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Inflation lag im Oktober 2023 bei 5,4 Prozent

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Zu Jahresbeginn 2023 war die Inflationsrate noch mehr als doppelt so hoch

Wort Inflation groß im Vordergrund

Im Oktober 2023 stieg der Verbraucherpreisindex laut Statistik Austria auf 121,8 Punkte. Damit lagen die Verbraucherpreise um 5,4 Prozent über dem Niveau von Oktober 2022 (September 2023: 6,0 Prozent). Im Vergleich zum Vormonat September 2023 erhöhte sich das durchschnittliche Preisniveau um 0,3 Prozent.

„Im Oktober 2023 lag die Inflation in Österreich bei 5,4 Prozent. Das ist weniger als die Hälfte der Inflationsrate vom Jänner 2023 und der niedrigste Wert seit Jänner 2022. Das hat vor allem damit zu tun, dass Treibstoffe deutlich günstiger als im Vorjahr sind. Außerdem haben sich die Preisanstiege insbesondere bei Nahrungsmitteln und bei Möbeln abgeschwächt“, erklärt Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.

Restaurants und Hotels sowie Wohnen für fast die Hälfte der Inflation verantwortlich
Die Preise für Restaurants und Hotels stiegen durchschnittlich um 11,0 Prozent (Einfluss: +1,41 Prozentpunkte) und blieben damit der bedeutendste Treiber der Inflation im Jahresabstand. Die Teuerungen fielen etwas schwächer aus als im September (+11,5 Prozent; Einfluss: +1,45 Prozentpunkte). Für Bewirtungsdienstleistungen zahlte man um 10,9 Prozent mehr (Einfluss: +1,24 Prozentpunkte; September: +11,3 Prozent, Einfluss: +1,25 Prozentpunkte). Die Preise für Beherbergungsdienstleistungen stiegen um 11,1 Prozent (Einfluss: +0,17 Prozentpunkte; September: +12,8 Prozent, Einfluss: +0,19 Prozentpunkte).

Wohnung, Wasser, Energie verteuerten sich durchschnittlich um 5,1 Prozent (Einfluss: +1,00 Prozentpunkte), etwas stärker als im Vormonat (+4,5 Prozent; Einfluss: +0,88 Prozentpunkte). Hauptverantwortlich dafür waren die Preise für Haushaltsenergie, die merklich weniger stark zurückgingen (−3,5 Prozent, Einfluss: −0,30 Prozentpunkte) als im September (−6,1 Prozent, Einfluss: −0,41 Prozentpunkte). Dazu trugen insbesondere die Strompreise bei, die sich mit −12,3 Prozent (Einfluss: −0,28 Prozentpunkte) deutlich weniger stark als im September verbilligten (−25,9 Prozent, Einfluss: −0,63 Prozentpunkte), teilweise deshalb, weil ab Oktober 2023 der im Oktober 2022 eingeführte NÖ-Rabatt entfiel. Weiterhin wirkten aber die Strompreisbremse, der Netzkostenzuschuss für GIS-befreite Haushalte sowie der Stromkostenergänzungszuschuss (für Haushalte mit mehr als drei Personen) insgesamt preisverringernd. Günstiger hingegen wurden Heizöl (Oktober: −20,9 Prozent, Einfluss: −0,15 Prozentpunkte; September: −17,3 Prozent; Einfluss: −0,11 Prozentpunkte) sowie feste Brennstoffe (Oktober: −25,2 Prozent, Einfluss: −0,13 Prozentpunkte; September: −17,0 Prozent; Einfluss: −0,06 Prozentpunkte). Gas verteuerte sich weniger kräftig (+24,0 Prozent; Einfluss: +0,17 Prozentpunkte) als im September (+35,1 Prozent; Einfluss: +0,26 Prozentpunkte). Das gleiche gilt auch für Fernwärme (Oktober: +12,0 Prozent, Einfluss: +0,09 Prozentpunkte; September: +18,5 Prozent, Einfluss: +0,13 Prozentpunkte). Mieten (inkl. Neuvermietungen) hingegen wurden um 9,4 Prozent erhöht (Einfluss: +0,51 Prozentpunkte; September: +8,9 Prozent, Einfluss: +0,47 Prozentpunkte). Die Instandhaltung von Wohnungen verteuerte sich um 8,2 Prozent (Einfluss: +0,50 Prozentpunkte; September: +8,8 Prozent, Einfluss: +0,53 Prozentpunkte), wobei insbesondere Materialkosten anstiegen (Oktober: +7,7 Prozent, Einfluss: +0,32 Prozentpunkte; September: +8,6 Prozent, Einfluss: +0,35 Prozentpunkte).

Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke verteuerten sich durchschnittlich um 7,2 Prozent (Einfluss: +0,84 Prozentpunkte) und damit deutlich weniger kräftig als im September (+8,4 Prozent; Einfluss: +0,95 Prozentpunkte). Ausschlaggebend dafür war die Preisentwicklung der Nahrungsmittel (+6,8 Prozent, Einfluss: +0,70 Prozentpunkte; September: +8,0 Prozent, Einfluss: +0,81 Prozentpunkte). Der Preisdruck nahm insbesondere bei Brot und Getreideerzeugnissen ab (Oktober: +8,2 Prozent, Einfluss: +0,17 Prozentpunkte; September: +11,6 Prozent, Einfluss: +0,23 Prozentpunkte). Auch Milch, Käse und Eier verzeichneten insgesamt weniger starke Teuerungen (Oktober: +3,9 Prozent, Einfluss: +0,07 Prozentpunkte; September: +5,6 Prozent, Einfluss: +0,09 Prozentpunkte).

Fleisch kostete um 5,9 Prozent mehr (Einfluss: +0,14 Prozentpunkte). Die Preise stiegen für Gemüse um 8,9 Prozent und für Obst um 3,7 Prozent. Öle und Fette hingegen verbilligten sich um 5,8 Prozent (darunter Butter: −20,5 Prozent). Alkoholfreie Getränke verteuerten sich um 11,1 Prozent (Einfluss: +0,14 Prozentpunkte), wozu überwiegend Limonaden (+13,5 Prozent) beitrugen.

Für Freizeit und Kultur wurden die Preise durchschnittlich um 7,6 Prozent erhöht (Einfluss: +0,79 Prozentpunkte), etwas weniger stark als im September (+8,2 Prozent; Einfluss: +0,86 Prozentpunkte). Vor allem bei Pauschalreisen war im Oktober ein etwas geringerer Preisanstieg zu beobachten (+12,7 Prozent, Einfluss: +0,20 Prozentpunkte) als im September (+14,1 Prozent, Einfluss: +0,25 Prozentpunkte). Freizeit- und Kulturdienstleistungen verteuerten sich um 5,5 Prozent (Einfluss: +0,22 Prozentpunkte).

Die Teuerung für Hausrat und laufende Instandhaltung des Hauses fiel mit durchschnittlich +3,6 Prozent (Einfluss: +0,24 Prozentpunkte) markant weniger kräftig aus als im September (+6,0 Prozent; Einfluss: +0,39 Prozentpunkte). Hauptverantwortlich dafür waren Möbel und andere Einrichtungsgegenstände (Oktober: +3,6 Prozent, Einfluss: +0,11 Prozentpunkte; September: +7,6 Prozent, Einfluss: +0,22 Prozentpunkte).

Die Preise für Verkehr zeigten sich mit durchschnittlich −0,1 Prozent als annähernd preisstabil (Einfluss: −0,03 Prozentpunkte), nachdem sie im September noch um 1,3 Prozent (Einfluss: +0,16 Prozentpunkte) gestiegen waren. Bei den Treibstoffen erwies sich der preisdämpfende Effekt im Oktober (−9,7 Prozent; Einfluss: −0,43 Prozentpunkte) als kraftvoller als im September (−5,6 Prozent; Einfluss: −0,26 Prozentpunkte). Teuerungen für Reparaturen privater Verkehrsmittel (+8,9 Prozent; Einfluss: +0,16 Prozentpunkte), für neue Kraftfahrzeuge (+5,6 Prozent, Einfluss: +0,10 Prozentpunkte) sowie für Flugtickets (+12,3 Prozent, Einfluss: +0,07 Prozentpunkte) konnten dies größtenteils ausgleichen.

Inflation Oktober 2023 gegenüber September 2023: +0,3 Prozent
Hauptpreistreiber im Vergleich zum Vormonat September 2023 war der Strom (durchschnittlich +10,3 Prozent; Einfluss: +0,18 Prozentpunkte). Als Hauptpreisdämpfer im Vergleich zum Vormonat erwiesen sich saisonbedingt billigere Pauschalreisen (durchschnittlich −7,5 Prozent; Einfluss: −0,15 Prozentpunkte).

Teuerung laut harmonisiertem Verbraucherpreisindex lag im Oktober 2023 bei 4,9 Prozent
Der Indexstand des auf europäischer Ebene harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI 2015) lag im Oktober 2023 bei 132,24 (September 2023 revidiert: 131,75). Die harmonisierte Inflationsrate betrug 4,9 Prozent (September 2023 revidiert: +5,8 Prozent) und war geringer als jene des Verbraucherpreisindex (VPI). Preisanstiege für die Instandhaltung von Wohnungen, für Pauschalreisen sowie für Versicherungen (jeweils geringere Gewichtungsanteile im HVPI als im VPI) dämpften den HVPI merklich gegenüber dem VPI. Teurere Nahrungsmittel hingegen (größere Gewichtungsanteile im HVPI als im VPI) erhöhten den HVPI gegenüber dem VPI.

Täglicher Einkauf höher als Gesamtinflation, wöchentlicher Einkauf etwas geringer
Das Preisniveau des Mikrowarenkorbs, der überwiegend Nahrungsmittel, aber auch Tageszeitungen oder den Kaffee im Kaffeehaus enthält und den täglichen Einkauf widerspiegelt, stieg im Jahresabstand um 8,3 Prozent (September: +9,7 Prozent).

Das Preisniveau des Miniwarenkorbs, der einen wöchentlichen Einkauf abbildet und neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe enthält, stieg im Jahresvergleich um 3,1 Prozent (September: +4,9 Prozent).

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