitslosenquote nach internationaler Definition ist gegenüber dem Vorjahresquartal von 4,8 Prozent auf 4,9 Prozent minimal gestiegen. Nach nationaler Definition nahm die Arbeitslosenquote mit einem Plus von 0,6 Prozentpunkten auf insgesamt 6,5 Prozent etwas deutlicher zu. Dabei ist zu beachten, dass es sich bei den Definitionen der nationalen und der internationalen Arbeitslosigkeit um unterschiedliche Konzepte handelt. So reicht eine Arbeitslosenmeldung beim AMS nicht aus, um nach internationaler Definition als arbeitslos zu gelten.

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