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April 2024 bringt einstellige Abnahmen im Außenhandel

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Gasimportwert beinahe halbiert

Import- und Export-Schilder auf einer Österreich Landkarte


Im April 2024 sank der Wert der Exporte laut vorläufiger Ergebnisse von Statistik Austria im Vergleich zum April 2023 um 2,0 Prozent auf 16,17 Mrd. Euro. Gleichzeitig sank auch der Wert der Warenimporte um 5,9 Prozent auf 15,87 Mrd. Euro. Daraus ergab sich ein Handelsbilanzaktivum von 0,30 Mrd. Euro.

„Im April verzeichnete der österreichische Außenhandel moderate Einbußen. Wieder waren dabei jedoch die Importe stärker betroffen als die Exporte. Den stärksten Importrückgang gab es bei den sonstigen Fertigwaren, und darunter vor allem bei Kunstgegenständen. Auch Brennstoffe und Energien verzeichneten starke Abnahmen, wobei sich vor allem die Gasimportwerte mit einem Wertrückgang von 46,0 Prozent fast halbiert haben. Im Gegenzug fanden sich die stärksten Exportzunahmen bei Nahrungsmitteln, insbesondere bei Getreideprodukten“, so Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.

April 2024: positive Handelsbilanz mit EU, Importminus für bedeutendste Produktgruppen
Aus den Mitgliedstaaten der Europäischen Union importierte Österreich im April 2024 Waren im Wert von 10,76 Mrd. Euro, während Waren im Wert von 10,89 Mrd. Euro in diese Länder exportiert wurden. Gegenüber April 2023 gingen die Intra-EU-Importe minimal zurück (−0,6 Prozent), die Intra-EU-Exporte jedoch etwas stärker (−4,8 Prozent). Dies führte zu einer positiven Handelsbilanz mit den Mitgliedstaaten der Europäischen Union in Höhe von 0,12 Mrd. Euro.

Die Importe aus Drittstaaten beliefen sich im April 2024 auf 5,10 Mrd. Euro und gingen im Vergleich zum April 2023 um 15,4 Prozent zurück; die Extra-EU-Exporte stiegen einstellig um 4,6 Prozent auf 5,28 Mrd. Euro. Das daraus entstandene Aktivum der Handelsbilanz mit Drittstaaten lag bei 0,18 Mrd. Euro (siehe Tabelle 1).

Die vier bedeutendsten Produktgruppen im österreichischen Außenhandel – Maschinen und Fahrzeuge, bearbeitete Waren, chemische Erzeugnisse und sonstige Fertigwaren – verzeichneten zusammen ein Exportminus von 2,0 Prozent auf 13,61 Mrd. Euro. Bearbeitete Waren (+3,4 Prozent; +0,11 Mrd. Euro) erzielten hier die höchste Exportzunahme. Darauf folgte die Gruppe sonstige Fertigwaren (+4,9 Prozent; +0,07 Mrd. Euro). Die höchsten absoluten Rückgänge im Export gab es bei chemischen Erzeugnissen (−11,2 Prozent; −0,34 Mrd. Euro), wobei die Untergruppe organische chemische Erzeugnisse besonders stark abnahm (−87,2 Prozent; −0,83 Mrd. Euro). Die Hälfte aller Produktgruppen zeigten in diesem Monat rückläufige Exportwerte.

Bei den Importen gab es bei den bedeutendsten Produktgruppen Abnahmen. Das ergab insgesamt einen Rückgang von 5,5 Prozent auf 12,58 Mrd. Euro. Ausschlaggebend dafür waren hier vor allem sonstige Fertigwaren (−14,2 Prozent; −0,37 Mrd. Euro) sowie chemische Erzeugnisse (−7,0 Prozent; −0,17 Mrd. Euro). Außerhalb der vier bedeutendsten Produktgruppen verzeichneten auch Brennstoffe und Energie weiterhin starke absolute Rückgänge im Import (−19,4 Prozent; −0,28 Mrd. Euro). Vor allem der Importwert der Untergruppe Gas brach um 46,0 Prozent ein, die importierte Menge sank hingegen nur um 22,1 Prozent. Bei Erdöl und Erdölerzeugnissen ging der Einfuhrwert um 0,6 Prozent zurück, die Importmenge um 4,0 Prozent.

Jänner bis April 2024: Einfuhren um 12,9 Prozent gesunken, Ausfuhren um 4,1 Prozent zurückgegangen
Im Zeitraum des bisherigen Kalenderjahres – Jänner bis April 2024 – lag der Gesamtwert der Einfuhren von Waren laut vorläufiger Ergebnisse bei 62,67 Mrd. Euro, der Wert der ausgeführten Waren belief sich auf 65,51 Mrd. Euro. Entsprechend sanken die Einfuhren im Vergleichszeitraum um 12,9 Prozent, während die Ausfuhren um 4,1 Prozent sanken. Das Aktivum der Handelsbilanz stieg auf 2,85 Mrd. Euro, nach einem Passivum von 3,67 Mrd. Euro im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Von Jänner bis April 2024 gab es im Handel mit den zehn wichtigsten Importpartnern Abnahmen bei den Importen. Neben dem Rückgang bei Deutschland, Österreichs bedeutendstem Handelspartner (−9,0 Prozent), gab es vorwiegend Abnahmen im Handel mit der Schweiz (−44,4 Prozent), China (−14,9 Prozent) und Italien (−7,3 Prozent). Im Handel mit den zehn bedeutendsten Exportpartnern zeigten jeweils fünf Länder Zunahmen und fünf Länder Abnahmen. Die stärksten Zunahmen fanden sich bei den Vereinigten Staaten (+16,4 Prozent), der Schweiz (+10,2 Prozent) und dem Vereinigten Königreich (+16,0 Prozent), die stärksten Rückgänge zeigten Deutschland (−5,4 Prozent), Italien (−5,3 Prozent) und Tschechien (−7,0 Prozent).

Aus den Mitgliedstaaten der Europäischen Union importierte Österreich von Jänner bis April 2024 Waren im Wert von 42,38 Mrd. Euro (−7,8 Prozent). Der Wert der in die EU-Länder exportierten Waren verzeichnete mit −8,0 Prozent ebenfalls einen Rückgang im Vergleich zum Vorjahreszeitraum und betrug 43,72 Mrd. Euro. Das Handelsbilanzaktivum mit der Europäischen Union belief sich auf 1,34 Mrd. Euro, nach einem Überschuss von 1,55 Mrd. Euro in den ersten vier Monaten 2023.

Der Außenhandel mit Drittstaaten zeigte im Vergleich zur Vorjahresperiode eine Abnahme bei den Importen (−21,9 Prozent auf 20,29 Mrd. Euro) und eine leichte Zunahme bei den Exporten (+4,9 Prozent auf 21,80 Mrd. Euro). Daraus ergab sich ein Handelsbilanzüberschuss mit Drittstaaten von 1,50 Mrd. Euro (siehe Tabelle 2).

Im Zeitraum Jänner bis April 2024 sanken die Importe aus der Ukraine gegenüber dem Vergleichszeitraum vor Kriegsbeginn (Jänner bis April 2021) um 12,6 Prozent auf 0,33 Mrd. Euro. Die wichtigsten Importprodukte waren weiterhin Erze und Metallabfall. Exportseitig wurde eine leichte Zunahme um 5,2 Prozent auf 0,22 Mrd. Euro verzeichnet, mit medizinischen und pharmazeutischen Erzeugnissen als wichtigster Produktgruppe.

Der Handel mit der Russischen Föderation wies importseitig eine wertmäßige Abnahme gegenüber der Vergleichsperiode 2021 vor Beginn des Krieges mit der Ukraine auf (−13,2 Prozent auf 0,85 Mrd. Euro), wobei Gas das wichtigste Importgut war. Bei den Exporten kam es zu einer signifikanten Abnahme von 54,7 Prozent auf 0,30 Mrd. Euro. Die wichtigsten Produkte im Export waren im Jänner bis April 2024 medizinische und pharmazeutische Erzeugnisse.

Mit einem Importanteil von 7,5 Prozent (4,71 Mrd. Euro) und einem Exportanteil von 2,8 Prozent (1,81 Mrd. Euro) befand sich die Volksrepublik China im Zeitraum Jänner bis April 2024 – wie auch in den Vorjahren – unter den wichtigsten Handelspartnern Österreichs. Im Import nahm die Volksrepublik den zweiten Rang nach Deutschland ein, im Export die zehnte Stelle. Dabei sanken die Importe um 14,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 2023, während die Exporte einen deutlichen Zuwachs von 17,2 Prozent zeigten. Insgesamt entstand mit China das bei weitem höchste Handelsbilanzdefizit mit einem Handelspartner (−2,90 Mrd. Euro). Wichtigstes Handelsgut im Import war hierbei die Gruppe elektrische Maschinen und Geräte, wobei vor allem Produkte aus der Gruppe Arbeitsmaschinen exportiert wurden.

Aus Taiwan importierte Österreich im Zeitraum Jänner bis April 2024 beinahe um ein Fünftel weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres (−19,4 Prozent auf 0,41 Mrd. Euro). Die Exporte nach Taiwan gingen im gleichen Zeitraum um 43,3 Prozent zurück (auf 0,20 Mrd. Euro). Elektrische Maschinen und Geräte waren die wichtigsten Produkte im Import, im Export waren es Arbeitsmaschinen.

Der Wert von Importen aus Israel stieg im Vergleich zu den ersten vier Monaten des Vorjahres um 32,9 Prozent auf 0,12 Mrd. Euro. Auf der Exportseite kam es hingegen zu einer Abnahme von 12,0 Prozent auf 0,18 Mrd. Euro. Die wichtigsten Produkte sowohl im Import als auch im Export waren im Zeitraum Jänner bis April 2024 medizinische und pharmazeutische Erzeugnisse.

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