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Inflation lag im November 2023 bei 5,3 Prozent

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Trend sinkender Inflationsraten verliert an Dynamik

Tafel mit Zahlen mit Konjunkturverlauf im Vordergrund

Im November 2023 stieg der Verbraucherpreisindex laut Statistik Austria auf 122,1 Punkte. Damit lagen die Verbraucherpreise in Österreich um 5,3 Prozent über dem Niveau von November 2022 (Schnellschätzung vom 30.11.2023: 5,4 Prozent). Im Vergleich zum Vormonat Oktober 2023 erhöhte sich das durchschnittliche Preisniveau um 0,2 Prozent (Schnellschätzung 0,4 Prozent).

„Im November 2023 ging die Inflation in Österreich nur noch leicht auf 5,3 Prozent zurück, nach 5,4 Prozent im Oktober. Der bisherige Trend sinkender Inflationsraten schwächt sich damit deutlich ab. Aktuell beobachten wir sehr gegensätzliche Preisbewegungen: Einerseits verringerte sich der Preisauftrieb in vielen Bereichen, insbesondere bei Restaurants, und Treibstoffe waren weiterhin deutlich günstiger als im Vorjahresmonat. Andererseits wirkte die Haushaltsenergie weniger preisdämpfend als in den vergangenen Monaten und Pauschalreisen verteuerten sich stark“, erklärt Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.

Ohne Ausgaben für Restaurants und Hotels sowie für Wohnen läge die Inflation bei 2,9 Prozent
Der Anstieg der Preise für Restaurants und Hotels (durchschnittlich +10,7 Prozent) beeinflusste die Inflationsrate mit +1,35 Prozentpunkten und war damit erneut der wichtigste Treiber der Inflation im Jahresvergleich. Die Teuerung fiel etwas weniger stark aus als im Oktober (+11,0 Prozent; Einfluss: +1,41 Prozentpunkte). Als hauptverantwortlich dafür erwiesen sich Bewirtungsdienstleistungen, die sich weniger kräftig (+10,5 Prozent, Einfluss: +1,17 Prozentpunkte) verteuerten als im Oktober (+10,9 Prozent; Einfluss: +1,24 Prozentpunkte). Bei Beherbergungsdienstleistungen hingegen nahm der Preisdruck zu (+12,4 Prozent, Einfluss: +0,19 Prozentpunkte; Oktober: +11,2 Prozent, Einfluss: +0,17 Prozentpunkte).

Die Preise für Wohnung, Wasser, Energie stiegen durchschnittlich um 5,5 Prozent (Einfluss: +1,05 Prozentpunkte), etwas stärker als im Vormonat (+5,0 Prozent; Einfluss: +0,98 Prozentpunkte). Ausschlaggebend dafür waren die Preise für Haushaltsenergie, die sich weniger stark verbilligten (−2,1 Prozent, Einfluss: −0,20 Prozentpunkte) als im Oktober (−3,9 Prozent, Einfluss: −0,32 Prozentpunkte). Dazu trug überwiegend die Preisentwicklung von Strom bei (November −9,8 Prozent; Einfluss: −0,21 Prozentpunkte; Oktober: −13,1 Prozent, Einfluss: −0,30 Prozentpunkte), bei dem auch die Strompreisbremse, der Netzkostenzuschuss für GIS-befreite Haushalte sowie der Stromkostenergänzungszuschuss (für Haushalte mit mehr als drei Personen) insgesamt dämpfend wirkten. Auch Heizöl verbilligte sich (−19,3 Prozent; Einfluss: −0,12 Prozentpunkte) weniger kräftig als im Oktober (−20,9 Prozent, Einfluss: −0,15 Prozentpunkte). Die Preise für feste Brennstoffe hingegen gingen etwa gleich stark (−25,6 Prozent; Einfluss: −0,13 Prozentpunkte) wie im Oktober zurück (−25,2 Prozent; Einfluss: −0,13 Prozentpunkte). Konstant verteuerten sich die Gaspreise (November und Oktober: jeweils +24,0 Prozent, Einfluss: jeweils +0,17 Prozentpunkte). Die Mieten (inkl. Neuvermietungen) stiegen um 9,3 Prozent (Einfluss: +0,50 Prozentpunkte; Oktober: +9,4 Prozent, Einfluss: +0,51 Prozentpunkte). Die Instandhaltung von Wohnungen verteuerte sich um 8,1 Prozent (Einfluss: +0,48 Prozentpunkte; Oktober: +8,2 Prozent, Einfluss: +0,50 Prozentpunkte). Hauptverantwortlich dafür waren die Materialkosten (November: +7,6 Prozent, Einfluss: +0,31 Prozentpunkte; Oktober: +7,7 Prozent, Einfluss: +0,32 Prozentpunkte).

Die Teuerung für Freizeit und Kultur fiel mit durchschnittlich +8,3 Prozent (Einfluss: +0,87 Prozentpunkte) kräftiger aus als im Oktober (+7,6 Prozent; Einfluss: +0,79 Prozentpunkte). Als ausschlaggebend dafür erwiesen sich teurere Pauschalreisen (November: +17,0 Prozent, Einfluss: +0,30 Prozentpunkte; Oktober: +12,7 Prozent, Einfluss: +0,20 Prozentpunkte). Auch bei Freizeit- und Kulturdienstleistungen stiegen die Preise (November: +6,4 Prozent, Einfluss: +0,24 Prozentpunkte; Oktober: +5,5 Prozent, Einfluss: +0,22 Prozentpunkte). Sonstige Freizeitartikel und -geräte, Gartenartikel und Heimtiere hingegen zeigten insgesamt weniger starke Teuerungen (November: +6,8 Prozent, Einfluss: +0,17 Prozentpunkte; Oktober: +7,3 Prozent, Einfluss: +0,19 Prozentpunkte).

Die Preise für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke stiegen durchschnittlich um 7,3 Prozent (Einfluss: +0,83 Prozentpunkte) und damit ähnlich stark wie im Oktober (+7,2 Prozent; Einfluss: +0,84 Prozentpunkte). Hauptverantwortlich dafür waren teurere Nahrungsmittel (+6,9 Prozent, Einfluss: +0,70 Prozentpunkte; Oktober: +6,8 Prozent, Einfluss: +0,70 Prozentpunkte). Insbesondere die Preisentwicklung bei Gemüse trug dem leichten Anstieg bei (November: +11,6 Prozent, Einfluss: +0,15 Prozentpunkte; Oktober: +8,9 Prozent, Einfluss: +0,12 Prozentpunkte). Brot und Getreideerzeugnisse kosteten um 7,9 Prozent mehr (Einfluss: +0,16 Prozentpunkte). Fleisch verteuerte sich um 6,3 Prozent (Einfluss: +0,15 Prozentpunkte). Die Gruppe Zucker, Marmelade, Honig, Schokolade und Süßwaren verzeichnete Teuerungen von 10,9 Prozent (Einfluss: +0,08 Prozentpunkte). Die Preise für Obst wurden um 4,9 Prozent erhöht, jene für Milch, Käse und Eier moderat um 2,8 Prozent. Öle und Fette hingegen kosteten um 3,7 Prozent weniger (darunter Butter: −17,6 Prozent). Die Preise für alkoholfreie Getränke stiegen um 10,7 Prozent (Einfluss: +0,13 Prozentpunkte), was hauptsächlich auf die Preisentwicklung von Limonaden (+12,3 Prozent) zurückgeht.

Die Preise für Verkehr sanken durchschnittlich um 0,6 Prozent (Einfluss: −0,09 Prozentpunkte), nachdem sie im Oktober mit −0,1 Prozent (Einfluss: −0,03 Prozentpunkte) annähernd preisstabil gewesen waren. Ausschlaggebend für diesen Rückgang war ein Sinken der Preise für gebrauchte Kraftwagen (November −3,6 Prozent, Einfluss: −0,06 Prozentpunkte; Oktober: −0,3 Prozent, Einfluss: 0,00 Prozentpunkte). Günstiger wurden zudem die Treibstoffe (November −10,5 Prozent, Einfluss: −0,42 Prozentpunkte; Oktober: −9,7 Prozent, Einfluss: −0,43 Prozentpunkte). Im Gegensatz dazu stiegen die Preise für Reparaturen privater Verkehrsmittel um 8,3 Prozent (Einfluss: +0,14 Prozentpunkte), jene für neue Kraftwagen um 5,1 Prozent (Einfluss: +0,08 Prozentpunkte) sowie jene für Flugtickets um 12,5 Prozent (Einfluss: +0,07 Prozentpunkte).


Inflation November 2023 gegenüber Oktober 2023: +0,2 Prozent
Hauptpreistreiber im Vergleich zum Vormonat Oktober 2023 waren Pauschalreisen (durchschnittlich +11,7 Prozent; Einfluss: +0,22 Prozentpunkte). Als Hauptpreisdämpfer im Vergleich zum Vormonat erwiesen sich billigere Treibstoffe (durchschnittlich −3,9 Prozent; Einfluss: −0,12 Prozentpunkte).


Teuerung laut harmonisiertem Verbraucherpreisindex lag im November 2023 bei 4,9 Prozent
Der Indexstand des auf europäischer Ebene harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI 2015) lag im November 2023 bei 132,47. Die harmonisierte Inflationsrate betrug 4,9 Prozent (Oktober 2023: ebenfalls +4,9 Prozent) und war geringer als jene des Verbraucherpreisindex (VPI). Teuerungen für die Instandhaltung von Wohnungen, für Pauschalreisen sowie für Versicherungen (jeweils geringere Gewichtungsanteile im HVPI als im VPI) dämpften den HVPI deutlich gegenüber dem VPI.  Preisanstiege für Nahrungsmittel hingegen (größere Gewichtungsanteile im HVPI als im VPI) erhöhten den HVPI gegenüber dem VPI.

Preisanstieg bei täglichem Einkauf höher als Gesamtinflation, bei Wocheneinkauf geringer
Das Preisniveau des Mikrowarenkorbs, der überwiegend Nahrungsmittel, aber auch Tageszeitungen oder den Kaffee im Kaffeehaus enthält und den täglichen Einkauf widerspiegelt, stieg im Jahresabstand um 7,2 Prozent (Oktober: +8,3 Prozent).

Das Preisniveau des Miniwarenkorbs, der einen wöchentlichen Einkauf abbildet und neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe enthält, stieg im Jahresvergleich um 3,0 Prozent (Oktober: +3,1 Prozent)

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