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Außenhandel im September 2023 weiter rückläufig

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Stärker als Exporte gesunkene Importe führen zu Handelsbilanzüberschuss

Links und rechts Geschäftstätigkeiten mit Laptop, Mittig LKW, Gappelstappler und Flugzeut mit Containern

Im September 2023 sank der Wert der Exporte im österreichischen Außenhandel laut vorläufiger Ergebnisse von Statistik Austria im Vergleich zu September 2022 um 6,9 Prozent auf 16,50 Mrd. Euro. Gleichzeitig sank der Importwert von Waren um 15,6 Prozent auf 16,30 Mrd. Euro. Damit wurden mehr Waren exportiert als importiert – das dabei entstandene Handelsbilanzaktivum betrug 0,20 Mrd. Euro.

„Im September verbuchte der österreichische Außenhandel – nach März zum zweiten Mal in diesem Jahr – wieder eine positive Handelsbilanz, allerdings bei insgesamt rückläufigen Außenhandelszahlen. Dabei gingen die Werte der Ausfuhren mit −6,9 Prozent weitaus geringer zurück als die der Einfuhren mit −15,6 Prozent. Besonders stark beeinflusst wurde die Abnahme des Importwerts durch den Rückgang der Brennstoff- und Energieimportwerte um mehr als ein Drittel, gleichzeitig stieg die 
importierte Menge um mehr als ein Fünftel.

Vor allem die Gasimporte spielten eine entscheidende Rolle, deren Wert preisbedingt um 48,7 Prozent sank, während die Importmenge um 86,3 Prozent stieg“, so Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas. Aus den Mitgliedstaaten der Europäischen Union importierte Österreich im September 2023 Waren im Wert von 10,50 Mrd. Euro, Waren im Wert von 11,20 Mrd. Euro wurden in diese Länder exportiert. Gegenüber September 2022 gingen die Intra-EU-Importe zweistellig zurück (−17,2 Prozent), die Intra-EU-Exporte sanken weniger stark (−8,6 Prozent). Dies führte zu einer positiven Handelsbilanz mit den Mitgliedstaaten der Europäischen Union in Höhe von 0,69 Mrd. Euro.

Die Importe aus Drittstaaten beliefen sich im September 2023 auf 5,80 Mrd. Euro und gingen gegenüber dem Vorjahresmonat um 12,6 Prozent zurück; die Extra-EU-Exporte sanken um 3,0 Prozent auf 5,30 Mrd. Euro. Das daraus entstandene Passivum der Handelsbilanz mit Drittstaaten lag bei 0,50 Mrd. Euro (siehe Tabelle 1).

Die vier bedeutendsten Produktgruppen im österreichischen Außenhandel – Maschinen und Fahrzeuge, bearbeitete Waren, chemische Erzeugnisse und sonstige Fertigwaren – zeigten zusammen eine exportseitige Abnahme von 6,4 Prozent auf 14,01 Mrd. Euro. Die größte absolute Exportabnahme in dieser Gruppe wurde mit bearbeiteten Waren erzielt (−14,4 Prozent; −0,55 Mrd. Euro), wobei die Untergruppe Papiererzeugnisse hier besonders stark abnahm (−29,0 Prozent; −0,14 Mrd. Euro). Darauf folgte die Gruppe sonstige Fertigwaren (−10,3 Prozent; −0,20 Mrd. Euro). Am geringsten waren die absoluten Rückgänge im Export innerhalb der vier bedeutendsten Produktgruppen hingegen bei Maschinen und Fahrzeugen (−0,9 Prozent; −0,06 Mrd. Euro). Importseitig zeigten die vier bedeutendsten Produktgruppen eine Abnahme um 11,4 Prozent auf 12,73 Mrd. Euro. Darunter verzeichneten chemische Erzeugnisse (−5,5 Prozent; −0,14 Mrd. Euro) die geringsten absoluten Abnahmen, gefolgt von sonstigen Fertigwaren (−14,1 Prozent; −0,37 Mrd. Euro).

Außerhalb der vier bedeutendsten Produktgruppen verzeichneten Brennstoffe und Energie die stärksten absoluten Rückgänge im Import (−35,3 Prozent; −0,80 Mrd. Euro). Insbesondere die Untergruppe Gas nahm hier wertmäßig um 48,7 Prozent ab, während gleichzeitig die importierte Menge um 86,3 Prozent anstieg. Die Untergruppe Erdöl und Erdölerzeugnisse zeigte bei einer wertmäßigen Abnahme von 15,2 Prozent eine Zunahme der Importmenge um 13,9 Prozent.


Jänner bis September 2023: Einfuhren um 4,0 Prozent gesunken, Ausfuhren um 3,4 Prozent gestiegen
Im Zeitraum Jänner bis September 2023 lag der Gesamtwert der Einfuhren von Waren laut vorläufiger Ergebnisse von Statistik Austria bei 153,17 Mrd. Euro, und die Ausfuhren von Waren beliefen sich auf 149,64 Mrd. Euro. Entsprechend sanken die Einfuhren im Vergleichszeitraum um 4,0 Prozent, während die Ausfuhren um 3,4 Prozent stiegen. Das Defizit der Handelsbilanz sank auf 3,54 Mrd. Euro, nach 14,83 Mrd. Euro in der Vorjahresperiode.

Von Jänner bis September 2023 gab es für alle der zehn wichtigsten Importpartner, mit Ausnahme der Schweiz (+2,2 Prozent), den Vereinigten Staaten (+26,0 Prozent) und Frankreich (+3,3 Prozent), importseitige Abnahmen. Neben dem Rückgang bei Deutschland, Österreichs bedeutendstem Handelspartner (−6,3 Prozent), gab es vorwiegend Abnahmen im Handel mit China (−9,9 Prozent), Italien (−4,6 Prozent) und Tschechien (−13,1 Prozent). Exportseitig verzeichneten die zehn bedeutendsten Exportpartner Anstiege – mit Ausnahme von Italien (−7,6 Prozent), Ungarn (−5,0 Prozent), Polen (−0,8 Prozent) und Frankreich (−7,4 Prozent). Insbesondere Deutschland (+4,0 Prozent), die Vereinigten Staaten (+13,5 Prozent) und die Schweiz (+5,2 Prozent) zeigten deutliche Zuwächse.

Aus den Mitgliedstaaten der Europäischen Union importierte Österreich von Jänner bis September 2023 Waren im Wert von 98,19 Mrd. Euro (−6,4 Prozent). Der Wert der in die EU-Länder exportierten Waren verzeichnete mit +2,6 Prozent einen Zuwachs gegenüber der Vorjahresperiode und betrug 102,21 Mrd. Euro. Das Handelsbilanzaktivum mit der Europäischen Union belief sich auf 4,02 Mrd. Euro, nach einem Defizit von 5,28 Mrd. Euro im Zeitraum Jänner bis September 2022.

Der Außenhandel mit Drittstaaten zeigte im Vergleich zur Vorjahresperiode eine Zunahme sowohl bei den Importen (+0,8 Prozent auf 54,98 Mrd. Euro) als auch bei den Exporten (+5,4 Prozent auf 47,42 Mrd. Euro). Daraus ergab sich ein Handelsbilanzpassivum mit Drittstaaten von 7,56 Mrd. Euro (siehe Tabelle 2).

Im Zeitraum Jänner bis September 2023 nahmen die Importe aus der Ukraine gegenüber dem Vergleichszeitraum vor Kriegsbeginn (Jänner bis September 2021) um 8,4 Prozent auf 0,74 Mrd. Euro ab. Die wichtigsten Importprodukte waren weiterhin Erze und Metallabfall. Exportseitig wurde hingegen eine Zunahme um 5,4 Prozent auf 0,46 Mrd. Euro verzeichnet, mit medizinischen und pharmazeutischen Erzeugnissen als wichtigster Produktgruppe.

Der Handel mit der Russischen Föderation wies importseitig ein wertmäßiges Plus gegenüber der Vergleichsperiode 2021 vor Beginn des Krieges mit der Ukraine auf (+10,9 Prozent auf 3,18 Mrd. Euro), wobei Gas das wichtigste Importgut war. Auf der Exportseite kam es hingegen zu einer Abnahme von 28,9 Prozent auf 1,03 Mrd. Euro. Die wichtigsten Produkte im Export waren im Zeitraum Jänner bis September 2023 medizinische und pharmazeutische Erzeugnisse.

Mit einem Importanteil von 7,5 Prozent (11,48 Mrd. Euro) und einem Exportanteil von 2,5 Prozent (3,79 Mrd. Euro) befand sich die Volksrepublik China in der Berichtsperiode Jänner bis September 2023 – wie auch in den Vorjahren – unter den wichtigsten Handelspartnern Österreichs. Im Import nahm die Volksrepublik den zweiten Rang nach Deutschland ein, im Export fand sie sich an elfter Stelle. Im Import kam es mit −9,9 Prozent im Vergleich zur Vorjahresperiode 2022 zu einer leichten Abnahme. Der Export zeigte ebenfalls einen leichten Rückgang von 6,9 Prozent. Dadurch entstand das bei weitem höchste Handelsbilanzdefizit mit einem Handelspartner (−7,69 Mrd. Euro). Wichtigstes Handelsgut im Import war hierbei die Gruppe elektrische Maschinen und Geräte, wobei vor allem Produkte aus der Gruppe Arbeitsmaschinen exportiert wurden.

Der Handel mit Israel wies importseitig ein wertmäßiges Plus gegenüber der Vergleichsperiode 2022 auf (+18,9 Prozent auf 0,26 Mrd. Euro). Auf der Exportseite kam es zu einer Zunahme von 2,0 Prozent auf 0,42 Mrd. Euro. Die wichtigsten Produkte sowohl im Import als auch im Export waren im Zeitraum Jänner bis September 2023 medizinische und pharmazeutische Erzeugnisse.

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