Im Juni 2023 stieg der Wert der Exporte laut vorläufiger Ergebnisse
von Statistik Austria im Vergleich zu Juni 2022 um 3,4 % auf 17,34 Mrd. Euro. Gleichzeitig sank der Importwert von Waren um 2,4 % auf 17,26 Mrd. Euro. Daraus ergab sich ein Handelsbilanzaktivum von 0,07 Mrd. Euro.
Aus den Mitgliedstaaten der Europäischen Union importierte Österreich im Juni 2023 Waren im Wert von 11,27 Mrd. Euro, Waren im Wert von 11,76 Mrd. Euro wurden in diese Länder exportiert. Gegenüber Juni 2022 gingen die Intra-EU-Importe um 6,7 Prozent zurück, die Intra-EU-Exporte stiegen hingegen um 2,6 Prozent. Dies führte zu einer positiven Handelsbilanz mit den Mitgliedstaaten der Europäischen Union in Höhe von 0,49 Mrd. Euro.
Die Importe aus Drittstaaten beliefen sich im Juni 2023 auf 6,00 Mrd. Euro und stiegen mit einem Plus von 6,8 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat an; die Extra-EU-Exporte stiegen ebenfalls um 4,9 Prozent auf 5,57 Mrd. Euro. Das daraus resultierende Passivum der Handelsbilanz mit Drittstaaten lag bei 0,42 Mrd. Euro (siehe Tabelle 1).
Die vier bedeutendsten Produktgruppen im österreichischen Außenhandel – Maschinen und Fahrzeuge, bearbeitete Waren, chemische Erzeugnisse und sonstige Fertigwaren – zeigten zusammen eine exportseitige Zunahme von 3,9 Prozent auf 14,70 Mrd. Euro. Der größte absolute Exportzuwachs in dieser Gruppe wurde mit Maschinen und Fahrzeugen (+13,4 Prozent; +0,81 Mrd. Euro) erzielt, wobei die Untergruppe Straßenfahrzeuge hier besonders stark zulegte (+15,1 Prozent; +0,23 Mrd. Euro). Importseitig wiesen die vier bedeutendsten Produktgruppen eine Steigerung um 2,2 Prozent auf 13,66 Mrd. Euro auf. Unter diesen verzeichneten Maschinen und Fahrzeuge (+9,2 Prozent; +0,51 Mrd. Euro) den stärksten absoluten Anstieg, gefolgt von sonstigen Fertigwaren (+10,9 Prozent, +0,24 Mrd. Euro).
Außerhalb der vier bedeutendsten Produktgruppen verzeichneten Brennstoffe und Energie die stärksten absoluten Rückgänge im Import (−31,2 Prozent; −0,60 Mrd. Euro). Die Untergruppe Gas verzeichnete hier eine wertmäßige Abnahme von 51,2 Prozent, während gleichzeitig die importierte Menge um 21,3 Prozent anstieg. Bei der Untergruppe Erdöl und Erdölerzeugnisse zeigte sich bei einer wertmäßigen Abnahme von 17,3 Prozent eine Zunahme der Importmenge um 45,5 Prozent.
1. Halbjahr 2023: Einfuhren um 0,2 Prozent gesunken, Ausfuhren um 5,9 Prozent gestiegen
Der Gesamtwert der Einfuhren von Waren lag im Zeitraum Jänner bis Juni 2023 laut vorläufiger Ergebnisse von Statistik Austria bei 105,59 Mrd. Euro, die Ausfuhren von Waren beliefen sich auf 102,17 Mrd. Euro. Entsprechend sanken die Einfuhren im Vergleichszeitraum um 0,2 Prozent, die Ausfuhren stiegen um 5,9 Prozent. Das Defizit der Handelsbilanz sank auf 3,42 Mrd. Euro, nach 9,32 Mrd. Euro in der Vorjahresperiode.
Von Jänner bis Juni 2023 zeigten alle der zehn wichtigsten Importpartner, mit Ausnahme der Schweiz (+9,2 Prozent), den Vereinigten Staaten (+32,9 Prozent) und Frankreich (+9,4 Prozent), importseitige Abnahmen. Neben dem Rückgang bei Deutschland, Österreichs bedeutendstem Handelspartner (−2,0 Prozent), gab es vorwiegend Abnahmen im Handel mit China (−3,9 Prozent), Italien (−3,6 Prozent) und Tschechien (−4,4 Prozent). Exportseitig verzeichneten die zehn bedeutendsten Exportpartner Anstiege – mit Ausnahme von Italien (−5,3 Prozent), Ungarn (−5,1 Prozent) und Polen (−0,5 Prozent) – insbesondere Deutschland (+7,5 Prozent), Belgien (+104,8 Prozent) und die Vereinigten Staaten (+13,7 Prozent) sind hier zu nennen.
Aus den Mitgliedstaaten der Europäischen Union importierte Österreich im 1. Halbjahr 2023 Waren im Wert von 67,45 Mrd. Euro (−2,5 Prozent). Der Wert der in die EU-Länder exportierten Waren verzeichnete mit +5,5 Prozent einen Zuwachs gegenüber der Vorjahresperiode und betrug 70,50 Mrd. Euro. Das Handelsbilanzaktivum mit der Europäischen Union belief sich auf 3,05 Mrd. Euro, nach einem Defizit von 2,37 Mrd. Euro im Zeitraum Jänner bis Juni 2022.
Der Außenhandel mit Drittstaaten zeigte im Vergleich zur Vorjahresperiode eine Zunahme sowohl bei den Importen (+4,2 Prozent auf 38,14 Mrd. Euro) als auch bei den Exporten (+6,9 Prozent auf 31,67 Mrd. Euro). Daraus ergab sich ein Handelsbilanzpassivum mit Drittstaaten von 6,47 Mrd. Euro (siehe Tabelle 2).
Im Zeitraum Jänner bis Juni 2023 nahmen die Importe aus der Ukraine gegenüber dem Vergleichszeitraum vor Kriegsbeginn (Jänner bis Juni 2021) um 2,4 Prozent auf 0,53 Mrd. Euro ab. Die wichtigsten Importprodukte waren weiterhin Erze und Metallabfall. Exportseitig wurde hingegen eine Zunahme um 10,7 Prozent auf 0,32 Mrd. Euro verzeichnet, mit medizinischen und pharmazeutischen Erzeugnissen als wichtigster Produktgruppe.
Der Handel mit der Russischen Föderation wies importseitig ein markantes wertmäßiges Plus gegenüber der Vergleichsperiode 2021 vor Beginn des Krieges mit der Ukraine auf (+50,5 Prozent auf 2,41 Mrd. Euro), wobei Gas das wichtigste Importgut war. Auf der Exportseite kam es hingegen zu einer Abnahme von 25,8 Prozent auf 0,72 Mrd. Euro. Die wichtigsten Produkte im Export waren im Zeitraum Jänner bis Juni 2023 medizinische und pharmazeutische Erzeugnisse.
Mit einem Importanteil von 7,4 Prozent (7,85 Mrd. Euro) und einem Exportanteil von 2,5 Prozent (2,52 Mrd. Euro) befand sich die Volksrepublik China in der Berichtsperiode Jänner bis Juni 2023 – wie auch in den Vorjahren – unter den wichtigsten Handelspartnern Österreichs. Im Import nahm die Volksrepublik den zweiten Rang nach Deutschland ein, im Export fand sie sich an elfter Stelle. Im Import kam es mit −3,9 Prozent im Vergleich zur Vorjahresperiode 2022 zu einer leichten Abnahme. Der Export zeigte ebenfalls einen leichten Rückgang von 6,5 Prozent. Dadurch entstand das bei weitem höchste Handelsbilanzdefizit mit einem Handelspartner (−5,32 Mrd. Euro). Wichtigstes Handelsgut im Import war hierbei die Gruppe elektrische Maschinen und Geräte, wobei vor allem Produkte aus der Gruppe Arbeitsmaschinen exportiert wurden.