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Importe im Jahr 2023 gesunken, Exporte gestiegen

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Importwert von Brennstoffen und Energie um ein Drittel zurückgegangen

Import- und Export-Schilder auf einer Österreich Landkarte

Im Jahr 2023 wurden laut endgültigen Ergebnissen von Statistik Austria Waren im Wert von 202,78 Mrd. Euro nach Österreich importiert. Damit verringerte sich der Wert der Importe im Vergleich zum Vorjahr um 5,8 Prozent. Gleichzeitig wurden Waren im Wert von 200,76 Mrd. Euro exportiert, das ist um 3,1 Prozent mehr als 2022. Daraus resultiert ein Handelsbilanzdefizit von 2,02 Mrd. Euro, nach 20,59 Mrd. im Jahr 2022.

„Vor allem deutlich günstigere Gasimporte haben im Jahr 2023 die Importe im Vergleich zum Jahr davor um beinahe 6 Prozent auf 202,78 Milliarden Euro sinken lassen. Gleichzeitig sind die Exporte aufgrund der hohen Anstiege bei den Exportwerten von Maschinen und Fahrzeugen sowie chemischen Erzeugnissen um über 3 Prozent auf 200,76 Milliarden Euro gestiegen. Österreichs Außenhandelsdefizit hat 2023 folglich nur mehr 2,02 Milliarden Euro betragen. Im Jahr davor lag der Wert der Importe vor allem aufgrund der drastisch gestiegenen Energiepreise noch um mehr als 20 Milliarden Euro über dem der Exporte“, so Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.

Seit dem EU-Beitritt Österreichs 1995 hatte der Außenhandel mit wenigen Ausnahmen (2002: +0,30 Mrd. Euro und 2007: +0,43 Mrd. Euro) jedes Jahr eine negative Handelsbilanz. Dabei stiegen in der Regel sowohl die Import- als auch die Exportwerte. Die größten Einbrüche gab es im Jahr 2009 aufgrund der Finanz- und Wirtschaftskrise und im Jahr 2020 in Folge der Corona-Pandemie (siehe Abbildung).

Weiterhin Zuwächse bei bedeutendster Produktgruppe Maschinen und Fahrzeuge
Maschinen und Fahrzeuge waren mit einem Einfuhranteil von 34,5 Prozent und einem Ausfuhranteil von 37,5 Prozent auch 2023 wieder die bedeutendste Produktgruppe im österreichischen Außenhandel. Dabei stiegen die Importe um 6,2 Prozent auf 69,96 Mrd. Euro und die Exporte um 8,4 Prozent auf 75,31 Mrd. Euro. Die weiteren wertmäßig stärksten Produktgruppen bei den Exporten waren bearbeitete Waren (−8,2 Prozent auf 39,26 Mrd. Euro), chemische Erzeugnisse (+19,0 Prozent auf 34,61 Mrd. Euro) und sonstige Fertigwaren (−2,2 Prozent auf 19,86 Mrd. Euro). 84,2 Prozent der österreichischen Ausfuhren konzentrierten sich 2023 auf diese vier Produktgruppen. Die stärksten absoluten Abnahmen im Import verzeichneten Brennstoffe und Energie (−32,9 Prozent auf 18,19 Mrd. Euro). Innerhalb dieser Produktgruppe wies vor allem die Untergruppe Gas eine sehr hohe Wertabnahme (−45,9 Prozent) gegenüber 2022 auf, während die Importmenge im gleichen Zeitraum mit einem Plus von 5,6 Prozent leicht zunahm (siehe Tabelle 3).

Knapp 70 Prozent des österreichischen Außenhandels mit anderen EU-Ländern abgewickelt
Aus den Mitgliedstaaten der Europäischen Union importierte Österreich im Jahr 2023 Waren im Wert von 131,35 Mrd. Euro (−6,3 Prozent). Der Wert der in diese Länder exportierten Waren verzeichnete mit +2,8 Prozent eine Zunahme gegenüber 2022 und betrug 137,37 Mrd. Euro. Das Handelsbilanzaktivum mit der Europäischen Union belief sich auf 6,02 Mrd. Euro, nach einem Defizit von 6,56 Mrd. Euro im Jahr 2022. Rund zwei Drittel des österreichischen Außenhandels (Intra-EU-Importe: 64,8 Prozent, Intra-EU-Exporte: 68,4 Prozent) wurden mit den EU-Mitgliedstaaten abgewickelt.

Der Außenhandel mit Drittstaaten zeigte im Vergleich zum Vorjahr bei den Importen (−4,8 Prozent auf 71,42 Mrd. Euro) eine leichte Abnahme, bei den Exporten (+3,9 Prozent auf 63,39 Mrd. Euro) hingegen eine leichte Zunahme. Dadurch verringerte sich das Handelsbilanzdefizit mit Drittstaaten von 14,03 Mrd. Euro im Jahr 2022 auf 8,04 Mrd. Euro. Mehr als 30 Prozent des österreichischen Außenhandels (Extra-EU-Importe: 35,2 Prozent, Extra-EU-Exporte: 31,6 Prozent) wurde mit Partnerländern abgewickelt, die keine EU-Mitgliedstaaten sind (siehe Tabelle 1).

Wichtigste Partnerländer im österreichischen Außenhandel
Der Großteil des österreichischen Import-Export-Geschehens konzentrierte sich 2023 auf zentrale Handelspartner Österreichs. Mit diesen jeweils zehn bedeutendsten Partnerländern je Verkehrsrichtung wurden 69,9 Prozent der Importe und 68,5 Prozent der Exporte abgewickelt – insgesamt waren in diesem Ranking acht EU-Länder und vier Drittstaaten vertreten. Abgesehen von Liechtenstein, Slowenien und der Slowakei zählten alle Nachbarländer Österreichs in beiden Verkehrsrichtungen zu den Top-10-Partnerländern. Bei sechs der zehn bedeutendsten Ausfuhrpartnerländer stand die Produktgruppe Maschinen und Fahrzeuge an der Spitze. Einfuhrseitig war es ähnlich, wobei neben der Produktgruppe Maschinen und Fahrzeuge nur noch chemische Erzeugnisse (Schweiz und Vereinigte Staaten) an erster Stelle standen (siehe Tabellen 4.1 und 4.2).

Österreichs Außenhandel mit der Ukraine
Mit einem Importanteil von 0,5 Prozent (0,93 Mrd. Euro) im Jahr 2023 und einem Exportanteil von 0,3 Prozent (0,62 Mrd. Euro) befand sich die Ukraine, wie auch in den Vorjahren, nicht unter den wichtigsten Handelspartnern Österreichs. 6,4 Prozent aller Rohstoffe, die im Jahr 2023 nach Österreich importiert wurden, kamen jedoch aus der Ukraine. Betrachtet man nur die Ukraine als Handelspartner, so machten hier Rohstoffe aber mehr als 51,7 Prozent der Importe von dort aus.

Österreichs Außenhandel mit der Russischen Föderation
Bezogen auf die Handelsintensität lag die Russische Föderation 2023 auf Platz 17 der wichtigsten Handelspartner. Mit einem Importanteil von 2,0 Prozent (4,09 Mrd. Euro) nahm die Russische Föderation 2023 Platz elf ein, nach dem sechsten Platz im Jahr zuvor. Die Produktgruppe Brennstoffe und Energie dominierte die Importe (Anteil: 93,9 Prozent). Im Vergleich zu 2022 halbierte sich der Wert der Importe (−50,4 Prozent); die Exportwerte gingen um mehr als ein Viertel (−29,4 Prozent) zurück. Der Exportanteil war nicht einmal halb so hoch wie der Importanteil und lag mit 1,30 Mrd. Euro bei 0,6 Prozent. Der Großteil der österreichischen Exporte nach Russland betraf 2023 chemische Erzeugnisse (−12,2 Prozent auf 0,63 Mrd. Euro), gefolgt von Maschinen und Fahrzeugen (−51,2 Prozent auf 0,24 Mrd. Euro).

Österreichs Außenhandel mit China
China war im Jahr 2023 unter den elf wichtigsten Handelspartnern Österreichs. Im Export fand es sich mit einem Exportanteil von 2,5 Prozent (5,07 Mrd. Euro) an elfter Stelle hinter dem Vereinigten Königreich. Auf der Importseite nahm China Platz zwei mit einem Importanteil von 7,5 Prozent (15,12 Mrd. Euro) ein. Im Vergleich zu 2022 verringerten sich die China-Importe wertmäßig um 13,4 Prozent; die Exportwerte um 3,6 Prozent.

Die Produktgruppe Maschinen und Fahrzeuge mit einem Anteil von 56,7 Prozent, darunter in erster Linie die Untergruppe elektrische Maschinen, dominierte die Importe. Der Großteil der österreichischen Exporte nach China betraf 2023 ebenfalls Maschinen und Fahrzeuge (+2,4 Prozent auf 3,01 Mrd. Euro), gefolgt von bearbeiteten Waren (−14,8 Prozent auf 0,65 Mrd. Euro).

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