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Energieverbrauch 2023 um 4 Prozent gesunken

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Industrieverbrauch fiel um 7 %, privater Verbrauch um 5 %

Man mit Block und Stift steht neben Stromzähler im Hintergrund Stadt in der Nacht

 

 Im Jahr 2023 sank der energetische Endverbrauch in Österreich im Vergleich zum Jahr davor insgesamt um 4 % auf 1 034 Petajoule (PJ) und lag damit sogar um rund 2 % unter dem Niveau des Pandemiejahres 2020. Das geht aus der aktuellen Energiebilanz von Statistik Austria hervor.

 

„Die wärmere Witterung, das gesunkene Produktionsniveau in der Industrie und der vermehrte Umstieg von fossilen auf erneuerbare Energieträger haben im Jahr 2023 den Energieverbrauch in Österreich unter das pandemiebedingt tiefe Niveau von 2020 gedrückt. Die privaten Haushalte haben ihren Energieverbrauch im Vergleich zum Vorjahr um 5 % gesenkt, während der Verbrauch der Industrie sogar um 7 % gefallen ist“, so Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.


Der energetische Endverbrauch der Industrie fiel um etwa 7 % auf 291 PJ während bei den Dienstleistungen ein weniger stark ausgeprägter Rückgang um etwa 3 % auf 101 PJ zu beobachten war. Der Energieeinsatz im Straßenverkehr verringerte sich um 1 % auf insgesamt 300 PJ. Im Flugverkehr stieg der Energieverbrauch hingegen erneut um 40 % auf 37 PJ, dem zweithöchsten Wert in der österreichischen Luftfahrtgeschichte.
Der Verbrauch der privaten Haushalte ging vor allem aufgrund des geringeren Einsatzes von Heizenergieträgern um etwa 5 % auf 274 PJ zurück.


Anteil erneuerbarer Energieträger am energetischen Endverbrauch bei 18 %


Der geringere Energieeinsatz im Vergleich zum Vorjahr spiegelt sich auch bei einzelnen Energieträgern wider. Der Verbrauch von Ölprodukten ging bedingt durch den verminderten Verbrauch als Heizenergieträger zurück, wobei der Rückgang durch den vermehrten Einsatz im Verkehrssektor abgeschwächt wurde. So sank etwa der Einsatz von Heizöl extraleicht bei den Privathaushalten um etwa 19 % auf 28 PJ. Der Rückgang geht sowohl auf den geringeren Heizenergiebedarf infolge der um 3 % niedrigeren Heizgradsummen zurück, als auch auf den vermehrten Umstieg von fossilen auf erneuerbare Energieträger.
 

Im Verkehrssektor war ein leichter Anstieg im Verbrauch von fossilen Kraftstoffen zu beobachten (1 % auf 310 PJ), wobei der Anstieg im Flugverkehr (+11 PJ) den Rückgang im Straßenverkehr (−9 PJ) überlagerte. Erdgas wurde neben der verringerten Nachfrage in den Privathaushalten als Heizenergieträger (−9 % auf 49 PJ) auch in der Industrie für die Erzeugung von Prozesswärme (−13 % auf 97 PJ) in geringerem Umfang eingesetzt.


Bei den biogenen Energieträgern stieg der Verbrauch gegenüber dem Vorjahr um 2 % auf 106 PJ. Dabei wurde der Rückgang beim Einsatz von Brennholz (−3% auf 52 PJ) sowie von Holzpellets (−11% auf 18 PJ), der Entwicklung der Heizgradsummen folgend, durch den Anstieg an Biokraftstoffen im Verkehrsbereich kompensiert. Der Anstieg von Biokraftstoffen im Straßenverkehr war v.a. durch die Erhöhung der Beimengung von Bioethanol zu Motorbenzin von 4 % auf 7 % bzw. 2 PJ auf 4 PJ und die vermehrte Reinverwendung von Biodiesel im Frachtverkehr (+23 % auf 21 PJ) bedingt.


Über alle Wirtschaftssektoren gesehen, hatten im Jahr 2023 die Erdölprodukte mit 36 % den größten Anteil am energetischen Endverbrauch, gefolgt von elektrischer Energie (21 %), den erneuerbaren Energieträgern (18 %) und Erdgas (16 %), wobei der Anteil der erneuerbaren Energieträger, erstmals seit 1970, höher war als der Anteil an Erdgas.

 

Österreich erstmals seit der Jahrtausendwende Netto-Stromexporteur; Produktion aus Wasserkraft und Fotovoltaik stark angestiegen


Die inländische Erzeugung von Rohenergie lag 2023 mit 549 PJ um etwa 7 % über der Erzeugung des Vorjahres. Die Förderung der fossilen Energieträger Erdgas und Erdöl ging um 11 % bzw. 10 % auf je 20 PJ zurück. Bei der Erzeugung von erneuerbaren Energieträgern war ein Anstieg um 10 % auf 482 PJ, v. a. durch die höhere Produktion aus Wasserkraft (+17 % auf 146 PJ), zu beobachten.


Die gesamte Produktion von elektrischer Energie stieg um 9 % auf 254 PJ, insbesondere aus Wasserkraft (+17 % auf 146 PJ), Windkraft (+11 % auf 29 PJ) sowie Fotovoltaik (+69 % auf 23 PJ), wodurch Österreich erstmals seit dem Jahr 2000 wieder einen Stromüberschuss erzielte.
Bei der Nutzung von Umgebungswärme durch Wärmepumpen (+17 % auf 24 PJ) waren, wie schon im Vorjahr, hohe Zuwachsraten zu verzeichnen. Für den Energieträger Fernwärme zeigte, aufgrund der wärmeren Witterung, sowohl die Produktion wie auch der Endverbrauch einen Rückgang von jeweils rund 4 % auf 79 PJ bzw. 68 PJ.

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