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Wirtschaftsleistung im 3. Quartal um 1,8 Prozent zurückgegangen

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Insbesondere Industrie und Handel für Rückgang des BIP verantwortlich

Inflation EURO Geldschein Pfeil geht nach unten

Im 3. Quartal 2023 lag die österreichische Wirtschaftsleistung real um
1,8 Prozent unter dem Vorjahresquartal. Im Vergleich zum 2. Quartal 2023 ging das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) laut vorläufigen Berechnungen von Statistik Austria um 0,5 Prozent (saison- und kalenderbereinigt) zurück.

„Österreichs Wirtschaft steckt in einer Rezession: Im 3. Quartal ging das Bruttoinlandsprodukt zum zweiten Mal in Folge zurück und verringerte sich im Vergleich zum Vorjahresquartal um 1,8 Prozent. Die Entwicklung lässt sich vor allem auf die rückläufige Wirtschaftsleistung in Industrie und Handel zurückführen. Die Nächtigungszahlen im Tourismus bewegen sich hingegen auf Rekordniveau: Mit mehr als 80 Millionen Übernachtungen zwischen Mai und Oktober waren österreichische Beherbergungsbetriebe heuer so gut gebucht wie in keinem anderen Sommer“, so Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas in der aktuellen Ausgabe der „Austrian Economic Barometer“-Pressekonferenz.
 

Wirtschaftsleistung im 3. Quartal 2023 neuerlich gesunken
Nach der konjunkturellen Hochphase bis Mitte 2022 setzt sich die abflauende Wirtschaftsentwicklung mit leicht negativen Wachstumsraten seit dem 2. Quartal 2023 fort. Im Vergleich zum Vorjahresquartal ging die Wirtschaftsleistung preisbereinigt im 2. Quartal 2023 um 1,4 Prozent und im 3. Quartal 2023 um 1,8 Prozent zurück. Zum Rückgang im 3. Quartal 2023 haben vor allem die Bereiche Handel (−7,6 Prozent), Verkehr (−9,0 Prozent) und Industrie (−4,2 Prozent) beigetragen. Weiterhin positive Wachstumsraten verzeichnete vor allem der Bereich öffentliche Verwaltung, Bildung und Gesundheit (+5,6 Prozent).


Inflationsrückgang legt eine Pause ein
Die Inflationsrate sank nach einem Höchstwert von 11,2 Prozent im Jänner 2023 auf zuletzt 5,4 Prozent im Oktober und verblieb – gemäß Schnellschätzung – auch im November 2023 auf diesem Wert. Die Energiepreise haben mittlerweile eine senkende Wirkung auf die Inflationsrate. Insbesondere das Preisniveau von Treibstoffen (−9,7 Prozent), Heizöl (−20,9 Prozent) und Strom (−12,3 Prozent) war im Oktober 2023 deutlich niedriger als im Vorjahresmonat. Erdgas (+24,0 Prozent) und Fernwärme (+12,0 Prozent) kosteten aber weiterhin deutlich mehr als im Vorjahr. Die anhaltenden Preiserhöhungen von Dienstleistungen, insbesondere in den Bereichen Gastronomie (+10,9 Prozent) und Wohnen (+5,1 Prozent; darunter Mieten +9,4 Prozent und Handwerkerdienstleistungen +9,2 Prozent; alle Werte Oktober 2023), wurden zuletzt jedoch immer bedeutender. Dienstleistungen trugen mit 3,49 Prozentpunkten deutlich mehr als die Hälfte zur Inflationsrate von 5,4 Prozent im Oktober bei, während Energie die Inflation um 0,71 Prozentpunkte dämpfte.


Umsätze in Industrie und Bau im Oktober weiter zurückgegangen
Die Umsätze des produzierenden Bereichs sind im Oktober 2023 weiter zurückgegangen und lagen der Konjunktur-Frühschätzung zufolge um 10,3 Prozent unter dem Ergebnis vom Oktober 2022. In der Industrie ging der Umsatz um 12,0 Prozent zurück, während er im Baubereich um 0,1 Prozent stieg.
 

Importe und Exporte im August zurückgegangen
Im August 2023 sank der Wert der Exporte im österreichischen Außenhandel verglichen mit August 2022 um 1,2 Prozent auf 14,58 Mrd. Euro. Gleichzeitig sank der Importwert von Waren um 15,0 Prozent auf 14,83 Mrd. Euro. Im Vergleich mit dem Corona-Vorkrisenniveau 2019 zeigten sich im August 2023 Zuwächse von 29,3 Prozent bei den Importen und 33,2 Prozent bei den Exporten gegenüber August 2019. In den ersten acht Monaten 2023 lagen die Importe um 2,3 Prozent unter und die Exporte um 4,7 Prozent über den Werten des Zeitraums Jänner bis August 2022.


Beschäftigung über Vorkrisenniveau; offene Stellen hoch, aber rückläufig
Die Beschäftigtenverhältnisse sind laut Dachverband der Sozialversicherungsträger im Oktober 2023 um 0,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen, seit dem Höchststand im Juli 2023 ist jedoch eine rückläufige Tendenz feststellbar. Die Beschäftigung im Oktober 2023 liegt dennoch weiterhin über dem Vorkrisenniveau (+4,1 Prozent im Vergleich zu Oktober 2019).

Laut vorläufigen Ergebnissen der Offene-Stellen-Erhebung lag die Zahl der offenen Stellen im 3. Quartal 2023 bei 202 300. Verglichen mit dem Vorquartal ist die Anzahl der vakanten Stellen zwar weiter rückläufig (−5,5 Prozent), liegt jedoch noch immer auf hohem Niveau.


Tourismus: Sommersaison 2023 bilanziert mit Nächtigungsrekord
Die touristische Sommersaison (Mai bis Oktober 2023) schloss mit 80,89 Mio. Nächtigungen in österreichischen Beherbergungsbetrieben. Damit lagen die Übernachtungen um 3,9 Prozent über denen des Sommers 2022 (77,89 Mio.) sowie 2,4 Prozent über dem Corona-Vorkrisenniveau von 2019 (78,97 Mio.) und erreichten ein Allzeithoch. Dabei gab es 57,04 Mio. Nächtigungen von Gästen aus dem Ausland (gegenüber Sommer 2022: +6,5 Prozent; gegenüber 2019: +2,4 Prozent) und 23,85 Mio. Übernachtungen inländischer Gäste (gegenüber 2022: −1,9 Prozent; gegenüber 2019: +2,4 Prozent).

Im Vergleich zu 2019 wurden in allen Bundesländern außer Niederösterreich (−2,7 Prozent), Wien (−1,3 Prozent) und Kärnten (−0,8 Prozent) die Nächtigungszahlen des Sommers 2019 überschritten, besonders deutlich in Vorarlberg (+7,0 Prozent) und in der Steiermark (+6,9 Prozent).

Der Tourismus in den Landeshauptstädten und Wien, der coronabedingt besonders stark eingebrochen war, hat sich wieder erholt und erreichte mit 14,62 Mio. Nächtigungen beinahe das Vorpandemie-Sommerniveau 2019 (14,71 Mio.). Das sind etwa 2 Mio. oder um 16,2 Prozent mehr Nächtigungen als im Sommer 2022 (12,59 Mio.).

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