Im Jahr 2022 gehörten laut Statistik Austria 12 650 bzw. 2,2 Prozent aller marktwirtschaftlichen Unternehmen in Österreich zu einem ausländischen Konzern oder waren überwiegend in ausländischem Besitz. Mit mehr als 685 000 Beschäftigten erwirtschafteten sie 334 Mrd. Euro Umsatz. Österreichische Unternehmen hatten umgekehrt 7 600 Tochterunternehmen im Ausland, die mit mehr als 1,4 Mio. Beschäftigten einen Umsatz von fast 630 Mrd. Euro generierten.
„Der wirtschaftliche Aufschwung der Jahre 2021 und 2022 nach Corona spiegelt sich auch bei den auslandskontrollierten Unternehmen und den Auslandstöchtern österreichischer Firmen wider. Im Jahr 2022 waren 12 650 Unternehmen in Österreich im Besitz ausländischer Konzerne oder Eigentümer:innen, 7,1 Prozent mehr als im Jahr davor. Die Zahl der Beschäftigten wuchs um 5 Prozent auf 685 000 – das ist fast jeder fünfte Job in Österreich – und die Umsatzerlöse stiegen um 17 Prozent auf 334 Milliarden Euro. Auch die Auslandspräsenz österreichischer Firmen entwickelte sich positiv. Die Anzahl der Tochterunternehmen stieg um 5,1 Prozent auf 7 600, die Zahl der Beschäftigten um 5 Prozent auf 1,4 Millionen und die Umsätze erhöhten sich sogar um 24 Prozent auf fast 630 Milliarden“, so Tobias Thomas, fachstatistischer Generaldirektor von Statistik Austria.
Große Bedeutung auslandskontrollierter Unternehmen für die heimische Wirtschaft
Rund 12 650 österreichische Unternehmen waren im Jahr 2022 in ausländischer Hand. Das waren zwar nur 2,2 Prozent aller inländischen Unternehmen der gewinnorientierten Wirtschaft (ohne Land- und Forstwirtschaft sowie Fischerei, öffentlichen Sektor und Non-Profit-Organisationen), aber sie erwirtschafteten mit 18,3 Prozent der Beschäftigten 31,2 Prozent des Umsatzes aller marktwirtschaftlichen Unternehmen. Die Bruttowertschöpfung der Unternehmen in Auslandshand erreichte einen Anteil von 25,8 Prozent und die Investitionen in Sachanlagen einen Anteil von 25,9 Prozent. Im Vergleich zu 2021 stieg die Zahl der Beschäftigten um 4,9 Prozent und die Umsätze wuchsen um 16,8Prozent.
An der Herkunft der ausländischen Investor:innen hat sich im Jahr 2022 wenig verändert: 38 Prozent der auslandskontrollierten Unternehmen gehörten einem deutschen Konzern an bzw. hatten eine:n dominierende:n deutsche:n Eigentümer:in, 11 Prozent hatten ihre Zentrale in der Schweiz, 6,3 Prozent in Italien und 4,4 Prozent in den Niederlanden. Insgesamt lag bei rund 70 Prozent der auslandskontrollierten Unternehmen die Kontrolle in einem anderen EU-Land; bei den Umsätzen ergab das einen Anteil von 57,2 Prozent.
Positive Entwicklung auch bei den Auslandstöchtern
Die Anzahl der Auslandstöchter österreichischer Unternehmen stieg 2022 um 5,1 Prozent auf knapp 7 600. Diese erwirtschafteten mit etwa 1,4 Mio. Beschäftigten (gezählt in Beschäftigungsverhältnissen) in 122 verschiedenen Ländern auf allen fünf Kontinenten knapp 630 Mrd. Euro Umsatz. Gegenüber 2021 stieg die Zahl der Beschäftigten um 4,9 Prozent. Die Umsatzerlöse profitierten besonders von den Post-Corona-Entwicklungen und erhöhten sich um 23,6 Prozent auf fast 630 Mrd. Euro.
Wichtigste Zielländer für Auslandstöchter österreichischer Unternehmen waren dabei wieder die Nachbarländer Deutschland (16,2 Prozent der Auslandsunternehmen), Tschechien (6,4 Prozent) und Ungarn (4,7 Prozent). Danach folgten die USA mit 4,5 Prozent der Auslandsunternehmen, Polen mit 4,4 Prozent und Rumänien mit 4,0 Prozent. In Russland gingen sowohl Umsätze als auch Beschäftigtenzahl um rund 16 Prozent zurück, in der Ukraine zeigten die für die Auslandstöchter gemeldeten Umsätze einen Einbruch um 27 Prozent.
Knapp 64 Prozent der Auslandstöchter (59 Prozent der Auslandsbeschäftigten) fanden sich somit in Ländern der EU-27, 16 Prozent der Unternehmen (19 Prozent der Beschäftigten) in den restlichen Ländern Europas, und jeweils etwas mehr als 9 Prozent der Unternehmen in Asien und Amerika (mit einem leicht höheren Anteil Amerikas bei den Beschäftigten.