Im Juni 2024 stieg der Verbraucherpreisindex laut Statistik Austria auf 124,0 Punkte (Mai 2024: revidiert 123,8 Punkte). Damit lagen die Preise in Österreich um 3,0 Prozent über dem Niveau von Juni 2023 (Mai 2024: revidiert 3,3 Prozent). Das ist der niedrigste Wert seit Juli 2021. Im Vergleich zum Vormonat Mai erhöhte sich das durchschnittliche Preisniveau um 0,2 Prozent.

Nahrungsmittel und Treibstoffe für weniger als ein Zehntel der Inflation verantwortlich
Der Anstieg der Preise für Restaurants und Hotels (durchschnittlich +6,9 Prozent) beeinflusste die Inflationsrate mit +0,90 Prozentpunkten und war damit der bedeutendste Treiber der Inflation im Jahresvergleich. Die Teuerung fiel hier weniger stark aus als im Mai (+7,4 Prozent; Einfluss: +0,96 Prozentpunkte). Ausschlaggebend dafür war ein weniger starker Preisauftrieb für Bewirtungsdienstleistungen (Juni: +7,0 Prozent, Einfluss: +0,81 Prozentpunkte; Mai: +7,6 Prozent, Einfluss: +0,85 Prozentpunkte). Für Beherbergungsdienstleistungen zahlte man um 6,0 Prozent mehr (Einfluss: +0,10 Prozentpunkte; Mai: 6,5 Prozent, Einfluss: +0,11 Prozentpunkte).

Die Preise für Wohnung, Wasser, Energie erhöhten sich durchschnittlich um 2,5 Prozent (Einfluss: +0,49 Prozentpunkte) und damit etwa gleich stark wie im Mai (+2,6 Prozent; Einfluss: +0,50 Prozentpunkte). Auch die Mieten (inkl. Neuvermietungen) stiegen mit +7,2 Prozent (Einfluss: +0,39 Prozentpunkte) annähernd gleich an wie im Vormonat (Mai: +7,1 Prozent, Einfluss: +0,39 Prozentpunkte). Der Preisanstieg bei der Instandhaltung von Wohnungen war mit +3,6 Prozent (Einfluss: +0,22 Prozentpunkte) etwas weniger hoch als im Mai (+3,9 Prozent, Einfluss: +0,24 Prozentpunkte). Haushaltsenergie verbilligte sich im Juni erneut, allerdings war der Preisrückgang geringfügig niedriger als im Vormonat (Juni: −5,3 Prozent; Einfluss: −0,27 Prozentpunkte; Mai: −5,8 Prozent; Einfluss: −0,28 Prozentpunkte). Deutliche Verbilligungen gab es weiterhin bei Gas (Juni: −16,5 Prozent, Einfluss: −0,17 Prozentpunkte; Mai: −17,0 Prozent, Einfluss: −0,17 Prozentpunkte), bei Fernwärme (Juni und Mai: jeweils −16,6 Prozent, Einfluss: jeweils −0,13 Prozentpunkte) sowie bei festen Brennstoffen (Juni: −13,8 Prozent, Einfluss: −0,07 Prozentpunkte; Mai: −16,1 Prozent, Einfluss: −0,07 Prozentpunkte). Strom – bei dem auch die Strompreisbremse, der Netzkostenzuschuss für GIS-befreite Haushalte sowie der Stromkostenergänzungszuschuss (für Haushalte mit mehr als drei Personen) insgesamt dämpfend wirkte – verteuerte sich hingegen nach wie vor überdurchschnittlich (Juni: +5,1 Prozent, Einfluss: +0,10 Prozentpunkte; Mai: +3,9 Prozent, Einfluss: +0,08 Prozentpunkte). Auch Heizöl wurde weiterhin teurer (Juni: +6,7 Prozent; Mai: +8,5 Prozent).

Für verschiedene Waren und Dienstleistungen wurden die Preise durchschnittlich um 5,4 Prozent angehoben (Einfluss: +0,47 Prozentpunkte; Mai: +5,3 Prozent; Einfluss +0,45 Prozentpunkte). Insbesondere teurere Versicherungen trugen im Juni und Mai dazu bei (jeweils +7,5 Prozent; Einfluss: jeweils +0,30 Prozentpunkte). Die Ausgaben für Körperpflege erhöhten sich um 4,1 Prozent (Einfluss: +0,10 Prozentpunkte), merklich mehr als im Vormonat (Mai: +3,4 Prozent; Einfluss: +0,08 Prozentpunkte).

Die Preise für Verkehr stiegen durchschnittlich um 2,0 Prozent (Einfluss: +0,30 Prozentpunkte; Mai: +2,9 Prozent; Einfluss: +0,42 Prozentpunkte). Hauptverantwortlich dafür war die Preisentwicklung der Treibstoffe (Juni: +4,0 Prozent, Einfluss: +0,14 Prozentpunkte; Mai: +6,6 Prozent, Einfluss: +0,24 Prozentpunkte). Für Reparaturen privater Verkehrsmittel zahlte man um 7,2 Prozent mehr (Einfluss: +0,13 Prozentpunkte). Für Flugtickets stiegen die Preise um 12,2 Prozent und für neue Kraftwagen um 2,1 Prozent. Günstiger wurden hingegen gebrauchte Kraftwagen (−7,3 Prozent; Einfluss: −0,13 Prozentpunkte).

Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke verteuerten sich durchschnittlich um 1,7 Prozent (Einfluss: +0,20 Prozentpunkte) und damit deutlich weniger stark als im Mai (+2,8 Prozent; Einfluss: +0,33 Prozentpunkte). Ausschlaggebend dafür waren Nahrungsmittel, die im Juni um moderate 1,1 Prozent (Einfluss: +0,12 Prozentpunkte) zulegten, nachdem sie im Mai noch um 2,7 Prozent teurer geworden waren (Einfluss: +0,27 Prozentpunkte). Der Preisdruck nahm insbesondere bei Fleisch ab (Juni: +1,3 Prozent, Einfluss: +0,03 Prozentpunkte; Mai: +3,5 Prozent, Einfluss: +0,08 Prozentpunkte). Auch Gemüse verzeichnete weniger starke Teuerungen (Juni: +1,5 Prozent, Einfluss: +0,02 Prozentpunkte; Mai: +4,1 Prozent, Einfluss: +0,06 Prozentpunkte). Die Preise für Brot und Getreideerzeugnisse stiegen um 2,0 Prozent. Obst hingegen verbilligte sich um 4,2 Prozent. Milch, Käse und Eier wurden insgesamt um 0,9 Prozent günstiger. Alkoholfreie Getränke hingegen verteuerten sich um 6,1 Prozent (Einfluss: +0,08 Prozentpunkte), wozu insbesondere teurere Frucht- und Gemüsesäfte (+14,8 Prozent) sowie Limonaden (+7,9 Prozent) beitrugen.

Die Teuerung für Freizeit und Kultur fiel mit durchschnittlich +2,4 Prozent (Einfluss: +0,27 Prozentpunkte) etwas kräftiger aus als im Mai (+2,1 Prozent; Einfluss: +0,25 Prozentpunkte). Als hauptverantwortlich dafür erwies sich die Preisentwicklung der Pauschalreisen (Juni: +0,6 Prozent, Einfluss: +0,03 Prozentpunkte; Mai: −2,1 Prozent, Einfluss: −0,01 Prozentpunkte). Freizeit- und Kulturdienstleistungen kosteten um 2,6 Prozent mehr (Einfluss: +0,10 Prozentpunkte).

Preisniveau von Mai 2024 auf Juni 2024 im Schnitt um 0,2 Prozent gestiegen
Hauptpreistreiber im Vergleich zum Vormonat Mai 2024 waren teurere Flugpauschalreisen (durchschnittlich +13,5 Prozent; Einfluss: +0,20 Prozentpunkte). Als Hauptpreisdämpfer im Vergleich zum Vormonat erwiesen sich billigere Nahrungsmittel (durchschnittlich −0,9 Prozent; Einfluss: −0,10 Prozentpunkte).

Teuerung laut harmonisiertem Verbraucherpreisindex im Juni 2024 bei 3,1 Prozent
Der Indexstand des auf europäischer Ebene harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI 2015) lag im Juni 2024 bei 134,44 (Mai 2024: revidiert 134,39). Die harmonisierte Inflationsrate betrug 3,1 Prozent und war etwas höher als jene des Verbraucherpreisindex (VPI). Teuerungen für Freizeit- und Kulturdienstleistungen, für Beherbergungsdienstleistungen sowie für die Reparatur von privaten Verkehrsmitteln (jeweils größere Gewichtungsanteile im HVPI als im VPI) erhöhten den HVPI gegenüber dem VPI. Preisanstiege für die Instandhaltung von Wohnungen sowie für Versicherungen hingegen (jeweils geringere Gewichtungsanteile im HVPI als im VPI) dämpften den HVPI gegenüber dem VPI.

Preisanstieg beim täglichen und wöchentlichen Einkauf höher als Gesamtinflation
Das Preisniveau des Mikrowarenkorbs, der den täglichen Einkauf widerspiegelt und überwiegend Nahrungsmittel, aber auch Tageszeitungen oder den Kaffee im Kaffeehaus enthält, stieg im Juni im Jahresabstand um 3,9 Prozent. Das Preisniveau des Miniwarenkorbs, der einen wöchentlichen Einkauf abbildet und neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe beinhaltet, stieg im Jahresvergleich um 4,0 Prozent.