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Inflation im Juli 2024 bei 2,9 Prozent

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Nahrungsmittelpreise kaum noch gestiegen

Wort Inflation groß im Vordergrund

Im Juli 2024 stieg der Verbraucherpreisindex laut Statistik Austria auf 124,0 Punkte. Damit lagen die Preise in Österreich um 2,9 Prozent über dem Niveau von Juli 2023. Gegenüber dem Vormonat Juni 2024 blieb das durchschnittliche Preisniveau unverändert.

„Im Juli 2024 ist die Inflation wie in der Schnellschätzung erwartet auf 2,9 Prozent gesunken. Sie lag damit erstmals seit Juli 2021 wieder unter 3,0 Prozent. Insbesondere bei Lebensmitteln hat sich die Teuerung im Vorjahresvergleich deutlich abgeschwächt und der Preisauftrieb bei den Wohnkosten hat sich im Juli der allgemeinen Teuerung angeglichen. Die Preisanstiege in der Gastronomie hingegen haben die allgemeine Inflation im Juli um mehr als das Doppelte übertroffen“, sagt Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.

Restaurants und Hotels für fast ein Drittel der Inflation verantwortlich, Wohnen für ein Fünftel
Die Preise für Restaurants und Hotels (durchschnittlich +6,6 Prozent) beeinflussten die Inflationsrate mit +0,88 Prozentpunkten und waren damit bedeutendster Treiber der Inflation im Jahresabstand. Die Teuerung fiel etwas weniger kräftig aus als im Juni (+6,9 Prozent; Einfluss: +0,90 Prozentpunkte). Bewirtungsdienstleistungen verteuerten sich mit +6,8 Prozent (Einfluss: +0,79 Prozentpunkte) etwas weniger als im Juni (+7,0 Prozent; Einfluss: +0,80 Prozentpunkte). Auch für Beherbergungsdienstleistungen nahm der Preisdruck etwas ab (Juli: +5,0 Prozent, Einfluss: +0,09 Prozentpunkte; Juni: +6,0 Prozent, Einfluss: +0,10 Prozentpunkte).

Die Teuerung für Wohnung, Wasser, Energie fiel mit durchschnittlich 2,8 Prozent (Einfluss: +0,55 Prozentpunkte) kräftiger aus als im Juni (+2,5 Prozent; Einfluss: +0,49 Prozentpunkte). Ausschlaggebend dafür waren die Preise für Haushaltsenergie, die merklich weniger sanken (−3,7 Prozent; Einfluss: −0,20 Prozentpunkte) als im Juni (−5,3 Prozent; Einfluss: −0,27 Prozentpunkte). Speziell die Strompreise, bei denen auch die Strompreisbremse, der Netzkostenzuschuss für GIS-befreite Haushalte sowie der Stromkostenergänzungszuschuss (für Haushalte mit mehr als drei Personen) insgesamt dämpfend wirkten, wiesen im Juli eine deutlich höhere Teuerung auf (+9,2 Prozent; Einfluss: +0,17 Prozentpunkte) als im Juni (+5,1 Prozent; Einfluss: +0,10 Prozentpunkte). Außerdem zeigten sich bei der Fernwärme deutlich geringere Verbilligungen (−9,2 Prozent; Einfluss: −0,06 Prozentpunkte) als im Juni (−16,6 Prozent; Einfluss: −0,13 Prozentpunkte). Das konnten auch die Gaspreise nur teilweise kompensieren, die ein größeres Minus (−24,5 Prozent; Einfluss: −0,26 Prozentpunkte) als im Juni aufwiesen (−16,5 Prozent; Einfluss: −0,17 Prozentpunkte). Weniger volatil entwickelten sich die Preise für feste Brennstoffe (Juli: −12,8 Prozent, Einfluss: −0,06 Prozentpunkte; Juni: −13,6 Prozent, Einfluss: −0,07 Prozentpunkte) sowie für Heizöl (Juli: +7,2 Prozent, Einfluss: +0,02 Prozentpunkte; Juni: +6,7 Prozent, Einfluss: +0,01 Prozentpunkte). Die Mieten (inkl. Neuvermietungen) stiegen mit +6,8 Prozent (Einfluss: +0,39 Prozentpunkte) weniger kräftig als im Juni (+7,2 Prozent; Einfluss: +0,39 Prozentpunkte). Bei der Instandhaltung von Wohnungen hingegen legten die Preise etwas zu (Juli: +3,8 Prozent, Einfluss: +0,24 Prozentpunkte; Juni: +3,6 Prozent, Einfluss: +0,22 Prozentpunkte).

Verschiedene Waren und Dienstleistungen verteuerten sich durchschnittlich um 5,3 Prozent (Einfluss: +0,46 Prozentpunkte; Juni: +5,4 Prozent, Einfluss +0,47 Prozentpunkte). Die Ausgaben für Versicherungen stiegen etwas weniger stark als im Vormonat (Juli: +6,2 Prozent, Einfluss: +0,26 Prozentpunkte; Juni: +7,5 Prozent, Einfluss: +0,30 Prozentpunkte). Im Gegensatz dazu erhöhten sich die Kosten für Körperpflege (Juli: +4,4Prozent, Einfluss: +0,10 Prozentpunkte; Juni: +4,1 Prozent, Einfluss: +0,10 Prozentpunkte).

Die Preise für Gesundheitspflege wurden durchschnittlich um 5,8 Prozent angehoben (Einfluss: +0,31 Prozentpunkte), etwas deutlicher als im Juni (+5,4 Prozent; Einfluss: +0,29 Prozentpunkte). Dazu trugen vor allem ambulante Dienstleistungen bei, die sich mit +7,0 Prozent (Einfluss: +0,14 Prozentpunkte) etwas kräftiger als im Juni verteuerten (+6,3 Prozent; Einfluss: +0,13 Prozentpunkte). Der Preisanstieg bei Krankenhausdienstleistungen hingegen veränderte sich nicht (Juli und Juni: jeweils +7,2 Prozent; Einfluss: jeweils +0,11 Prozentpunkte). Für medizinische Erzeugnisse zahlte man um 3,5 Prozent mehr (Einfluss: +0,07 Prozentpunkte).
 

Die Preise für Verkehr stiegen durchschnittlich um 1,8 Prozent (Einfluss: +0,28 Prozentpunkte), etwas weniger kräftig als im Juni (+2,0 Prozent; Einfluss: +0,30 Prozentpunkte). Ausschlaggebend dafür war ein geringerer Preisdruck bei Flugtickets (Juli: +1,4 Prozent, Einfluss: +0,02 Prozentpunkte; Juni: +12,2 Prozent, Einfluss: +0,08 Prozentpunkte). Die Treibstoffpreise legten um 3,9 Prozent zu (Einfluss: +0,16 Prozentpunkte), ähnlich wie im Juni (+4,0 Prozent; Einfluss: +0,14 Prozentpunkte). Reparaturen privater Verkehrsmittel verteuerten sich um 7,5 Prozent (Einfluss: +0,13 Prozentpunkte). Neue Kraftwagen kosteten um 1,5 Prozent mehr, gebrauchte um 5,9 Prozent weniger.
 

Für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke wurden die Preise durchschnittlich um 1,1 Prozent angehoben (Einfluss: +0,14 Prozentpunkte) und damit weniger stark als im Juni (+1,7 Prozent; Einfluss: +0,20 Prozentpunkte). Hauptverantwortlich dafür war die Preisentwicklung bei Nahrungsmitteln (Juli: +0,6 Prozent, Einfluss: +0,07 Prozentpunkte; Juni: +1,1 Prozent, Einfluss: +0,12 Prozentpunkte). Der Preisanstieg war vor allem bei Fleisch geringer (Juli: +0,3 Prozent, Einfluss: +0,01 Prozentpunkte; Juni: +1,3 Prozent, Einfluss: +0,03 Prozentpunkte). Auch Brot und Getreideerzeugnisse wiesen weniger starke Teuerungen auf (Juli: +1,0 Prozent, Einfluss: +0,02 Prozentpunkte; Juni: +2,0 Prozent, Einfluss: +0,04 Prozentpunkte). Die Preissteigerungen für Öle und Fette blieben hoch (Juli: +8,1 Prozent; Juni: +7,9 Prozent). Gemüse kostete um 1,4 Prozent mehr. Obst hingegen wurde um 3,1 Prozent günstiger. Milch, Käse und Eier kosteten ebenfalls weniger (−0,5 Prozent). Alkoholfreie Getränke verteuerten sich um 4,9 Prozent (Einfluss: +0,06 Prozentpunkte), wobei vor allem teurere Frucht- und Gemüsesäfte (+11,7 Prozent) den Ausschlag gaben.
 

Preisniveau von Juni 2024 auf Juli 2024 blieb unverändert
Hauptpreistreiber im Vergleich zum Vormonat Juni 2024 waren teurere Flugpauschalreisen (durchschnittlich +14,6 Prozent; Einfluss: +0,24 Prozentpunkte). Als Hauptpreisdämpfer im Vergleich zum Vormonat erwiesen sich aufgrund des Schlussverkaufs billigere Bekleidungsartikel (durchschnittlich −12,6 Prozent; Einfluss: −0,37 Prozentpunkte).


Teuerung laut harmonisiertem Verbraucherpreisindex im Juli 2024 bei 2,9 Prozent
Der Indexstand des auf europäischer Ebene harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI 2015) lag im Juli 2024 bei 133,96. Die harmonisierte Inflationsrate betrug 2,9 Prozent (Juni 2024: +3,1 Prozent) und war damit gleich hoch wie jene des VPI. Gewichtungsunterschiede zwischen VPI und HVPI (siehe Informationen zur Methodik) führten in einzelnen Ausgabengruppen zu unterschiedlichen Veränderungsraten und Einflüssen, die sich jedoch insgesamt ausglichen.
 

Preisanstieg beim täglichen und wöchentlichen Einkauf höher als Gesamtinflation
Das Preisniveau des Mikrowarenkorbs, der den täglichen Einkauf widerspiegelt und überwiegend Nahrungsmittel, aber auch Tageszeitungen oder den Kaffee im Kaffeehaus enthält, stieg im Juli im Jahresabstand um 4,1 Prozent. Das Preisniveau des Miniwarenkorbs, der einen wöchentlichen Einkauf abbildet und neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe beinhaltet, stieg im Jahresvergleich um 3,8 Prozent.

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